Tirol: Schwerpunkt "SCHULWEGSICHERettungshubschrauberEIT"

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14 Okt 19:33 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Einsätze, Erkenntnisse und Überwachungsergebnisse


Wie bereits angekündigt, hat sich auch zu Beginn des heurigen Schuljahres die Tiroler Polizei, von Mitte September bis Mitte Oktober mit einem besonderen Schwerpunkt der Sicherheit der Schülerinnen und Schüler bzw. der Kindergartenkinder am Schulweg gewidmet. Oberstes Ziel war dabei, den Kindern auf ihrem Weg zur Schule oder zum Kindergarten ein größtmögliches Maß an Sicherheit zu geben.

Schwerpunktmäßige Themensetzung:
- die Sicherung des Schulweges durch uniformierte PolizistInnen an besonders kritischen Stellen
- erste Kontakt der Polizei mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Verkehrserziehung sowie mit den Eltern bei Elternabenden
- verkehrspolizeiliche Überwachungsmaßnahmen im Nahbereich von Schulen und Kindergärten

Der schwerpunktmäßigen Überwachungsmaßnahmen wurden in den Morgen-, Vormittags- und Mittagsstunden durchgeführt. Dabei wurde speziell auf das Geschwindigkeitsverhalten der Fahrzeuglenker im Nah- bzw. Einzugsbereich von Schulen und Kindergärten, auf das richtige Verhalten bei Schutzwegen und auf die korrekte Kindersicherung geachtet. Dabei setzte die Polizei auf den Einsatz von uniformierten Polizistinnen und Polizisten, um durch "sichtbare Präsenz" das regelkonforme Verhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer entsprechend zu fördern. Auch kamen Radar- und Lasergeräte sowie Zivilstreifen zum Einsatz.

Im Rahmen der Kontrolltätigkeit wurden folgende Delikte festgestellt:
3.542 Geschwindigkeitsübertretungen
13 fehlende Kindersicherung (Vormerkdelikt)
47 nicht angelegter Sicherheitsgurt
22 Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung
113 sonstige Verkehrsdelikte
Insgesamt mussten in Summe 3.737 Delikte geahndet werden.

Drei Schüler bei Unfällen am Schulweg verletzt
1. "Kollision eines Schülers mit einem Radfahrer"
Im Stadtgebiet von Innsbruck ereignete sich am 17.09.2021 um 12.25 Uhr der erste Schulwegunfall am Beginn des heurigen Schuljahres, bei dem ein Radfahrer mit einem Schüler, welcher plötzlich auf die Fahrbahn "sprang", um diese vor dem Radfahrer zu überqueren, zusammenstieß. Beide kamen zu Sturz und erlitten leichte Verletzungen.
2. "Zehnjähriger auf Schutzweg in Kirchbichl von Auto erfasst"
Am 29.09.2021 um 07:05 Uhr wurde in Kirchbichl (Bezirk Kufstein) ein 10-jähriger Schüler beim Überqueren der Straße am dortigen Schutzweg von einem PKW erfasst und zu Boden gestoßen. Der Schüler erlitt dabei Verletzungen unbestimmten Grades.
3. "Zehnjähriger geriet in Pfons mit Fuß unter Reifen von Schulbus"
Am 30.09.2021 gegen 13:40 Uhr geriet ein 10-jähriger Schüler in Pfons (Bezirk Innsbruck-Land) beim Herannahen eines Schülerbusses mit dem rechten Vorderfuß unter den rechten Vorderreifen des Busses und wurde dabei leicht verletzt. Der Schüler dürfte dem herannahenden Fahrzeug zu nahe gekommen sein.

