Wien: Stadtplan, Vogelschau und Orthofoto: Kartographische Quellen zur Geschichte Wiens

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Wien

23 Jun 20:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Themenschwerpunkt des Wiener Stadt- und Landesarchivs, aufbereitet mit digitalisierten Originalquellen im Wien Geschichte Wiki

Das Wiener Stadt- und Landesarchiv präsentiert regelmäßig Themenschwerpunkte zu Aspekten der Wiener Stadtgeschichte. Diese werden im Wien Geschichte Wiki, der historischen Wissensplattform der Stadt Wien, mit digitalisierten Originalquellen aufbereitet. Außerdem werden vom 28. Juni bis 28. September 2021 ausgewählte Objekte der Kartographischen Sammlung im Wiener Stadt- und Landesarchivs im Gasometer ausgestellt.

Wien im frühen Kartenbild

Die ersten kartographischen Abbildungen von Wien entstanden im Spätmittelalter. Neben frühen Stadtansichten handelte es sich vor allem um schematische Darstellungen ohne Anspruch auf geometrische Genauigkeit. Nach der Ersten Türkenbelagerung wurde Wien - als Voraussetzung für die Planungen einer modernen Stadtbefestigung - erstmals terrestrisch vermessenen und die ersten exakten Stadtpläne gezeichnet.

Ab dem 17. Jahrhundert kam es zu einer Vielzahl an kartographischen Darstellungen von Wien, die erstmals auch das Wiener Umland detailliert wiedergaben. Neben den von staatlicher oder städtischer Seite in Auftrag gegebenen Kartenwerken, die einerseits repräsentative Zwecke erfüllten, aber auch für die Verwaltung an Bedeutung gewannen, wurden Karten zunehmend auch aus kommerziellen Gründen angefertigt.

Kartographische Quellen vom Späten Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert

Kartographische Quellen umfassen verschiedene räumlichen Abbildungen. Die bekanntesten sind Karten und Pläne, die die Erdoberfläche im Grundriss wiedergeben. Während frühe Karten oft einen Unikatcharakter haben und als sogenannte Manuskriptkarten mit der Hand gezeichnet wurden, entstanden ab dem 16. Jahrhundert die ersten gedruckten Karten von Wien in größeren Auflagen. Pläne unterscheidet von Karten vor allem der verwendete Maßstabbereich, zudem zeigen Pläne meist kleinräumigere Objekte. Hier ist der Übergang von einem kartographischen Produkt zu einer technischen Ingenieurszeichnung mitunter fließend.

Besonders anschauliche kartographische Ausdrucksformen mit hohem Quellenwert sind Ansichten und Vogelschauen. Hierbei handelt es sich meist um eine Synthese zwischen geometrisch exakter Kartographie und künstlerischer Ausgestaltung. Dienten Ansichten und Vogelschauen in der Frühen Neuzeit oft primär der Selbstdarstellung, fanden sie ab dem 19. Jahrhundert vielfach in touristischen Karten und Abbildungen Wiens Verwendung.

Mit den technischen Neuerungen des 20. Jahrhunderts wurden Luftaufnahmen vermehrt für die Vermessung und Stadtplanung angefertigt. Hervorzuheben sind sogenannte Orthofotos. Hierbei handelt es sich um verzerrungsfreie Abbildung der Erdoberfläche, die durch photogrammetrische Verfahren aus Luftbildern abgeleitet werden. Ebenso dokumentieren Schrägluftaufnahmen seit den 1950ern die Veränderungen im Stadtbild.

Originaldokumente online und in Auswahl im Ausstellungsfoyer

In den vier Ausstellungsvitrinen des Archivs werden vom 28. Juni bis 28. September 2021 ausgewählte Objekte der Kartographischen Sammlung des Wiener Stadt- und Landesarchivs vorgestellt. Gezeigt werden unter anderem eine Vogelschauansicht Wiens von 1619, ein Plan zum Bau der Cholerakanäle von 1832 sowie ein Ausschnitt des ersten Luftbildplans von Wien von 1938.

Link zum Themenschwerpunkt

www.geschichtewiki.wien.gv.at/Kartographische_Quellen


Quelle: Stadt Wien



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