Wien: Stadt Wien - Stufenplan für mehr Qualität in Wiener Kindergärten

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Wien

20 Okt 17:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stadt Wien: Stufenplan für mehr Qualität in Wiener Kindergärten

Im Rahmen eines Medientermins stellten heute Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS), Gemeinderat und Kinder-und Familiensprecher Marcus Gremel (SPÖ), die Leiterin –Stadt Wien - Kindergärten, Karin Broukal und Alexandra Fischer, Geschäftsführerin der Wiener Kinderfreunde den Stufenplan für mehr Qualität an den Wiener Kindergärten vor.

Dialog Elementarpädagogik bringt konkrete Ergebnisse

Die Wiener Kindergärten stehen vor großen Herausforderungen. Daher hat Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr bereits Anfang des Jahres den Dialog Elementarpädagogik ins Leben gerufen. Von Jänner bis Juni 2023 wurden in mehreren Arbeitsgruppen von privaten und städtischen Trägerorganisationen Konzepte für die Verbesserung der Rahmenbedingungen erarbeitet, vorgelegt und geprüft. Unter aktiver Teilnahme in den Arbeitsgruppen der acht größten Trägerorganisationen (Stadt Wien - Kindergärten, Kinderfreunde, Kinder in Wien, Nikolausstiftung, KKTH Kindercompany, Diakonie Bildung, Verein Vindobini), einer Vertreterin der MA11 - Wiener Kinder-und Jugendhilfe und des Stadtratsbüros, sowie Einbindung über eine Umfrage aller ca 400 Betreiber*innen von elementaren Bildungseinrichtungen in Wien, wurden Zielsetzungen erörtert Lösungswege erarbeitet:

Ein gemeinsames Zukunftsbild für den elementarpädagogischen Bereich wurde erarbeitet Die Kooperation zwischen Stadt, und Trägern wurde vertieft und Vertrauen gestärkt, damit alle Lösungspotentiale für Elementarpädagogik ausgeschöpft werden können Erarbeitung von mittelfristigen Entlastungsmaßnahmen, die auch in Zeiten des Fachkräftemangels umsetzbar sind Herausforderungen und Gemeinsamkeiten der städtischen und privaten Träger wurden vor deren Unterschiede gestellt und in einem konstruktiven Miteinander an der qualitativen Entwicklung des Elementarbereichs gearbeitet.

Die Arbeitsgruppen tagten zu folgenden Themenschwerpunkten:

Entlastung der Pädagog*innen und Unterstützungsnetzwerke Qualifizierung und Personalrecruiting Austausch und Vernetzung städtischer – privater Bereich und gemeinsame strategische Planung des Fördersystems

Nach der Zieldefinition wurde auf Basis der ersten Ergebnisse und erarbeiteten Zukunftsvisionen eine Umfrage in Kooperation mit SORA an alle Trägerorganisationen ausgesandt.

Das Feedback floss in die nun vorliegenden Konzepte, die heute im Rahmen des Medientermins präsentiert wurden, ein:

Erarbeitete Maßnahmen bereits in Umsetzung

Folgende große Maßnahmenpakete wurden dabei erarbeitet und werden rasch umgesetzt:

umfassende finanzielle Maßnahmen zur Sicherstellung des Platzangebotes an elementaren Bildungsplätzen in Wien, auch in Zeiten von Teuerung und wirtschaftlichen Herausforderungen. So stellen wir sicher, dass die Trägerorganisationen unter den gegebenen Herausforderungen ihr hohes Qualitätsniveau halten und absichern können


2. Weitere Aufstockung von Assistent*innenstunden in Familiengruppen und Kleinkindgruppen

In die Umsetzung geht eine weitere Aufstockung von Assistent*innenstunden, diesmal in Familiengruppen und Kleinkindgruppen. Mit dem Kindergartenjahr 2022 / 23 wurden die Assistent*innenstunden in den Kindergartengruppen von 20 auf 40 Stunden erhöht. Nun folgt der nächste Schritt, um durch den verstärkten Einsatz der Assistent*innen die Pädagog*innen zu entlasten und mehr Zeiten für die Arbeit mit den Kindern zur Verfügung zu stellen, trotz des enormen Fachkräftemangels.,

Das Wiener Kindergartengesetz soll folgendermaßen verändert werden:

in den Kleinkindgruppen werden ab Herbst 2024 statt wie bisher 40 Assistent*innenstunden 55 Assistent*innenstunden pro Woche gesetzlich für die Arbeit mit den Kindern in der Gruppe verankert werden In den Familiengruppen werden statt der bisher festgelegten 40 Assistent*innenstunden 50 Assistent*innenstunden pro Woche erforderlich sein.

Zur schrittweisen Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Wiener Elementarbildungseinrichtungen werden mit der weiteren Aufstockung von Assistent*innenstunden hiermit mehr Stunden für Arbeit mit den Kindern in der Gruppe verankert. Für die zusätzlich anfallenden Personalkosten von Assistent*innen in den Gruppen wird es eine Förderung der Stadt Wien geben.

