Wien: Stellungnahme des Wiener Landesgesundheitsfonds zu öffentlichen Geburtenplätzen in Wien

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Wien

01 Feb 12:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stellungnahme des Wiener Landesgesundheitsfonds zu öffentlichen Geburtenplätzen in Wien

Die Gesundheit Österreich GmbH erstellt im Auftrag des Landesgesundheitsfonds den Regionalen Strukturplan Gesundheit Wien 2025. Das umfasst selbstverständlich auch die Versorgung mit ausreichend Geburtenplätzen in öffentlichen Sektor entlang der prognostizierten demografischen Entwicklung. Derzeit werden rund 85 Prozent aller Geburten in Wien in den Landesfonds-Krankenanstalten durchgeführt. Der Rest wird entweder in privaten Krankenanstalten, zu Hause oder in anderen Bundesländern durchgeführt, wiewohl rund acht Prozent aller Geburten in Wien auf GastpatientInnen zurückzuführen sind.

Mehr als ausreichend Geburtenplätze in Wien vorhanden

Im Jahr 2018 wurde eine Kapazität von 18.135 Geburten in den Landesfonds-Krankenanstalten in Anspruch genommen. Die damals erstellte Prognose zur Bevölkerungsentwicklung sah einen durchgehenden und kontinuierlichen Anstieg der Geburten für die darauffolgenden 10 Jahre vor. Die Geburtenkapazität wurde nicht nur um die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung erhöht, sondern zur Sicherheit noch um einen weiteren Aufschlag von jeweils 2,7 Prozent zusätzlich erhöht. Der Regionale Strukturplan Gesundheit Wien 2025 hätte entlang der demografischen Entwicklung 18.604 Geburtenplätze in öffentlichen Krankenanstalten anbieten müssen, sieht mit dem Aufschlag jedoch eine tatsächliche Geburtenkapazität von 19.107 Geburten in den Landesfonds-Krankenanstalten vor. Im RSG 2025 ist demnach nicht nur keine Reduktion der Geburtenplätze vorgesehen, sondern im Gegenteil: Es kommt zu einer laufenden Aufstockung der Geburtenplätze in öffentlichen Krankenanstalten in Wien.

Tatsächliche Geburtenentwicklung derzeit hinter der Prognose

Die von der Stadt Wien erstellte Bevölkerungs- und Geburtenprognose sah einen Anstieg der jährlichen Geburten auf rund 21.500 im Jahr 2028 vor. Die reale Entwicklung der Geburten in Wien hinkt dieser Prognose derzeit hinterher. So wurden für das Jahr 2021 20.947 Geburten prognostiziert, tatsächlich waren es jedoch 19.359 –um 1.588 Geburten weniger als eigentlich 2018 prognostiziert wurden. Das bedeutet, dass die derzeit vorhandenen öffentlich finanzierten Geburtenplätze den tatsächlichen Bedarf an selbigen übersteigen. Trotzdem kann nicht automatisch vorausgesetzt werden, dass die Geburtenentwicklung dauerhaft der Prognose hinterherhinkt. Darum sieht der RSG 2025 eine weitere Aufstockung der Geburtenplätze in öffentlichen Krankenanstalten vor. Die Stadt Wien aktualisiert derzeit die Bevölkerungs- und Geburtenprognose. Sollte die neue Prognose beispielsweise einen darüber hinaus gehenden Bedarf ergeben, werden die Geburtenplätze selbstverständlich zusätzlich erhöht.

2018Prognostizierte Geburten in Wien: 20.443Tatsächliche Geburten in Wien - gesamt: 20.038

2019Prognostizierte Geburten in Wien: 20.636Tatsächliche Geburten in Wien - gesamt: 19.935

2020Prognostizierte Geburten in Wien: 20.802Tatsächliche Geburten in Wien - gesamt: 19.156

2021Prognostizierte Geburten in Wien: 20.947Tatsächliche Geburten in Wien - gesamt: 19.359

Schaffung von Geburten-Schwerpunktzentren zur Verbesserung der PatientInnenversorgung

