Kärnten: Sozialreferentenkonferenz - Aufschrei gegen geplanten Ausschluss von Sozialprojekten

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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07 Mär 18:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Prettner: ELER-Programm muss auch künftig Sozialprojekte miteinschließen - Offensive für Pflegeausbildung – Bundesweite Unterstützung für Verbesserungen bei Psychotherapie

Klagenfurt (LPD). „Es war ein dichter und brisanter Tagesordnungskatalog, den wir heute, Freitag, bei der Sozialreferentenkonferenz behandelt haben“, stellt die Kärntner Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner fest, und hebt explizit drei Punkte hervor. „Zum eine ging es um die nächste ELER-Förderperiode. ELER finanziert ja Projekte im ländlichen Raum. Die Fördersumme ist von den Bundesländern zu verdoppeln. Das Förderprogramm ist am 31. 12. 2020 ausgelaufen – nun geht es um die Definition für die nächste ELER-Periode. Und hier wurde seitens der Bundesregierung der inakzeptable Vorschlag gemacht, dass künftig alle Sozialprojekte aus dem Programm gestrichen werden sollen“, kritisiert Prettner. Das heißt: Laut Plan des Bundes sollten nur noch Maßnahmen aus den Bereichen Landwirtschaft und Bildung gefördert werden. „Das ist ein No-Go. Die Sozialreferenten drängen massiv auf eine Fortführung des ELER-Programmes nach dem Muster der vergangenen Jahre“, betont Prettner. In Kärnten wurde das Fördervolumen in Höhe von 10,6 Millionen Euro zu 100 Prozent ausgeschöpft und von Landesseite auf 21,2 Mio. verdoppelt. „22 Projekte konnten wir damit umsetzen, 15 davon entfielen auf den Bereich Soziales und Pflege. Dafür haben wir 12,47 Millionen Euro gesetzt.“

Ein zweiter großer Brocken bei der Konferenz war das Thema Verbesserung der psychotherapeutischen Betreuung. „Die Corona-Pandemie macht die psychosozialen Auswirkungen auf Familien, Kinder und Jugendliche mehr als deutlich“, so die Sozialreferentin. Kärnten forderte daher, dass in Abstimmung mit den Sozialversicherungsträgern und der ÖGK eine Erhöhung bzw. Vereinheitlichung des Therapiestundensatzes, einhergehend mit einer einheitlichen Tarifgestaltung in den Bundesländern in die Wege geleitet wird. „Das Gesundheitsministerium wurde auch ersucht, den Bundeszuschuss zu den Therapien zu vereinheitlichen und zu erhöhen“, informiert LHStv.in Prettner.

„Intensiv diskutiert wurden auch Pflegethemen. Ich habe für Kärnten den Antrag auf Ausbildungsmaßnahmen für Pflegeberufe an öffentlichen berufsbildenden höheren Schulen eingebracht. Wir müssen jede Möglichkeit nutzen, um potenziellem Pflegepersonal Anknüpfungspunkte für die Ausbildung zu ermöglichen. Auch Quereinsteigern muss die Ausbildung finanziell ermöglicht bzw. erleichtert werden – und zwar mit einer bundesweit abgesicherten Pflegestiftung“, so Prettner. Die Forderung der Sozialreferenten an Gesundheitsminister Anschober und Bildungsminister Faßmann lautet daher: Österreichweit einen leichteren Zugang zur Ausbildung im Bereich der Gesundheits- und Sozialbetreuungsberufe zu schaffen. Und: Fördermittel für Ausbildungen in Pflege- und Sozialbetreuungsberufen sind aufzustocken. Es ist für eine entsprechende finanzielle Absicherung während der Ausbildung für Quereinsteiger zu sorgen. „Generell müssen Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflege- und Betreuungsberufes gesetzt werden. Das ist ein wesentlicher Schritt, um in Zukunft ausreichend Fachkräfte zu haben“, ist die Kärntner Sozialreferentin überzeugt.

Apropos höhere Finanzierung: Prettner setzte sich auch für eine höhere Förderung bei der 24-Stunden-Betreuung ein. „Voraussetzung dafür ist eine gesetzliche Verankerung von Qualitätskriterien. In der Folge sind der Zuschuss von derzeit 550 Euro pro Monat und das Pflegegeld anzuheben“, fordert die Kärntner Sozialreferentin.



Quelle: Land Kärnten



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