Salzburg: SOS-Kinderdorf Clearing-house feiert 20-Jahr-Jubiläum

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20 Jahre Clearing-house, im Bild: Meline Mazinjan (päd. Leiterin) Ousainou, Wolfgang Arming (SOS-Kinderdorfleiter Salzburg), Rulan Mohammad, ehemaliger Clearing-house Bewohner, Nora Deinhammer (Geschäftsführerin SOS-Kinderdorf) und Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.
Foto: David Wedenig
31 Aug 03:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Zuhause für 890 geflüchtete Kinder seit 2001

(HP) Ein Zuhause auf Zeit, ein Ort des Ankommens und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft für geflüchtete Kinder und Jugendliche: Das ist das Clearing-house von SOS-Kinderdorf in Salzburg-Aigen, das am vergangenen Freitag seinen 20. Geburtstag zelebrierte. „Ich wünsche dem Team alles Gute zum 20-Jährigen Jubiläum und bin stolz darauf, dass wir auch weiterhin gemeinsam Kindern und Jugendlichen auf der Flucht hier einen sicheren Hafen bieten werden“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn im Rahmen der Feierlichkeiten.

Vor 20 Jahren wurde das Clearing-house als österreichweites Pilotprojekt für Kinder auf der Flucht, ohne Eltern und Angehörige, gegründet. Das Ziel der Einrichtung: Den künftigen Betreuungs- und Asylstatus der Minderjährigen abklären und gleichzeitig zu prüfen, was die jungen Menschen in medizinischer, psychologischer und rechtlicher Hinsicht benötigen.

Schellhorn: „Verlässlicher Partner für Jugendliche.“

„Mit dem Clearing-house hat das SOS-Kinderdorf vor 20 Jahren Neuland in der Betreuung von jugendlichen Asylwerbenden betreten und hat sich seitdem mit viel Engagement und Erfahrung zu einem wichtigen und verlässlichen Partner für das Land und noch wichtiger als Partner für geflüchtete Kinder und Jugendliche etabliert“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn und fügte hinzu: „Durch die pädagogische Betreuung und Sozialarbeit wurden viele Jugendliche beim Neustart in Österreich unterstützt und ihnen die Orientierung gegeben, die sie gebraucht haben.“

Arming: „Wohlfühlort statt Lageratmosphäre.“

„Jene Kinder, die hier in Österreich stranden, haben ihre Eltern zurückgelassen oder auf ihrem gefährlichen Weg verloren. Im Unterschied zu den großen anonymen Auffanglagern finden junge Menschen im Clearing-house einen Ort, an dem sie sich willkommen fühlen können“, so Wolfgang Arming, SOS-Kinderdorfleiter in Salzburg. Neben ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen zur Unterstützung werden zudem tägliche Deutschkurse und ein geregelter Tagesablauf angeboten.

Bis zu 50 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht

Anfänglich wurden den Geflüchteten sechs Plätze angeboten, zu den Hochzeiten der Flüchtlingsbewegung im Jahr 2015 waren bis zu 50 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht. Heute leben 38 Jungen und Mädchen in der Einrichtung, sie verteilen sich allerdings auf das Stammhaus mit Einzel- und Doppelzimmern sowie mehrere betreute Wohngruppen in Salzburg. Im Einzelfall sind auch Notaufnahmen möglich.

Zahlen, Daten und Fakten zu 20 Jahren Clearing-house

  • Gründung 2001
  • 890 geflüchtete Kinder und Jugendliche aus 56 verschiedenen Ländern
  • 89 Prozent Buben, elf Prozent Mädchen
  • Davon 49 Prozent aus Afghanistan, 13 Prozent aus Syrien, jeweils drei Prozent aus Pakistan und Nigeria, zwei Prozent aus dem Iran und jeweils ein Prozent aus Gambia, dem Irak und der Mongolei
  • Aktuell finden 38 Kinder und Jugendliche ein neues Zuhause auf Zeit, davon 30 direkt im Clearing-house und acht in betreuten Wohngemeinschaften


Quelle: Land Salzburg



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