Braunau am Inn: Schlag gegen Kokainhandel

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Polizeiauto - Symbolbild
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15 Dez 16:34 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bezirk Braunau

Der Koordinierte Kriminaldienst (KKD) des BPK Braunau konnte aufgrund mehrmonatiger Ermittlungen einen gezielten Schlag gegen den Kokainhandel im Stadtgebiet von Braunau erzielen. Im Rahmen der sogenannten "Operation Adria" wurden bis jetzt fünf Personen – darunter österreichische, slowenische, mazedonische und serbische Staatsbürger - wegen dem Verkauf von Kokain und weiteren Drogen mit einem Straßenverkaufswert in sechsstelliger Euro-Höhe sowie der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Anzeige gebracht. Gegen weitere 60 Personen wurden Ermittlungen wegen Delikten nach dem Suchtmittelgesetz eingeleitet.
Im Frühjahr 2023 verdichteten sich Hinweise über ein zunehmendes Kokainangebot im Braunauer Stadtgebiet sowie offenkundige Verkaufshandlungen entlang der Innlände und innerstädtischen Parkanlagen.

Unter Federführung der Staatsanwaltschaft Ried wurden durch den Koordinierten Kriminaldienst des BPK Braunau Ermittlungen zur Struktur der Tätergruppe aufgenommen und vorerst ein 38-jähriger slowenischer Staatsbürger als Hauptbezugsquelle für Kokain identifiziert. Der beschäftigungslose Slowene reiste (zumindest seit Herbst 2022) gezielt für seine Drogengeschäfte nach Österreich, um in Folge Kokain an seine Subdealer aber auch Abnehmer zu verteilen. Die dabei erwirtschafteten Bargeldbestände führte er wieder zurück nach Slowenien aus.
Bei den Kokainübergaben beschränkte er sich bewusst auf Gebiete – zum Teil Waldgebiete - entlang der Innlände im Stadtteil Laab. Trotz seines konspirativen Verhaltens konnten sämtliche Subdealer, darunter ein 31-jähriger Mitbewohner des Slowenen, ein mehrfach vorbestrafter 35-jähriger Braunauer sowie ein 37-Jähriger aus dem Bezirk Braunau ausgeforscht werden. Alleine durch den slowenischen Haupttäter sowie einen seiner Mitttäter wurden im Zeitraum des Jahres 2023 eine Gesamtmenge von etwa eineinhalb Kilogramm Kokain sowie 1,2 Kilogramm Marihuana und Cannabisharz in Braunau in Verkehr gesetzt. Als Abnehmer konnten dabei Personen aus sämtlichen Gesellschaftsschichten der Stadt Braunau ermittelt werden. In Zusammenarbeit mit der EGS Oberösterreich gelang es Ende Oktober 2023 den slowenischen Haupttäter und einen Subdealer beim Verkauf von 200 Gramm Kokain am Dachboden eines Wohnhauses in der Innenstadt von Braunau festzunehmen. Bei der Festnahme setzte sich der 38-Jährige massiv zur Wehr und verletzte zwei Polizisten. Bei der Durchsuchung wurden sowohl am Dachboden sowie auch den Wohnsitzen der Festgenommenen größere Kokainmengen und elektronische Speichermedien sichergestellt. Neben dieser Tätergruppe konnte eine weitere Bezugsperson des Slowenen, ein ebenso in Braunau wohnhafter Mazedonier, ermittelt werden. Der 34-jährige Mazedonier bezog vorerst Kokain vom Slowenen, gründete in Folge jedoch mit neuen Geschäftspartnern im Sommer 2023 eine kriminelle Vereinigung, bestehend aus einem serbischen sowie einem österreichischen Staatsbürger. Zu dritt führten sie in Folge Kokain von Eggenfelden/Deutschland nach Österreich ein, um es schlussendlich vorwiegend in einem Park in Braunau an Endkonsumenten zu verkaufen.

Den Ermittlern des KKD Braunau gelang es seit Oktober 2023 insgesamt fünf Personen festzunehmen, wovon vier über Anordnung der Staatsanwaltschaft Ried in die Justizanstalt Ried eingeliefert wurden. Bei mehreren gerichtlich bewilligten Durchsuchungen wurden etwa 300 Gramm Kokain, Marihuana, verbotene Waffen (Schwerter, Schreckschusspistolen usw.) sowie Vermögenswerte und elektronische Speichermedien sichergestellt. Neun Personen werden wegen Suchtgifthandels - zum Teil in großer Menge und im Rahmen einer kriminellen Vereinigung - zur Anzeige gebracht. Alle Beschuldigten bis auf den Slowenen zeigten sich grundsätzlich geständig. Gegen den slowenischen Haupttäter wird zudem wegen des versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt und schwere Körperverletzung ermittelt. Gegen 60 weitere Personen, vorwiegend aus dem Braunauer Stadtgebiet, wurden Ermittlungen nach dem Suchtmittelgesetz eingeleitet.


Quelle: LPD Oberösterreich



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