Salzburg-Stadt-Tamsweg: Auf den Spuren vom Heiligen Leonhard

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14 Jul 15:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landesrat Schwaiger pilgert von Filzmoos bis Tamsweg / Reportage und Fotostrecke von der Wallfahrt / Heute Messe mit Erzbischof Lackner

Auf den Spuren vom Heiligen LeonhardLandesrat Schwaiger pilgert von Filzmoos bis Tamsweg / Reportage und Fotostrecke von der Wallfahrt / Heute Messe mit Erzbischof LacknerSalzburger Landeskorrespondenz, 13.07.2018

(LK) Der Leonhardsweg vom Salzburger Dom bis zur Kirche St. Leonhard in Tamsweg: 140 Kilometer lang, schon viele Pilger wanderten seit dem 15. Jahrhundert auf seinen Pfaden, ein LEADER-Projekt hat ihn vor zehn Jahren revitalisiert. Landesrat Josef Schwaiger und Initiator Erich Thell gehen zurzeit ein Stück gemeinsam, genau von Filzmoos bis nach Tamsweg.

St. Leonhard. Er ist der Schutzheilige für das Vieh, insbesondere für die Pferde. Aber auch für die Bauern und Stallknechte, für den ländlichen Raum ist er einer der wichtigsten Patrone. Auf seinen Pfaden sind zurzeit Landesrat Josef Schwaiger, Erich Thell und eine Pilgergruppe aus Salzburg unterwegs. Von Filzmoos geht es seit Donnerstag zu Fuß über Forstau, den Oberhüttensattel, Weißpriach und Mariapfarr bis nach Tamsweg. Heute, Freitag, liest Erzbischof Franz Lackner für die Wallfahrer eine Messe bei der Granglerhütte im Lungau (Fotos folgen!).

Alles begann vor zehn Jahren

Dass der Leonhardsweg wieder ein Begriff für Pilger aus ganz Europa ist, ist Erich Thell zu verdanken. Er führte als Rektor der Erzbruderschaft an der Wallfahrtskirche St. Leonhard zu Tamsweg vor zehn Jahren die ersten 29 Teilnehmer über Stock und Stein von Salzburg in den Lungau. Mit dem Dechant Markus Danner hatte er die Idee, den historischen Pfad wieder bekannt zu machen. "Seither waren es zirka 1.000 Pilger, die sich auf den Weg gemacht haben", weiß Thell. Immer beliebter werden die geführten Wanderungen auf den Spuren des Heiligen. Und auch das Ziel in Tamsweg erlebt eine Renaissance, wie die Mesnerin Marianne Resch und ihre Tochter Cilli berichten: "3.000 Personen haben wir alleine im Vorjahr durch die Kirche geführt, und es werden immer mehr."

"Beim Gehen wochs ma zomm!"

Die Gründe, pilgern zu gehen, sind wohl so vielfältig wie die Menschen. "Man kommt zur Ruhe. Oft haben wir keinen Handyempfang, alles andere kann warten", beschreibt Erich Thell den Reiz, und die Wallfahrergruppe ist sich einig: "Beim Gehen wochs ma zomm. Jeder hat seine eigene Geschichte, sein Schicksal und 'Packerl' zu tragen. Wenn es mal ganz ruhig ist, ist man ganz bei sich selbst." Genau das hat auch Landesrat Josef Schwaiger erlebt: "Ich bin vor sechs Jahren die gesamte Strecke von Salzburg nach Tamsweg gegangen, ein ganz besonderes Erlebnis. Darum habe ich mich dieses Mal sehr darauf gefreut, auch wenn es heuer 'nur' die zweite Hälfte ist, die ich absolviere."

Der Heilige begleitet die Wallfahrer

St. Leonhard begleitete die Pilger jedenfalls die ganze Strecke. In Grödig geht es vorbei am gleichnamigen Ortsteil, in Forstau sind die Kirche und ein Bründl neben der Lourdes-Kapelle dem bäuerlichen Heiligen gewidmet. Und schließlich das Ziel der Reise – die Leonhardskirche in Tamsweg. "Wir bleiben oft stehen, singen dem Herrn ein Lied. Beim Wallfahren fällt die Schönheit der Schöpfung erst so richtig auf", erklärt Erich Thell. So gesehen ist es zwar eine Reise per pedes von Salzburg in den Lungau, aber auch zu sich selbst.

Erzbischof feiert mit Pilgern Messe und am Samstag Geburtstag

Höhepunkt für die Wallfahrer ist die heutige Messe bei der Granglerhütte (zirka 14 Uhr) mit Erzbischof Franz Lackner, der am Samstag seinen 62. Geburtstag feiert. Und der große Abschluss am Samstag, wenn die Pilgergruppe aus Salzburg auf jene aus Kärnten (Gurk) stößt. In St. Leonhard in Tamsweg – dem sicher müde, aber zufrieden erreichten Ziel – wird um zirka 17 Uhr die Heilige Messe gelesen.

Auf den Pfaden von LEADER und Straßenförderung

Der Leonhardsweg ist inzwischen eines der LEADER-Vorzeige-Projekte, das mit EU-Geldern verwirklicht wurde. Doch Landesrat Schwaiger und die anderen Pilger werden auf noch einem geförderten Projekt unterwegs sein: Die letzte Etappe führte sie über die 2011 fertig gestellte Straße zur Kirche St. Leonhard hinauf. Der Ausbau der 500 Meter kostete 390.000 Euro. "Und war enorm wichtig für die Infrastruktur rund um die Wallfahrtskirche. Die Renovierung wäre ohne Straße gar nicht erst möglich gewesen", so Schwaiger.

Daten und Fakten zum LEADER-Projekt "Pilgerweg St. Jakob"

  • Die Idee zur Revitalisierung des Pilgerweges entstand vor zehn Jahren. Maßgeblich beteiligt: die Erzbruderschaft unter dem damaligen Rektor Erich Thell. Er führte die ersten Pilger 2008 von Salzburg nach Tamsweg.
  • Die Bruderschaft reichte das Projekt beim Österreichischen Förderprogramm zur Entwicklung des ländlichen Raums (LEADER) ein.
  • Die förderbaren Gesamtkosten betrugen 74.000 Euro, der Zuschuss betrug 33.000 Euro, Projektlaufzeit 2010 bis 2013.
  • Offiziell eröffnet wurde der Leonhardsweg von Salzburg nach Tamsweg dann im Jahr 2011, im August 2013 folgte der Abschnitt von Gurk (Kärnten) nach Tamsweg.

Daten und Fakten zum Wegebau-Projekt Leonhardsweg

  • Länge 500 Meter, Breite 3,5 Meter
  • Maximalsteigung 12 Prozent
  • Gesamtbaukosten: 390.000 Euro, davon 80 Prozent von der EU, 10 Prozent Gemeinde; 10 Prozent Interessenten
  • Fertigstellung: 2011

Quelle: Land Salzburg



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