Salzburg: Seit 30 Jahren bekommen Salzburgs Familien Hilfe bei Krisen

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v.l.: Thomas Schuster, Geschäftsleitung Verein Spektrum, Franziska Wagner-Weichenberger, Fachliche Leitung Sozialpädagogische Familienbetreuung, Landesrat Christian Pewny;
Foto: Verein Spektrum
03 Feb 05:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Effiziente sozialpädagogische Familienbetreuung / Land fördert 2024 mit rund 2,9 Millionen Euro

(LK) Schulden, prekäre Wohnverhältnisse oder Schwierigkeiten in der Schule. Jeder einzelne Punkt kann eine Belastung für Familien sein, manchmal kommt aber auch alles auf einmal zusammen. Die Sozialpädagogische Familienbetreuung hilft in diesen Fällen und das bereits seit 30 Jahren – dabei steht immer das Kindeswohl im Mittelpunkt. Jährlich werden so rund 280 Salzburger Familien unterstützt. Das Land finanziert diese Maßnahme 2024 mit rund 2,9 Millionen Euro.

Entstanden ist die Sozialpädagogische Familienbetreuung (SpF) 1993. Studentinnen der damaligen Sozialakademie haben vor 30 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Verein Spektrum das Projekt entwickelt. In den vergangenen Jahren wurde dies laufend erweitert. Jährlich können so 280 Familien in allen Salzburger Bezirken unterstützt werden. 40 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter kümmern sich, in enger Absprache mit der Kinder- und Jugendhilfe des Landes, um ihre Klienten. Im Mittelpunkt steht dabei stets das Kindeswohl.

Pewny: „Kinder stehen im Mittelpunkt.“

Die Arbeit der Sozialpädagogischen Familienbetreuung ist für Landesrat Christian Pewny eine wichtige Maßnahme, um Familien in Schwierigkeiten zu helfen: „Die Kinder- und Jugendhilfe sowie die Sozialarbeiter von SpF arbeiten dabei eng zusammen. Stets im Mittelpunkt steht dabei das Kindeswohl. Das ambulante Angebot des Vereins Spektrum ist neben der therapeutisch ambulanten Familienbetreuung, kurz TAF, und der sozialpädagogischen Einzelbetreuung – Lern- und Freizeitbetreuung - kurz SELF, ein Teil eines engmaschigen und aufsuchenden Beratungs- und Betreuungsnetz in allen Bezirken.“

Ellmer: „Sehr gute Zusammenarbeit.“

Die Sozialpädagogische Familienbetreuung kommt immer dann zum Zug, wenn eine drohende Kindeswohlgefährdung abgewendet werden muss. „Das Konzept bewährt sich in der Praxis, weil in den Familien gearbeitet wird und die Mädchen und Burschen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. SpF ist eine durch die Kinder- und Jugendhilfe der Bezirkshauptmannschaft vermittelte Leistung. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gehen im Schnitt zwei Mal die Woche zu den Familien und arbeiten intensiv mit ihnen zusammen. So gelingt es, die Familie nachhaltig zu stärken, zu stabilisieren und damit das Kindeswohl zu schützen“, sagt der Leiter der Salzburger Kinder- und Jugendhilfe, Roland Ellmer.

Individueller Plan

Bei der Sozialpädagogischen Familienbetreuung gibt es für jedes Kind und jede Familie einen individuellen Plan, der genau auf ihre Bedürfnisse und ihre Situation abgestimmt ist. „Gemeinsam mit der Familie und der Kinder- und Jugendhilfe wird ein Hilfeplan erstellt, der die Inhalte und Ziele der Zusammenarbeit beschreibt. Wir schauen uns genau an, wo der Schuh drückt und wie wir für die Familie hilfreich sein können. Wir helfen, wenn das Geld knapp ist und unterstützen bei den Themen Arbeit und Wohnen. Hauptteil unserer Arbeit ist die Unterstützung in Erziehungsfragen, also wenn Eltern im Zusammenleben mit ihren Kindern überfordert sind. Da versuchen wir dann gemeinsam gute Lösungen zu finden“, sagt die Fachliche Leitung von SpF, Franziska Wagner-Weichenberger.

Kindgerechte Information

Die Arbeit und Aufgaben der Sozialpädagogischen Familienbetreuung wird auch in einem neuen Pixi-Lesebuch beschrieben, österreichweit ein einzigartiges Projekt. Die achtjährige Loki berichtet aus der Perspektive eines Kindes wie sich psychische Belastungsfaktoren, Armutsgefährdung, oder fehlende familiäre Bindungen auswirken können. Eine „typische“ Familie, die betreut wird, gibt es laut Auskunft der Experten von SpF nicht. „Unsere Klientinnen und Klienten sind bunt gemischt und kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und die Betreuung ist in vielen Fällen langfristig angelegt. Wir unterstützen Familien bis zu vier Jahre“, so Franziska Wagner-Weichenberger.


Quelle: Land Salzburg



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