Schwaz: Großbrand im Altersheim - Bewohner und Feuerwehrmänner verletzt

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Foto: Brand Dach / Pixabay / Symbolbild
01 Dez 06:21 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Am 30.11.2018, gegen 20:27 Uhr, brach im Altersheim St. Josef in Schwaz ein Feuer im Dachstuhl aus. In Absprache mit der Einsatzleitung (Rettung, Feuerwehr) wurden zunächst alle 51 Heimbewohner im Erdgeschoss, in der dort befindlichen Kapelle, untergebracht. Wenige Minuten später musste aufgrund zunehmender Rauchentwicklung das gesamte Objekt evakuiert werden. Die Bewohner des Altersheimes wurden in der Turnhalle der Neuen Mittelschule Schwaz untergebracht. Einige wenige Bewohner wurden von ihren Angehörigen in der Turnhalle abgeholt und nach Hause begleitet, die restlichen Heimbewohner wurden von der Rettung zur Beobachtung ins Krankenhaus Schwaz gebracht.

Fünf Heimbewohner erlitten eine leichte Rauchgasvergiftung. Zwei Feuerwehrmänner wurden im Zuge der Löscharbeiten verletzt (Kreislaufkollaps und Schulterverletzung). Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nacht und waren zum Zeitpunkt der Presseaussendung noch nicht beendet. Am Gebäude entstand erheblicher Sachschaden. Die Brandursache ist noch völlig unklar.

Im Einsatz standen 11 Feuerwehren aus dem Bezirk Schwaz mit 279 Einsatzkräften, 8 Notärzte und 58 Sanitäter und 5 Polizeistreifen mit 10 Beamten.

Update der Feuerwehr:

Am Freitag, dem 30. November brach gegen 20.25 Uhr in Altenwohnheim „Weidach“ in Schwaz ein Dachstuhlbrand aus.

Aufgrund der Größe des Brandes mussten alle 51 anwesenden Bewohner des Heimes von den Einsatzkräften evakuiert werden, was mit einem gemeinsamen Großeinsatz von Feuerwehr, Rotem Kreuz Schwaz, Polizei sowie Angestellten des Heimes bewerkstelligt werden konnte.

Die Bewohner des Heimes wurden in einem ersten Schritt in die Turnhalle der neuen Mittelschule, die sich 150 Meter vom Brandobjekt entfernt befindet, gebracht. Dort wurden sie vom Roten Kreuz erfasst, von Notärzten untersucht und anschließend entweder von Angehörigen abgeholt oder im Bezirkskrankenhaus Schwaz gebracht, weil dort genügend Bettenkapazitäten für die vorübergehende Aufnahme der Bewohner vorhanden sind.

Der Dachstuhl des südlichen Traktes ist total beschädigt, ebenso das dritte Obergeschoß weil sich das Feuer durch die Holzdecke nach unten fraß. Die Brandausbreitung in Richtung Nordflügel konnte unterbunden werden. Durch die Löscharbeiten ist in den oberen Geschoßen ein Wasserschaden entstanden, das Gebäude ist bis auf weiteres unbewohnbar.

Um den umfangreichen Einsatz zu koordinieren und die weiteren Maßnahmen, sowohl das Gebäude als auch die Bewohner betreffend abzustimmen, wurde die Gemeindeeinsatzleitung unter der Führung von Bürgermeister Dr. Hans Lintner einberufen.

Samstag früh wird ein Statiker das Gebäude begehen, dann können weitere Aussagen diesbezüglich getätigt werden.

Für jene Patienten, die nicht bei Angehörigen untergebracht werden können, werden Betten in den umliegenden Altenwohnheimen organisiert.

Die Angehörigen der im Krankenhaus untergebrachten Bewohner werden morgen AKTIV von den Mitarbeitern des Altersheimes über die weitere Vorgehensweise informiert.

Update 2 (Bürgermeisters Dr. Hans Lintner):

Der Großbrand im Altenwohnheim Weidach in Schwaz konnte gelöscht werden. Die Feuerwehr ist mit Aufräumarbeiten beschäftigt und die Brandsicherheitswache ist noch vor Ort.

Primäre Aufgabe ist es, den Bewohnern des Heimes eine Zukunft zu geben. Der betroffene Trakt ist nicht bewohnbar, auch das restliche Gebäude ist durch Löschwasser und Brandrauch zum Teil kontaminiert und kann nicht ohne weiteres wieder genutzt werden.

Ein großer Glücksfall war es, dass das Krankenhaus Schwaz zum Wochenende hin imstande war, derart viele Betten für die obdachlosen Bewohner frei zu haben. Unter der Woche hätte die Situation diesbezüglich sicherlich anders ausgesehen. Insgesamt 46 Bewohner des Altenheimes konnten so rasch untergebracht werden. Im Zuge des Einsatzes wurden 13 Patienten im Krankenhaus Schwaz versorgt. Mehrere Bewohner des Heimes, die mit bekannten Vorerkrankungen eingeliefert wurden, werden stationär aufgenommen.

Ein großer Dank den diensthabenden Oberärzten und Pflegern sowie der Leitung des Schwazer Krankenhauses, die damit die Arbeit der Einsatzleitung maßgeblich erleichtert haben.

Die längerfristige Unterbringung der Patienten wird voraussichtlich in Innsbruck erfolgen. Die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) haben ein ganzes Stockwerk eines Altenwohnheimes derzeit leer stehen. Nach derzeitigem Stand der Dinge können dort mindestens 30 Bewohner samt Pflegepersonal untergebracht werden. Die Verlegung sollte bis Sonntag abend abgeschlossen sein, damit das Krankenhaus Schwaz ab Montag wieder neue Patienten aufnehmen kann.

Zwischenzeitlich hat auch die Begehung mit einem Statiker stattgefunden. Das Dachgeschoß sowie das darunterliegende 3. Obergeschoß sind wegen der Instabilität gesperrt. Die darunterliegende Betondecke wird eventuelle Einstürze der Brandreste standhalten.

Die Zimmereien Haim/Terfens und Wegscheider/Pill sowie die Spenglerei Schuster/Vomp konnten mit einer provisorischen Abdichtung des Daches beauftragt werden. Unterstützung erhalten sie dabei von der Firma LKW Mauracher/Pill, die den größten Kran mit einer Reichweite von über 50 Metern vor Ort hat. Damit sollte es bis Samstag abend möglich sein, das Dach mit Planen und Hilfskonstruktionen soweit abzudecken, dass der erwartete Regen kein Problem mehr darstellt.

Abschließend möchte sich der Bürgermeister Dr. Hans Lintner recht herzlich bei allen eingesetzten Kräften für ihre professionelle Arbeit bedanken. Ohne diese freiwilligen Strukturen, die binnen Minuten enorme Mannschaften zur Verfügung stellen können wäre es nicht möglich gewesen, diese Großschadenslage zu bewältigen.

Update der Polizei/Ermittlung:

Erhebungen zur Brandursache ergaben, dass es in einem Zwischenraum in der Decke im WC eines Zimmers im 3. Stock vermutlich aufgrund eines Defektes der elektrischen Leitungen zu einem Schwelbrand gekommen ist. Andere Brandursachen können nach bisherigem Ermittlungsstand ausgeschlossen werden.



Quelle: LPD Tirol / FF Schwaz



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