Wien: Sicherheit im Wiener Nachtleben

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Foto: pixabay / JuliusSilver / Symbolbild
08 Sep 17:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vienna Club Commission präsentiert Umfrage

Die Wiener Clubs und Veranstaltungsorte sind für viele Menschen kulturell wichtige Orte des sozialen Austausches. Im Rahmen der Vienna Club Commission (VCC) Fokusgruppe „Safer Nightlife” Ende 2022 wurde die Umfrage zum Thema Sicherheit im Wiener Nachtleben ausgearbeitet, welche durch das Forschungsinstitut EDUCULT von 01.03.2023 bis 17.04.2023 online durchgeführt wurde. Das zentrale Anliegen der Umfrage war es, einen Status quo zur Sicherheitssituation in Wiener Clubs für das Publikum und für alle Personen, die im Club- und Veranstaltungskontext beschäftigt oder beruflich tätig sind, zu erheben. Über 2.000 Personen haben teilgenommen.

Rund um Thema Sicherheit unterschiedliche Perspektiven

„Das erste Treffen der Fokusgruppe ,Safer Nightlife‘ war eine Reihe intensiver Gespräche zwischen allen möglichen Akteur*innen des Wiener Nachtlebens – Betreiber*innen von Veranstaltungsorten, Künstler*innen, Veranstalter*innen, Nachtmanager*innen, Bar-, Awareness- und Sicherheitspersonal. Wir alle sahen und erlebten ähnliche Situationen und teilten sehr ähnliche Sorgen, sahen die Themen rund um Sicherheit jedoch aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Wir wollten Daten über die Erfahrungen der Menschen, damit wir effektiv darauf hinarbeiten können, das Wiener Nachtleben für alle sicherer zu gestalten und die tatsächlichen Bedürfnisse der Öffentlichkeit in den Vordergrund zu stellen.”, so Orsolya Fehér - PsyCare, Fokusgruppen Manager*in VCC Q4/22 & Q1/23

„Die von der VCC vertretenen Clubs und Locations sind wichtige Akteur*innen für das kulturelle Leben in Wien. Eine Herausforderung in diesem Bereich sind allerdings Fragen von Diskriminierung und Übergriffen. Hier zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage mit über 2.200 Befragten zur Sicherheit im Wiener Nachtleben, dass tatsächlich ein großer Handlungsbedarf besteht. Zudem geben die Daten Hinweise darauf, was getan werden kann, um die Situation zu verbessern.“, ergänzt Aron Weigl von der EDUCULT – Geschäftsführung.

“Strukturen müssen kritisch hinterfragt werden”

„Ich möchte mich stellvertretend für das gesamte VCC-Team bei allen Mitwirkenden bedanken, dass es diese Daten jetzt gibt. Vor allem aber bei den Club- und Veranstaltungsakteur*innen, die sich in dieser Fokusgruppe stets engagieren, ein sichereres Feiern zu ermöglichen. Zum Thema Sicherheit im Wiener Nachtleben müssen wir uns bei der VCC – aber auch wir alle – die Frage stellen: Wie gehen wir in Zukunft damit um? Die Antwort ist: Wir dürfen nicht müde werden, die Strukturen – auch die eigenen – kritisch zu hinterfragen. Nicht aufhören, es anzusprechen, wenn uns oder anderen Unrecht getan wird. Nicht vergessen, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und uns letztendlich immer den Vorsatz vor Augen zu halten: Ich behandle mein Gegenüber auf Augenhöhe, mit Respekt und Wertschätzung. Vor allem im Club und auf Veranstaltungen, weil das für viele Personen Zufluchtsorte der Nacht sind, um dem Alltag zu entfliehen.”, so Martina Brunner, Geschäftsführung der Vienna Club Commission, abschließend.

Überblick zu den Umfrageergebnissen

Das Sicherheitsgefühl und erfahrene Diskriminierungen hängen stark von unterschiedlichen Merkmalen wie Geschlecht, Identifikation als weiß oder POC/BIPoC oder sexueller Orientierung ab. 65,0 % aller Befragten haben zumindest einmal persönlich eine Diskriminierung, Belästigung oder einen Übergriff erlebt. Insgesamt haben rund 25,0 % der Befragten angegeben, dass sie regelmäßig bzw. gelegentlich davon betroffen sind. Von sämtlichen Personen haben mehr als drei Viertel der Personen bereits eine sexualisierte Belästigung erfahren. Weitere häufige (> 10,0 %) Diskriminierungen sind verbale und physische Übergriffe, Diebstähle, Einlassverweigerung, diskriminierende Ignoranz, sexuelle Übergriffe und die unwissentliche Verabreichung von Betäubungsmitteln (z.B. K.O. Tropfen).

Der gesamte 46-seitige Bericht kann direkt hier heruntergeladen werden.


Quelle: Stadt Wien



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