Salzburg: Starker Anstieg von Telefon- und Chatberatung bei Kindern und Jugendlichen

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Landesrat Christian Pewny, Gerhard Darmann (Leiter Telefonseelsorge und kids-line), Katja Schweitzer (kids-line Koordinatorin)
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
27 Feb 21:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Telefonseelsorge hilft bei Krisen / 51.000 Beratungs-Chats mit Kindern und Jugendlichen im Vorjahr

(LK) 45 längere Telefongespräche pro Tag führt die Telefonseelsorge in Salzburg mit Erwachsenen im Schnitt. Bei der kids-line wurden alleine im Vorjahr 51.000 Beratungschats mit Kindern und Jugendlichen geführt, Tendenz stark steigend. Landesrat Christian Pewny besuchte heute die beiden Einrichtungen, die Salzburgerinnen und Salzburgern von jung bis alt vor allem bei der Alltagsbewältigung, psychischen Erkrankungen und bei Einsamkeit beratend und vertrauensvoll zur Seite steht.

Unglaubliche 240 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Telefonseelsorge und der kids-line aktiv, 22 derzeit in Ausbildung. Sie sind die Stütze des Beratungsangebotes für Kinder, Jugendliche und Erwachsene per Telefon, E-Mail und Chat. Die Katholische und Evangelische Kirche sind Träger dieser bedeutenden Institution. Das Land Salzburg unterstützt finanziell, bei der kids-line finanziert auch die Stadt Salzburg mit. Vor allem die Beratungszahlen bei den jungen Salzburgerinnnen und Salzburgern stiegen zuletzt enorm.

Pewny: „Über Jahrzehnte erworbenes Vertrauen“

Seit 1978 gibt es die Telefonseelsorge, die kids-line seit rund 25 Jahren. Die Nachfrage nach dieser niederschwelligen Beratung und Hilfe im Alltag ist so groß wie nie zuvor. „Vor allem bei Kindern und Jugendlichen steigt die Nachfrage vor allem in der Chat-Beratung von Jahr zu Jahr sehr deutlich an. Das ehrenamtliche Beratungsteam ist für alle, die Rat und Hilfe suchen, mit Herz und Seele da. Man spürt, dass es die Menschen ernst nimmt, Vertrauen schafft und ihnen bei der Bewältigung von Sorgen, Ängsten und Problemen zur Seite steht. Wirklich beeindruckend, was diese Organisation rund um die Uhr das ganze Jahr leistet“, so Landesrat Christian Pewny bei seinem Besuch heute.

Die wichtigsten Eckdaten 2023 im Überblick

  • kids-line: 51.000 Beratungs-Chats und 24.000 Anrufe
  • Telefonseelsorge: 17.000 Anrufe, im Schnitt 45 längere Gespräche pro Tag.
  • 240 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 22 in Ausbildung
  • Standorte in der Stadt Salzburg, Pinzgau, Lungau

Hilfe bei Alltagsbewältigung

Die Telefonseelsorge und die kids-line werden am häufigsten zur Alltagsbewältigung in Anspruch genommen. Gleich dahinter folgen psychische Erkrankungen und das Thema Einsamkeit. „Wir sind eine fixe Einrichtung im Tagesablauf vieler Menschen, es tut ihnen gut, anrufen zu können. Sowohl bei den jüngeren als auch den älteren Menschen ist der größte Wunsch irgendwo andocken zu können und nach dem Gespräch nicht unmittelbar Handlungen folgen. Diese würden das geschaffene Vertrauen wieder zunichtemachen“, so Gerhard Darmann, der Leiter der Telefonseelsorge.

Nachfrage steigt enorm

Ganz besonders bei Kindern und Jugendlichen steigen die Zahlen beim Beratungsangebot kids-line. Allein von 2022 auf 2023 ist die Anzahl der Chat-Beratungen von rund 34.000 auf 51.000 gestiegen. „Die Anfragen verlagern sich immer mehr in Richtung Chat, das ist diskreter für die Kinder, wenn sie sich von zu Hause aus melden“, so Katja Schweitzer, Koordinatorin der kids-line. „Wir hatten die Chatberatung bereits vor Corona aufgebaut und die Nachfrage ist seitdem regelrecht explodiert, vor allem bei den zehn bis 14jährigen“, ergänzt Schweitzer.

Intensive Ausbildung verbindet

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Telefonseelsorge durchlaufen eine zweijährige Ausbildung mit intensiven Wochenendkursen. „Dabei lernen die Menschen nicht nur ihre Aufgabe sehr gut kennen, sondern auch das Team und das verbindet. Viele bleiben deshalb oft bis zu zehn Jahre bei uns“, freut sich Gerhard Darmann. Etwas anders läuft es bei der kids-line. Das Beratungsteam besteht zu 90 Prozent aus Praktikantinnen und Praktikanten, die Erfahrungen für beispielsweise ihr Psychologiestudium oder die Psychotherapeuten-Ausbildung sammeln“, so Darmann.

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Quelle: Land Salzburg



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