Salzburg: Salzburgs erster Landeshauptmann kam aus Oberösterreich

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Gedenktafel für Josef Freiherr von Weiß in Bad Zell gemeinsam enthüllt (v.l.n.r): Pfarrer Mag. Hans Resch, Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und der Bürgermeister von Bad Zell, Mag. Hubert Tischler.
Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer
20 Sep 08:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Nachfolger“ Haslauer und Stelzer enthüllten Gedenktafel für Josef Freiherr von Weiß im Mühlviertler Ort Bad Zell

(LK) Josef Freiherr von Weiß war der erste Landeshauptmann von Salzburg. Er stammte aus Bad Zell in Oberösterreich. Dort wurde heute der etwas in Vergessenheit geratene „große Sohn“ bei einem Festakt feierlich in Erinnerung gerufen. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer überbrachte mit Musik und Prangerschützen eine Gedenktafel, die er gemeinsam mit Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer enthüllte.

„Oberösterreich und Salzburg zusammen bilden so etwas wie die starke Mitte Österreichs. Vielfach verflochten und ‚verbandelt‘ sind unsere Länder. Nicht nur als Nachbarn, vielmehr als nahe Verwandte“, betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer und würdigte seinen ersten Vorgänger: „Dieser stolze Sohn Oberösterreichs ist in Salzburg zu einem verdienstvollen Träger höchster öffentlicher Ämter und politischer Verantwortung gewachsen.“

Stelzer: „Salzburg und Oberösterreich verbindet viel.“

Für Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer stellt Weiß nicht nur eine Klammer zwischen Salzburg und Oberösterreich dar, „er erinnert uns auch daran, dass beide Bundesländer in vielen Bereichen ähnliche Entwicklungspfade beschritten haben. Beide Regionen stehen heute für selbst erarbeitete Wirtschaftskraft und die niedrigsten Arbeitslosenquoten im Bundesländervergleich. Wir haben daher sehr ähnliche Interessen in der Standortpolitik, die wir gemeinsam in Wien und Brüssel vertreten“, unterstrich Landeshauptmann Stelzer beim Festakt in Bad Zell.

Gedenktafel für den ersten Salzburger Landeshauptmann

Angetreten aus Salzburg waren die Steinhauer Musikkapelle sowie das Uniformierte Prangerschützenkorps Adnet, die Prangerschützen Elsbethen sowie die Vorstandsabordnungen mit der Salzburger Landesschützenfahne und allen Bezirksfahnen, die sich mit dem Musikverein und dem Schützenverein Bad Zell zu einem prachtvollen Festzug formierten. Auf dem Marktplatz wurde für Josef Freiherrn von Weiß eine 60 Kilo schwere Gedenktafel aus Untersberger Marmor errichtet.

Aus dem Mühlviertel an die Spitze Salzburgs

Josef Weiß wurde 1805 im Schloss Zellhof im Mühlviertel geboren. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters, eines Gerichtsbeamten, und arbeitete ab 1828 als Jurist in Linz. 1833 übersiedelte er nach Salzburg, wo er 1859 zum Präsidenten des Landgerichts aufstieg. Salzburg war zu dieser Zeit noch kein eigenständiges Bundesland und wurde bis 1854 von Linz aus verwaltet. 1861 erhielt das damalige Kronland Salzburg einen eigenen Landtag. Kaiser Franz Josef I. ernannte von Weiß zum ersten Landeshauptmann von Salzburg. In seiner Amtszeit von 1861 bis 1872 schuf Josef von Weiß die Grundlagen für eine eigene Landesverwaltung.

Funktion und Bedeutung damals anders

Die Funktion des Landeshauptmannes von 1861 ist mit der von heute nicht vergleichbar. Der eigentliche starke Mann in einem Kronland wie Salzburg war der vom Kaiser ernannte Landespräsident. Der Landeshauptmann von damals war der aus den Reihen des Landtags gewählte Vorsitzende eines Landesausschusses — eines Vorläufers der Landesregierungen von heute — und er stand einer Landesverwaltung mit weniger Kompetenzen als heute vor.


Quelle: Land Salzburg



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