3. Verbesserung des Platzangebots für Kinder mit Behinderungen im Elementarbereich – Ausbau auch im privaten Bereich, konkrete Maßnahmen:

4. Aufbau einer Kompetenzstelle Inklusion Elementarbereich als Anlauf- und Schnittstelle für alle Betreiber*innen und Familien, Einbindung von Expert*innen, Netzwerken

* Aufbau einer Plattform Inklusion – Elementarpädagogikbereich zur Übersicht über Angebote, Anlaufstellen, Rahmenbedingungen, Workshops, Fortbildungen.

* Novelle Anzeigepflicht Einzelintegration mit pädagogischem Rahmenkonzept und Finanzierung


5. Erarbeitung einer gemeinsamen Informationsplattform für alle elementaren Bildungseinrichtungen in Wien

Um Familien einen wienweiten Überblick über das Angebot an elementaren Bildungsplätzen zur Verfügung zu stellen, wird an einer gemeinsamen Informationsplattform gearbeitet. Ziel ist, dass alle Betreiber von elementaren Bildungsplätzen ihr Angebot darauf vorstellen können, und Eltern durch räumliche und pädagogische – inhaltliche Kategorisierungen, die Suche nach dem passenden Bildungsplatz für ihr Kind erleichtert wird.

6. Zudem gibt es eine Reihe von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit und des Informationsflusses zwischen Behörde und Betreibern – z.B. Workshops zu Kontrollen und Vorgaben der Behörde, Open Spaces zum Austausch zu aktuellen Themen und Neuerungen, Überarbeitung der allgemeinen Geschäftsbedingungen, sowie verstärkte Zusammenarbeit und Vernetzung rund um Fachkräftegewinnung mit relevanten Stakeholdern (Schulen, WAFF, AMS, Betreibern)

„In diesem Prozess war es für uns auch von besonderer Bedeutung, auf die Kinder zu fokussieren, die in der Betreuung besondere Bedürfnisse haben. Hier muss die Unterstützung vor Ort für die Pädagog*innen individuell gestaltbar sein - durch Netzwerkarbeit und auf das Bedürfnis des jeweiligen Kindes abgestimmte Ressourcenstärkung. Ich freue mich, dass die entsprechenden Weichen gestellt wurden“, erklärt Alexandra Fischer, Geschäftsführerin der Wiener Kinderfreunde.

Stufenplan für mehr Qualität in Wiener Kindergärten vorgestellt

Herzstück des erarbeiteten Pakets ist der Stufenplan, der trotz angespannter Personalsituation für bessere Qualität in allen Wiener Kindergärten sorgen soll. Dieser wurde ebenfalls im Rahmen des heutigen Pressetermins vorgestellt.

Anhand der Grafik wird deutlich, was bereits passiert ist und welche Maßnahmen bis 2026 noch folgen werden.

Maßnahmen bringen deutliche Verbesserungen für Kinder, Eltern und Pädagog*innen

Auch trotz der Herausforderung des enormen Fachkräftemangels setzen wir realisierbare Maßnahmen und Schritte, um mehr Stunden für die Arbeit in der Gruppe zu ermöglichen und so schrittweise die Pädagog*innen zu entlasten, und den Kindern mehr Interaktions- und Begleitzeiten für Ihre Entwicklung zur Verfügung zu stellen.

Dies geschieht aktuell durch folgende Maßnahmen:

kontinuierliche Aufstockung der Sprachförderkräfte, die in den Einrichtungen eingesetzt sind und in den Kindergärten mit dem höchsten Bedarf direkt mit den Kindern arbeiten, die erhöhten Förderbedarf haben. Bis Jahresende werden rund 400 Sprachförderkräfte im Einsatz sein. Im Frühjahr 2024 werden weitere rund 50 Personen neu aufgenommen. Aufstockung der Assistent*innenstunden, damit die Assistent*innen für die Arbeit in den Gruppen und mit den Kindern dann mit mehr Stunden zur Verfügung stehen (die täglichen Grund - Reinigungstätigkeiten des Kindergartens sind nicht vom Stundeneinsatz der Assistentin in der Gruppe, wofür es eine gesetzliche Vorgabe im WKGG gibt, abzuziehen). Projekt für Chancengerechtigkeit, in dem Quereinsteiger*innen im Kindergarten mit Kindern „mit schwierigen Startbedingungen“ arbeiten Aufbau einer Kompetenzstelle Inklusion – um Netzwerke und Ressourcen für die Teilhabe von Kindern mit Behinderungen im Kindergartenalltag zu schaffen


Dazu Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr: „Der neue Stufenplan Elementarpädagogik ist ein wichtiger Schritt für alle Wiener Kindergärten. Mit dem Stufenplan verbessern wir schrittweise die Qualität in den Wiener Kindegärten. Denn jedes Kind, das in einen Wiener Kindergarten geht, soll die besten Bildungschancen erhalten! Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Teilnehmer*innen des Dialogprozesses bedanken. Man sieht an diesem Stufenplan, was möglich ist, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht!“

