Salzburg: Salzburg auf den Spuren der Kelten

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Keltenmuseum Hallein im Bild: Magdalena Schlager und Benjamin Huber Salzburger Museumswochenende am 13. und 14. Mai 2023
Foto: Land Salzburg/Alexander Paier
25 Mär 05:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Vorgestellt: Halleins Keltenmuseum präsentiert heimische Kulturschätze / Dürrnberg als einzigartiger Fundort

(LK) Vor rund 2.500 Jahren bevölkerten die Kelten unser Bundesland und hinterließen ein reichhaltiges kulturelles Erbe. Immer wieder werden bei Ausgrabungen oder auch durch Zufall wertvolle Fundstücke freigelegt. Das Keltenmuseum in Hallein – eines der größten in Europa – präsentiert die Schätze aus der Eisenzeit für große und kleine Gäste.


Bei Bauarbeiten wurden im Vorjahr in Neumarkt am Wallersee keltischer Goldschmuck und Silbermünzen gefunden – eine archäologische Sensation, die beweist, dass in Salzburg auch zukünftig mit neuen Entdeckungen vergangener Tage zu rechnen ist. „Als Land ist es uns ein großes Anliegen, den Salzburgerinnen und Salzburgern Funde wie diese und die unzähligen weiteren heimischen Kulturschätze in den zahlreichen Museen in allen Bezirken näherzubringen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold.

Museumswochenende im Mai

„Rund 60 Museen und Ausstellungen öffnen am diesjährigen Museumswochenende am 13. und 14. Mai bei freiem Eintritt ihre Türen. Im Vorjahr machten mehr als 10.000 Besucherinnen und Besucher von diesem Angebot Gebrauch. Das Engagement und der Einfallsreichtum der Teams in unseren Museen ist beeindruckend, das Museumswochenende eine besondere Gelegenheit, sich davon zu überzeugen“, laden Haslauer und Berthold zum Mitmachen ein.

Keltenzentrum Hallein

Was Funde und aus der Keltenzeit betrifft, ist das Zentrum der Dürrnberg bei Hallein. In der Tennengauer Bezirkshauptstadt hat sich das Keltenmuseum zur Aufgabe gemacht, die keltische Kultur und die Funde vom Dürrnberg einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

Immer wieder Sensationsfunde

Die ehemaligen keltischen Siedlungen und Grabanlagen auf dem Dürrnberg, vom Simonbauern- bis zum Hexenwandfeld, brachten bisher Faszinierendes zu Tage. Darunter befinden sich detailverliebte Objekte wie die „Schnabelkanne“ und Schmuck, der auch aus Designergeschäften der Gegenwart stammen könnte. Der ehemalige Sitz der Salinenverwaltung, die „Pfleg“, bietet seit 1980 den würdigen Rahmen für das Museum, in dem die Schätze ausgestellt werden. Der Ort ist umso passender, da es die Kelten waren, die die Salzvorkommen am Dürrnberg erschlossen haben.

Mehr als 400 Gräber erforscht

Magdalena Schlager, Kulturvermittlerin, zu den Besonderheiten ihres Arbeitsorts: „Das Museum ist einzigartig in Europa, weil es mit dem Dürrnberg über eine eigene Fundstelle verfügt. Bisher wurden rund 400 Gräber und mehr als 1.000 Skelette ausgegraben. Der Berg ist aber noch lange nicht ‚leer‘.“

Alle Objekte vom Dürrnberg

Ihr Kollege Benjamin Huber betont: „Alles, was es hier zu sehen gibt, stammt vom Dürrnberg. Durch das Salz sind viele Objekte besonders gut erhalten geblieben: Holz, Lederschuhe, Bekleidung, sogar Exkremente. Wer sich darunter in der Praxis nicht viel vorstellen kann, der ist herzlich eingeladen, sich vor Ort bei uns beeindrucken zu lassen und in die spannende Welt der Kelten einzutauchen.“

Promi-Kelte Asterix

Jeder kennt die Gallier Asterix und Obelix und ihren Hund Idefix. Nicht alle wissen, dass auch sie Kelten sind. Die Comiclieblinge waren und sind in Armorica beheimatet, der heutigen Bretagne in Frankreich. Salzburg und der Dürrnberg lagen hingegen im keltischen Königreich Noricum. Auch dieser historische Kontext wird in Hallein genau beleuchtet.

Ort zum Mitmachen

So wie Archäologen am Dürrnberg die Gräberfelder freilegen und fachmännisch untersuchen, können junge Gäste des Keltenmuseums mit geeigneten Arbeitsutensilien Modelle von Skeletten und Grabbeigaben aus dem Sand von nachgebildeten letzten Ruhestätten befreien. „Im Erdgeschoss ist dafür ein eigener Kinderbereich eingerichtet worden“, so Huber.

Knochenlabor

Für diejenigen, denen der Nervenkitzel der Ausgrabung nicht genug war, steht seit dem Vorjahr das „Knochenlabor“ offen. Dort kann man herausfinden, wie man anhand von Knochen das Geschlecht, das Alter und Größe eines Menschen aus der Eisenzeit ermittelt. Begleitet wird dieser Teil des Museums von keltischen Überresten, die am Dürrnberg gefunden wurden.

Essgewohnheiten der Eisenzeit

Im unmittelbaren Umfeld der keltischen Siedlungen am Dürrnberg wurden nicht nur menschliche Überreste gefunden. Tierknochen geben darüber Auskunft, wie sich die Kelten früher mit Fleisch ernährt haben. Neben Rindern, Schweinen, Ziegen und Schafen standen dabei - und jetzt bitte nicht an Idefix denken – auch Hunde am keltischen Speiseplan.

Rekonstruiertes Dorf

Wer nicht nur in diesem Zusammenhang nach dem Besuch im Keltenmuseum Geschmack auf mehr bekommen hat, der kann auf dem Dürrnberg am Kelten.Erlebnis.Berg der Salzwelten im originalgetreu rekonstruierten Keltendorf Salina spazieren. Dort erlebt man hautnah, wie sich keltisches Leben vor über zwei Jahrtausenden abgespielt hat. Eine kostenlose App bietet dabei Zusatzinformationen und eine „Schnitzeljagd“ mit unterhaltsamen Aufgaben.

Tipp: Das Salzburger Museumswochenende

Das Keltenmuseum in Hallein (14. Mai) und auch das Kelten.Erlebnis.Berg (14. Mai) werden beim Salzburger Museumswochenende am 13. und 14. Mai 2023 teilnehmen. An diesem Muttertagswochenende bieten zahlreiche Museen in allen Bezirken freien Eintritt. Alle Informationen, teilnehmende Museen und die Tage mit freiem Eintritt im Überblick: www.museumswochenende.at.


Quelle: Land Salzburg



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