Die Konzentration von Schwerpunkten innerhalb bestimmter Versorgungsregionen ist ein üblicher Vorgang und ist in den vergangenen Jahren mehrmals erfolgreich durchgeführt worden. So wurden die Geburtenplätze, die seinerzeit vom Krankenhaus Göttlicher Heiland bereitgestellt wurden vollständig in das St. Josef Krankenhaus Wien überführt. Jene Geburtenplätze, die früher von der Semmelweis-Frauenklinik bereitgestellt wurden, sind vollständig in die Klinik Floridsdorf überführt worden. Neben dem Wiener Gesundheitsverbund, in dem im vergangenen Jahr 12.853 Geburten stattfanden ist das St. Josef Krankenhaus Wien mit 4.119 Geburten das größte Geburten-Kompetenzzentrum Wiens. Auch die dortige Aufstockung der Geburtenplätze ist das Ergebnis einer gemeinsamen Planung und Entscheidung im Rahmen der Krankenanstaltenplanung. Diese Aufstockung und Spezialisierung erfolgte im Auftrag des Landesgesundheitsfonds und wurde von ebendiesem auch finanziert.

Eine moderne Gesundheitsversorgung rund um eine Geburt in Wien umfasst neben einer umfassenden Vor- und Nachsorge auch eine neo-natologische Betreuung. Hier geht es nicht zuletzt um die Sicherheit von Mutter und Kind. Das Spitalskonzept 2040 bestimmt die Entwicklung dieser Schwerpunktsetzung und setzt die künftigen Standorte für Geburten-Schwerpunktzentren in der jeweiligen Versorgungsregion fest. Diese werden sein: Die Klinik Ottakring, die Klinik Donaustadt, die Klinik Favoriten, die Klinik Floridsdorf, das AKH Wien und das St. Josef Krankenhaus Wien. Die nächsten großen Schritte in der Umsetzung werden frühestens im Jahr 2030 gesetzt. In Vorbereitung darauf wurden in der Klinik Ottakring nicht nur die vier bestehenden Kreißsäle modernisiert, sondern auch ein zusätzlicher gebaut. Damit wurde alleine dort die Geburtenkapazität von 1.400 auf 2.000 Plätze im Jahr erweitert. Im Übrigen liegt die Klinik Ottakring in derselben Versorgungsregion wie das St. Josef Krankenhaus Wien. In der Klink Favoriten wurde ein neues Mutter-Kind-Zentrum geschaffen.

Zentrale Geburtenanmeldung in Wien hat werdende Mütter nachweislich entlastet.

Mit der zentralen Geburtenanmeldung www.geburtsinfo.wien können sich Schwangere online oder telefonisch unter +43 1 90 801 anmelden und bis zu drei öffentliche Geburtskliniken für die Geburt ihres Kindes auswählen. Ab der 22. Schwangerschaftswoche werden sie informiert, in welcher Klinik ein Platz für sie reserviert ist. Wenn keine der drei Wunschkliniken einen freien Platz hat, reserviert ihnen die Geburtsinfo Wien eine andere Klinik in ihrer Nähe. Bereits im ersten Jahr gab es 12.100 zentrale Geburtsanmeldungen. Seither haben rund 90 Prozent einen Geburtstermin in einer ihrer Wunschkliniken erhalten. Die Geburtsinfo Wien fungiert dabei nicht nur als nützliches Service für werdende Mütter, sondern auch als zusätzliches Monitoring Werkzeug für künftige Bedarfsplanungen bei Geburtsplätzen.

RSG Wien 2025 in der Landeszielsteuerung beschlossen

Während der Erarbeitung des Regionalen Strukturplans Gesundheit Wien 2025 wurden zahlreiche Stellungnahmen eingeholt, selbstverständlich auch jene der Ärztekammer für Wien. Nachdem die schriftliche Zustimmung der Ärztekammer für Wien zum RSG Wien 2025 im Mai 2022 erfolgte, wurde dieser daraufhin in der Landeszielsteuerung beschlossen und in der Gesundheitsplattform zur Kenntnis gebracht.


Quelle: Stadt Wien



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