Spitalsreform führt BKH Lienz in die Zukunft

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Foto:Land Tirol/Schwarz
05 Jun 08:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Osttirol wird Referenzregion

Die Tiroler Spitalsreform ist auf Schiene. Im Rahmen eines umfassenden Prozesses wurde für die einzelnen Standorte ein für die regionale Versorgung maßgeschneidertes Konzept aufgesetzt. Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Lienz wird im Zuge dieser Reformmaßnahmen aufgewertet und eines der modernsten Bezirkskrankenhäuser Österreichs. Heute, Dienstag, präsentierten Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und Krankenhausverbandsobmann Bgm Andreas Köll die Ergebnisse für Osttirol.

Engmaschiges Versorgungsnetz

„Nicht zuletzt aufgrund der geographischen Lage hat das BKH Lienz mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine hohe Versorgungsverantwortung und Versorgungsleistung für den Bezirk sowie die angrenzenden Regionen, was sich auch im hohen Gastpatientenanteil von knapp 32 Prozent niederschlägt. Das medizinisch-pflegerische Niveau ist absolut erstklassig. An diesem Angebot wird auch nicht gerüttelt, vielmehr bauen wir den Standort und damit die regionale Versorgung weiter aus“, betont LR Tilg. Osttirol soll dabei zur österreichweiten Referenzregion werden, indem integrierte und sektorenübergreifende Versorgungskonzepte sowie neue Pflegeformen etabliert werden.

Mehr Tages- und Wochenklinik / Integrierte Versorgungskonzepte

„Insgesamt geht es bei der Tiroler Spitalsreform darum, dass unsere Häuser zukunftsfit bleiben. Durch den Ausbau des tages- und wochenklinischen Angebots sowie innovativer, integrierter Versorgungskonzepte in den Bereichen Behandlungspfad Schlaganfall, Diabetes, Herzinsuffizienz sowie Palliativ- und Hospizversorgung gehen wir auch in Osttirol neue Wege“, so der Landesrat. „Die Neugestaltung des medizinischen Versorgungsbedarfs bringt für dieses akutversorgende Standardkrankenhaus mit einem erweiterten Fächerspektrum eine maßgebliche Aufwertung mit sich, damit den medizinischen und pflegerischen Herausforderungen der Zukunft entsprochen werden kann“, so Bernhard Tilg und weiter: „Es ist wichtig Versorgungsprogramme für chronische Erkrankungen wie Diabetes und Herzinsuffizienz unter Einsatz von Telegesundheitsdiensten zu etablieren, um eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten gewährleisten zu können“, so der Gesundheitslandesrat.

Vernetzung von Gesundheit und Pflege: Zusätzliche Pflegeplätze fixiert

Im Rahmen der Tiroler Pflegeoffensive und des Strukturplanes Pflege 2012 - 2022 sollen zehn Schwerpunktpflegeplätze für die Versorgungsregion 74 bis 2022 entstehen und 14 Übergangspflegeplätze zur Spitalsentlastung nach Tiroler Heimgesetz etabliert werden. „Die Vernetzung von Gesundheit und Pflege ist ein entscheidender Faktor des Strukturplanes Pflege, um die Verzahnung von Pflege- und Betreuungsleistungen mit den medizinischen Versorgungsstrukturen optimal an den künftigen Versorgungsbedarf anpassen und planen zu können“, erklärt Tilg. NEU:

Zentrale Ambulante Erstversorgungseinheit

Ebenfalls neu ist die ambulante Erstversorgungseinheit, die mit einem 24-Stunden-Service an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung stehen wird. LR Tilg: „Diese neue Anlaufstelle wird für die Patientinnen und Patienten kurze Wartezeiten sowie eine gezielte Behandlung im Bereich der allgemeinmedizinischen Versorgung bieten“. Im Bereich der Primärversorgung sollen Maßnahmen in Lienz, Matrei i.O. und Sillian in Form eines Netzwerkes gesetzt werden.

Die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde wird auch zukünftig mit zehn Betten, davon zwei pädiatrisch/neonatologische Intensivüberwachungsbetten, eine tragende Säule in der Gesundheitsversorgung im Bezirk bilden. Selbstverständlich bleibt auch die HNO-Abteilung mit 14 Betten bestehen. Bei der Augenheilkunde, Urologie und Allgemeinchirurgie werden die Strukturen geringfügig angepasst und dafür das tagesklinische Angebot ausgebaut. Die Innere Medizin wird mit 80 Betten ausgestattet, die Psychiatrie mit 22 Betten und vier ambulanten Betreuungsplätzen, die Akutgeriatrie und Remobilisation, wie bisher im Tiroler Krankenanstaltenplan vorgesehen, mit 30 Betten ausgewiesen und für die Palliativversorgung sind vier Betten geplant.

Standort für Zukunft gestärkt

„Unsere Patientinnen und Patienten können auch in Zukunft auf eine umfassende und kompetente Versorgung vor Ort vertrauen“, freut sich auch Verbandsobmann Andreas Köll: „Ich möchte dem Gesundheitslandesrat sowie den Fachleuten im Landhaus in Innsbruck für die guten Verhandlungen auf Augenhöhe danken. Mit dem vorliegenden Maßnahmenpaket wird der Standort Bezirkskrankenhaus Lienz nicht nur nachhaltig für die Zukunft gestärkt, sondern ein österreichweites Referenzmodell für neue Behandlungswege geschaffen. Das ist eine große Auszeichnung für Osttirol.“

Dieses Ergebnis des zweiten Häusergesprächs wird im nächsten Schritt der Landeszielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Spitalsreform folgt bundesweiten Vorgaben aus der österreichischen Gesundheitsreform.


Quelle: Land Tirol



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