Besondere Feststellungen im Rahmen des Schulwegschwerpunktes:
- Der Großteil der Geschwindigkeitsüberschreitungen lag in einem Bereich von unter 20 km/h.
- Bei den im Nahbereich von Schulen/Kindergärten durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen wurde festgestellt, dass ca. 5 % der Fahrzeuglenker zu schnell unterwegs waren (umgelegt: 5 von 100 Fahrzeugen); ansonsten sind bei Geschwindigkeitsmessungen in Tirol im Schnitt ca. 10% zu schnell;
- In einigen Bereichen waren die Fahrzeuglenker besonders vorbildlich unterwegs – keine bzw. nur vereinzelte Übertretungen gab es z.B. in Thaur, Seefeld, Sölden, Kundl, Ried i.O., Pfunds, Strass i.Z., Jenbach und Zell a.Z.) aber auch in Innsbruck in der Alois-Schrott-Straße, Rotadler Straße, Zeughausstraße und Pradler Straße).
- In einigen Bereichen lagen die Übertretungen allerdings über dem Landesschnitt (z.B. Lans, Kolsass, Hopfgarten i.B., Kirchdorf i.T., Ladis, Axams, Neustift i.St., Landeck und Fieberbrunn.) sowie in einigen Bereichen vom Stadtgebiet Innsbruck z.B. in der Sieberer Straße, am Schusterbergweg, Schneeburggasse, Tschiggfreystraße und am Mitterweg).
- Bei Schutzwegen, die von der Polizei überwacht wurden, verhielten sich die Fahrzeuglenker vorbildlich. Ohne sichtbare Präsenz der Polizei war es jedoch nicht immer so, dass den Fußgängern bzw. Kindern das Überqueren des Schutzweges mangels entsprechender "Anhaltebereitschaft" ermöglicht wurde.
- Schüler und Schülerinnen verlassen sich oft zu sehr auf "Sicherheit" am Schutzweg und vergessen auf den so wichtigen "Links-Rechts-Links-Blick". Die Kinder vertrauen darauf, dass AutofahrerInnen ohnehin anhalten.
- Vielfach werden Schüler und Schülerinnen mit Fahrzeugen zur Schule gebracht. Dadurch verschärft sich die Situation an Bushaltestellen. Straßenzüge werden teilweise verparkt, Fahrzeuge auf Gehsteigen und in Bereichen von Halte- und Parkverboten abgestellt. Insbesondere im städtischen Raum bleiben Fahrzeuglenker und -lenkerinnen in zweiter Spur stehen, um Kindern das Aussteigen zu ermöglichen. Dadurch entstehen besondere Gefahrenmomente für Kinder.

Resümee und gleichzeitiger Appell der Polizei:
"Auch wenn die Polizei in den ersten Wochen nach Schulbeginn etliche Übertretungen ahnden musste, so kann dennoch im Gesamten ein positives Resümee gezogen werden. Der weit überwiegende Teil der Fahrzeuglenkerinnen und Fahrzeuglenker verhält sich insbesondere im Nahbereich von Schulen und Kindergärten sehr verantwortungsbewusst."
"Sehr zu begrüßen ist, wenn Eltern begleitend zu Polizei und Lehrerschaft entsprechenden Einfluss auf ihre Kinder nehmen, damit diese mit einer gewissen Vorsicht am Straßenverkehr teilnehmen (z.B. Verhalten bei Bushaltestellen und Schutzwegen). Unsere Kinder brauchen auch im weiteren Verlauf des Schuljahres ein Höchstmaß an Sicherheit."
"Vor Schutzwegen ist immer anzuhalten, um einer Person das unbehinderte und ungefährdete Überqueren zu ermöglichen. Kindern, die die Straße überqueren wollen, ist jedenfalls das gefahrlose Überqueren zu ermöglichen. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bzw. zum Kindergarten bringen, mögen ihre Sprösslinge im Fahrzeug bitte unbedingt "richtig sichern" und ihnen durch Tragen des Sicherheitsgurtes ein Vorbild sein. Wichtig ist auch, Kinder immer auf der dem Verkehr abgewandten Seite aus dem Fahrzeug aussteigen zu lassen."
"Wichtig ist weiterhin, dass sich Fahrzeuglenker und -lenkerinnen ihrer der großen Verantwortung gegenüber Kindern im Straßenverkehr bewusst sind. Erwachsene schätzen Gefahren viel schneller ein und handeln entsprechend rascher. Kinder hingegen leben in einer eigenen Welt und nehmen Gefahren anders wahr. Die Polizei appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, im Nahbereich von Schulen und Kindergärten stets besonders rücksichtsvoll und vor allem auch mit angepasster Geschwindigkeit und bremsbereit unterwegs zu sein."



Quelle: LPD Tirol



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