Salzburg: Mehr Geld für die Sanierung stadteigener Wohnungen notwendig
Foto: Stadt Salzburg / J. Knoll
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Vbgm. Hagenauer: Mehr Mittel für kommunale KgL-Wohnungen von Land & Stadt nötig
Der Stadt Salzburg gehören rund 1.700 Wohnungen. Sie werden von der KgL („Kommunale gswb-Liegenschaftsverwaltung“; im Besitz von 80 % Stadt und 20 % gswb) verwaltet und vom Wohnungsamt vergeben. Aktuell sind 110 davon wegen diverser Sanierungsmaßnahmen nicht besiedelt. Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer: „Die nötigen Sanierungen könnten viel schneller gehen, wenn ausreichend Mittel von Land und Stadt da wären. So müssen Mieter*innen wie auch Wohnungswerber*innen unnötig warten.“
Sanierungs-Rückstau beseitigen
KgL-Mieter*innen zahlen gesetzlich festgelegt Miete und Betriebskosten jedoch keine Instandhaltungsbeiträge. Seit 2008 gibt es ein Sanierungs-Sonderbudget der Stadt an die KgL in Höhe von rund 900.000 € pro Jahr. Die Stadt nimmt jedoch rund vier Millionen Euro jährlich aus Mieten ein. „Wir müssen dringend mehr und rascher sanieren. Dafür sind ab 2020 zwei Millionen Euro aus dem Stadtbudget nötig“, sagt Hagenauer. „Um den bestehenden Rückstau beseitigen zu können, muss auch das Land wieder in die Tasche greifen: 2015 stellte es noch 150.000 € an Sanierungsförderung zur Verfügung. 2018 waren es nur magere 15.000 € und heuer gar nichts mehr“, erklärt sie.
Größtes Vorhaben in Lehen
Größter Brocken der Sanierungsvorhaben (Details siehe PDF unten) ist der Lehener Wohnblock gegenüber der TriBühne. Hier soll in der zweiten Jahreshälfte 2019 mit der Sanierung von 113 Wohnungen samt Fenstertausch, der Erneuerung der Elektroinstallationen, der Heizungsanlage, aller Eingangstüren sowie einer schrittweisen Brauchbarmachung der Dachgeschoßwohnungen begonnen werden. 20 von 28 Dachgeschoßwohnungen stehen aktuell leer, weil sie wegen der geringen Raumhöhe von 2,30 m derzeit nicht vermietet werden können. Die Arbeiten in dem Gebäude aus den 1940-er Jahren müssen in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfolgen. Dieses hat unter anderem schon besondere Brandschutz-Maßnahmen für die 14 Stiegenhäuser vorgeschrieben. Die geschätzten Sanierungskosten für den Lehener Wohnblock betragen 4,9 Millionen Euro. Die Arbeiten dürften rund ein Jahr dauern, also Ende 2020 beendet werden.
Balkone & grüne Fassade in Innsbrucker Bundesstraße
Heuer abgeschlossen werden kann die Sanierung der Gebäude Innsbrucker Bundesstraße 43, 43a, 45 sowie 45a. Auch hier stand eine Generalsanierung vom Keller bis zum Dach an. Betroffen davon: 32 Wohnungen. Nun kommen noch Balkonanbauten und eine Fassadenbegrünung. Inklusive Fenstertausch, Vollwärmeschutz, zentraler Lüftungsanlage und Brandschutz dürfte die Erneuerung rund 1,6 Millionen Euro kosten.
Wenn alles gut geht, kann das Gebäude Eniglstraße 1a im Sommer 2020 bezogen werden. Rund ein Jahr wird es dauen, dort acht neue Dienstnehmer*innen-Wohnungen im bereits bestandsfreien Objekt zu errichten. Dafür muss es saniert und nachverdichtet werden. Die geschätzten Errichtungskosten betragen rund 800.000 €. Hagenauer: „Das wird ein Haus für Pflegekräfte, die wir bekanntermaßen dringend benötigen. Die acht Appartements gruppieren sich um eine Gemeinschaftsküche.“
Heuer ebenfalls auf dem Programm steht die Komplett-Erneuerung des Hauses Plainstraße 60. Um rund 650.000 Euro werden dort zwölf Wohnungen saniert und das Gebäude in Schuss gebracht.
Sorgenkind Wohnung am Neumayr-Platz
Ein Sorgenkind von Stadt und KgL ist eine 85-qm-Wohnung am Anton-Neumayr-Platz. Sie ist im vierten Stock ohne Lift gelegen und hat eine Raumhöhe von nur 2,20 m. „Für mich ist das der typische Fall einer Sondervergabe“, sagt Sozial-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer. „Da könnte zum Beispiel eine Studenten-WG einziehen. Das möchte ich möglich machen, wenn unsere neuen Wohnungsvergaberichtlinien in Kraft treten. Das wird Mitte März sein.“
Quelle: Stadt Salzburg
