Salzburg: Salzburgs Nachwuchssportler holten 340 Medaillen bei internationalen Wettkämpfen

Foto: SSM/Angerbauer

Schulsportmodell Salzburg zieht erfolgreiche Bilanz / Interview mit Skeleton Pilotin Sarah Baumgartner aus Dorfbeuern
(HP) Sie arbeiten täglich im Kraftraum, feilen an ihrer Technik und lernen daneben noch für Schularbeiten. Rund 480 heimische Nachwuchstalente aus 34 Sportarten können mit dem Schulsportmodell Salzburg – kurz SSM - ihre Ausbildung und Karriere vereinbaren. Im Rahmen eines Pressetermins zogen die Verantwortlichen, gemeinsam mit Landesrat Martin Zauner, eine erfolgreiche Zwischenbilanz.
Egal ob Einzel- oder Teamsport, beim SSM werden gezielt Salzburgs sportliche Nachwuchshoffnungen für den Winter oder Sommer bestens betreut und schulisch unterstützt. Das Ziel der Athletinnen und Athleten ist immer ähnlich: Ausbildung mit Sportkarriere vereinen. Erfolgreiche Vorbilder sind etwa der Mittelfeldmotor von Bayern München Konrad Laimer, Karateweltmeisterin Alisa Buchinger oder der Segler Lukas Haberl, der bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris startete.
Zauner: „Professionelle Kaderschmiede.“
Für Sportlandesrat Martin Zauner ist das Schulsportmodell Salzburg eine hochprofessionelle Kaderschmiede für den heimischen Nachwuchs. „Der Erfolg gibt der Institution im wahrsten Sinne des Wortes recht und ist das Sprungbrett in den Leistungs- und Spitzensport. Bis dato haben die Athletinnen und Athleten des SSM mehr als 340 internationale Medaillen bei Olympische Spielen sowie Welt- oder Europameisterschaften gewonnen. Als Land unterstützen wir das SSM 2025 mit rund 108.000 Euro. Ein großes Versprechen für die Zukunft sind etwa Sarah Baumgartner im Skeleton oder auch Karateka Armin Selimovic“, so Zauner.
Wörz: „Europaweites Vorzeigemodell.“
SSM-Geschäftsführer Thomas Wörz betonte beim Pressegespräch: „Die umfassenden und fachlich kompetenten Betreuungsmaßnahmen, der wertschätzende Umgang miteinander und das vielseitig angelegte duale Ausbildungssystem bilden das Fundament des Erfolgsrezepts. Unser Modell wird europaweit als Best-Practice-Modell gesehen.“
Sportliche Vorbilder
Die Nachwuchsathleten von heute sind die Spitzensportler von morgen. „Das Ansehen in der Salzburger Bevölkerung für den Spitzensport ist sehr hoch. Das haben wir auch bei Befragungen für die Landessportstrategie gesehen. So glauben etwa 72 Prozent, dass sie eine Vorbildwirkung für Kinder und Jugendliche haben. Rund zwei Drittel der befragten Menschen im Land macht es stolz, wenn Athleten für rot-weiß-rot erfolgreich sind. Umso wichtiger ist es, dass wir die Jugend optimal unterstützen“, so Martin Zauner.
Nachwuchshoffnung im Eiskanal
Im Eiskanal sind hohe Geschwindigkeiten und die perfekte Kurvenlage ihr Metier. Die 17-jährige Sarah Baumgartner aus Dorfbeuern besucht derzeit die 8. Klasse des Sport- und Musikrealgymnasiums in der Akademiestraße. Die Nachwuchsathletin hat im Jänner bei den Skeleton Junioren-Weltmeisterschaften in St. Moritz (Schweiz) die Bronzemedaille gewonnen. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat im Vorfeld des Pressegespräches mit der Sportlerin über das Schulsportmodell Salzburg (SSM) und ihre weiteren Karrierepläne gesprochen.
LMZ: Seit wann sind Sie Teil des Schulsportmodell Salzburg?
Baumgartner: Ich bin seit vier Jahren im Programm. Während der Unterstufe habe ich noch eine normale Sportschule besucht. Mit dem SSM kann ich Schule und meine Karriere perfekt vereinbaren – es hat nur Vorteile. Vor allem im Winter, wenn ich an Wettkämpfen teilnehme, ermöglicht mir das SSM die nötigen Schulfreistellungen zu bekommen.
LMZ: Unterstützt Sie das Schulsportmodell auch in der Trainingsplanung?
Baumgartner: Ja, definitiv. Beispielsweise habe ich montags, dienstags und donnerstags jeweils „Frühtraining“. Das heißt, ich trainiere zweimal täglich. Mit dem SSM kann ich mir Schule und Training perfekt einteilen. So kann ich mich ideal auf die Rennen vorbereiten.
LMZ: Als Skeleton-Pilotin starten Sie weltweilt an Rennen. Wann holen Sie den versäumten Unterrichtsstoff nach?
Baumgartner: Meine Lehrerinnen und Lehrer geben mir Aufgaben mit und ich lerne diese zu Hause oder auf Reisen selbstständig. Das funktioniert sehr gut, ich bekomme in der Schule die perfekte Unterstützung. Ein Vorteil ist auch, dass mir grundsätzlich das Lernen leichtfällt.
LMZ: Sie kommen ursprünglich aus der Leichtathletik. Wie sind Sie beim Skeleton gelandet?
Baumgartner: Im Sommer 2022 wurden Anschieber für das Bobfahren gesucht. Zum Anschieben war ich jedoch zu leicht, aber ich hatte durch das Stabhochspringen eine gute Schnellkraft – fand ich mich dann auf einmal im Eiskanal.
LMZ: Was sind Ihre sportlichen Ziele?
Baumgartner: Die Teilnahme bei Olympia 2030 in den französischen Alpen ist definitiv ein großes Ziel vom mir. Am schönsten wäre es dort eine Medaille zu gewinnen. Österreich hat mit Janine Flock eine starke Skelton-Athletin und das zeigt mir, dass auch ich etwas bewegen kann. Man muss nicht immer nur aus Deutschland oder der Schweiz kommen, auch aus Österreich kann man es zur internationalen Weltspitze schaffen.
Quelle: Land Salzburg