Kärnten: Schuljahr 2021/22 - Präsenzunterricht hat absolute Priorität

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Foto: LPD Kärnten/Just
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07 Sep 14:00 2021 von Redaktion International Print This Article

LH Kaiser und Bildungsdirektorin Penz informierten über Covid-Maßnahmen, Schulstatistik, Ausbau der Ganztagesschulen, Maßnahmen für Infrastruktur und Digitalisierung, häuslichen Unterricht und Qualitätsmaßnahmen

Klagenfurt (LPD). Für 33.167 Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler, sowie 26.715 Schülerinnen und Schüler in Bundesschulen (AHS, BMHS) beginnt in Kärnten am kommenden Montag die Schule. Dass für sie Präsenzunterricht stattfinden kann, hat für Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser „absolute Priorität“. Das betonte er heute, Montag, in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsdirektorin Isabella Penz. „Wir werden jedenfalls alles tun, um unser Hauptziel Präsenzunterricht zu erreichen und damit Mehrfachbelastungen durch Homeschooling zu vermeiden. Das sind wir der Generation schuldig. Wir brauchen dafür aber auch die Kooperationsbereitschaft und den Willen aller“, betonte Kaiser. In der Pressekonferenz wurde außerdem über den Ausbau der Ganztagesschulen, Maßnahmen für Infrastruktur und Digitalisierung, den häuslichen Unterricht sowie über Qualitätsmaßnahmen berichtet.

Der Landeshauptmann informierte auch über die Covid-Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen. In den ersten drei Schulwochen wird dreimal pro Woche getestet (2x Antigentest, 1x PCR-Test) und außerhalb der Klasse ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Wichtige Info für alle Taferlklassler: Ihre Eltern (MNS tragen!) dürfen sie in der ersten Woche in die Schule begleiten und auch bei den Testungen helfen. Externe, die in die Schule kommen, müssen einen 3G-Nachweis vorzeigen und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Ungeimpfte Pädagoginnen und Pädagogen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich regelmäßig testen (Antigentests gelten 48 Stunden lang), einmal die Woche ist von ihnen außerdem ein PCR-Test zu machen. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf können die von der Schule zur Verfügung gestellten Tests im Bedarfsfall auch zuhause machen, zudem können sie per ärztlichem Attest von Test- und MNS-Pflicht befreit werden. Das weitere Vorgehen bestimmt laut Kaiser die jeweilige 7-Tage-Inzidenz: Unter 100 heißt das normales Vorgehen, bei 100 bis 200 drei Tests pro Woche und MNS außerhalb der Klasse, bei über 200 drei Tests pro Woche und ab der neunten Schulstufe MNS auch im Unterricht. Menschen, welche die Maßnahmen verweigern, will man zuerst in einem Gespräch zu überzeugen versuchen. Funktioniert dies nicht, bedeutet es für Schülerinnen und Schüler ortsungebundenen Unterricht, für Pädagoginnen und Pädagogen ein Unterrichten mit FFP2-Maske.

Kaiser dankte den Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie der Bildungsdirektion für die Kooperation in den bereits zwei Pandemiejahren und er appellierte dafür, gemeinsam weiter mitzumachen. Laut einer Schätzung seien drei Viertel bis 80 Prozent der Pädagoginnen und Pädagogen vom elementarpädagogischen Bereich bis zu den Schulen geimpft. Vom Land Kärnten sei die Testpflicht auch für Beschäftigte im elementarpädagogischen Bereich verordnet worden. Über den Bund kommen laut Kaiser zudem 76 Luftreinigungsgeräte für in einer Erhebung bestimmte Schulräumlichkeiten auf Leihbasis nach Kärnten.

Konkret zur Statistik für das Schuljahr 2021/22: Von den 33.167 Pflichtschülerinnen und Pflichtschülern (82 weniger als im Vorjahr), sind 5.702 Taferlklassler (65 mehr als im Vorjahr), 20.429 Volksschulkinder, 11.818 von ihnen besuchen die Mittelschule, 642 die Polytechnische Schule und 278 Kinder sind an Sonderschulen oder in integrativen Kleinklassen. An den Fachberufsschulen werden 7.256 Jugendliche unterrichtet, an den Bundesschulen 26.715. Insgesamt unterrichten an all diesen Schultypen 6.934 Lehrerinnen und Lehrer, das sind um 84 weniger als im Vorjahr.

Als „kleine Erfolgsgeschichte“ bezeichnete Kaiser den Ausbau der Ganztagesschulen. Sie werden von 7.784 Schülerinnen und Schülern besucht, das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 534 bzw. ca. sieben Prozent. 2012/13 habe man mit 2.461 Schülerinnen und Schülern in Ganztagesschulen gestartet.

Zum Thema Infrastruktur wurde von Bildungsdirektorin Penz mitgeteilt, dass bereits alle AHS-Standorte mit Unterstufen sowie ein Drittel der Mittelschulen in Kärnten mit Glasfaserkabel erschlossen seien. Die Schulerhalter seien seitens des Landes Kärnten mit rund 930.000 Euro bei den Infrastrukturinvestitionen unterstützt worden. Im Bereich der Digitalisierung setze man auf gut funktionierende Tools („skooly“, Office 365), das Fach „Digitale Grundbildung“ in der Sekundarstufe 1 (AHS und Mittelschule), aber auch auf ein gut angenommenes Fortbildungsprogramm für die Pädagoginnen und Pädagogen. Mit September 2021 starte zudem die Auslieferung von Laptops oder Tablets an 83 Schulen der Sekundarstufe 1. Eltern werden einen Selbstbehalt von rund 100 Euro für die Endgeräte zu leisten haben, für finanziell weniger gut Gestellte soll die Möglichkeit zur Befreiung vom Eigenanteil bestehen. Für die Lehrerinnen und Lehrer an den Pflichtschulen hat das Land Kärnten laut Penz zusätzlich ca. 400 Endgeräte im Wert von 170.000 Euro angeschafft. An Qualitätsmaßnahmen nannte Penz u.a. zusätzliche Förderstunden, den neuen Ethikunterricht ab der neunten Schulstufe bei Abmeldung vom Religionsunterricht, Sprachförderungen und den fertiggestellten Qualitätsrahmen für Schulen.

Berichtet wurde zudem, dass – wohl auch wegen der Covid-Situation – im neuen Schuljahr 370 Kinder zum häuslichen Unterricht angemeldet wurden. Der größte Teil von ihnen fällt auf den Volksschulbereich. Penz und Kaiser richteten sich an die Eltern und betonten, dass neben Wissensvermittlung auch das soziale Lernen gemeinsam mit Gleichaltrigen enorm wichtig sei. Seitens der Bildungsdirektion sei jedenfalls die Hand ausgestreckt: „Wir freuen uns sehr, wenn sich Eltern doch anders entscheiden und ihre Kinder in die Schule schicken“, so Penz.




Quelle: Land Kärnten



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