"Die Kindergärten sind das Fundament unserer Bildungseinrichtungen und die Mitarbeiter*innen an den Standorten kümmern sich mit unermüdlichen Einsatz und Leidenschaft um die Zukunft unserer Kinder. Ihnen gebührt unser Dank und unsere Wertschätzung. Nachdem wir mit dem breitesten Angebot, den längsten Öffnungszeiten und den wenigsten Schließtagen österreichweit hohe Standards gesetzt haben, muss unsere Priorität nun auf der Verbesserung der Rahmenbedingungen liegen. Der Personalmangel, vor allem bei den Pädagog*innen, ist eine gewaltige Hürde, die nur durch gemeinsame Anstrengungen der Landes- und Bundesregierung bewältigt werden kann. Ich bin froh, dass wir heute weitere Wiener Maßnahmen vorstellen können, mit denen wir zusätzliches Personal in die Gruppen bringen und so die Pädagog*innen entlasten. Dennoch sind weitere fundamentale Verbesserungen unabdingbar und erfordern die Unterstützung der Bundesregierung. Die kürzlich angekündigte Ausbildungsoffensive reicht bestenfalls aus, um den Status quo aufrechtzuerhalten, aber sie wird nicht die grundlegenden Schritte wie kleinere Gruppen oder einen verbesserten Fachkraft-Kind-Schlüssel ermöglichen. Wir brauchen dringend mehr Pädagog*innen, und dies erfordert ein deutlich stärkeres Engagement vonseiten der Bundesregierung", so SPÖ-Kinder-und Familiensprecher und Gemeinderat Marcus Gremel.


Zusätzliche Unterstützung für die Assistent*innen in den Stadt Wien - Kindergärten

Reinigungstätigkeiten an Kindergartenstandorten werden derzeit im städtischen Bereich von den Assistent*innen durchgeführt. Um diese auch in Bezug auf den vorherrschenden Personalmangel zu entlasten, wird angestrebt, diese durch Reinigungsfachkräfte zu unterstützen. Durchschnittlich nimmt die tägliche Reinigung laut einer durchgeführten online Umfrage 1:17 Stunden pro Gruppe in Anspruch. Gestartet wird mit einem Probebetrieb. Die Unterstützung bei der Reinigung stellt eine Entlastung für das pädagogische Personal in den Stadt Wien - Kindergärten dar. Durch eine Übergabe der oben genannten Tätigkeiten/Reinigungen können die Kindergartenassistent*innen Vollzeit in den Kindergartengruppen eingesetzt werden und somit die Pädagog*innen unterstützen und entlasten. Davon profitieren sowohl die Kinder, als auch das gesamte pädagogische Personal. Wir sehen dies als wichtigen Schritt, damit trotz des starken Personalmangels die elementarpädagogischen Einrichtungen der Stadt gestärkt und die Mitarbeiter*innen entlastet werden.

Aufstockung der Sprachförderkräfte in der Elementarpädagogik um weitere 100 Personen

Einen sehr wichtigen Beitrag zum Funktionieren des Alltags im Kindergarten leisten Sprachförderkräfte. Sie entlasten nicht nur Pädagog*innen vor Ort, sondern sorgen auch für besseren Spracherwerb der Kinder. Bis Jahresende werden rund 400 Sprachförderkräfte in den Wiener Kindergärten tätig sein. Bereits im März 2024 werden rund 50 Personen neu für diesen Bereich aufgenommen, im September sollen 50 weitere folgen.

Dazu Vizebürgermeister Wiederkehr: „Jeder Cent an Investition in die Elementarpädagogik ist ein sinnvoller, denn wir investieren in die erste und wichtigste Bildungseinrichtung unserer Kinder. Dort wird der Grundstein für ein erfolgreiches, geglücktes Leben eines Menschen gelegt und daher ist es gerade in Anbetracht des aktuellen Fachkräftemangels wichtig, zusätzliche Mittel in die Hand zu nehmen und in die Elementarpädagogik zu investieren!“, so Wiederkehr abschließend.

„Die Mitarbeiter*innen in den Wiener städtischen Kindergärten leisten großartige Arbeit. Die Rahmenbedingungen hierfür gilt es zu verbessern. Dies unter anderem durch verschiedene Projekte, wie der geplanten Unterstützung bei Reinigungstätigkeiten. Dadurch wird das pädagogische Personal entlastet. Eine weitere Maßnahme, die zur Verbesserung beiträgt ist die Aufstockung der Assistent*innenstundenstunden. Davon profitieren die Mitarbeiter*innen ebenso wie die Kinder, denn so bleibt mehr Zeit für die Jüngsten“, betont Karin Broukal, Leiterin der Stadt Wien – Kindergärten abschließend.


Quelle: Stadt Wien



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