Innsbruck: Raum für Jugendliche schaffen

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In den Jugendzentren finden Jugendliche Räume, in denen sie ohne Konsumzwang ihre Zeit verbringen können. Der Bedarf an Ansprechpersonen und Räumlichkeiten wächst.
Foto: Stadt Innsbruck
09 Feb 21:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Offene Jugendarbeit präsentiert Handlungsempfehlungen

Im Rahmen der Jugendgemeindeberatung hat die Stadt Innsbruck den Dachverband für Offene Jugendarbeit Tirol (POJAT) damit beauftragt, gemeinsam mit SystempartnerInnen Vorschläge und Empfehlungen für die Angebotsausweitung für Innsbrucker Jugendliche im öffentlichen Raum zu erarbeiten. Von Mai bis August 2021 wurden zahlreiche Gespräche mit ExpertInnen aus dem Bereich Jugendarbeit in Innsbruck geführt und auf Basis einer SWOT-Analyse zu konkreten Empfehlungen verdichtet. Neben der POJAT waren auch weitere Innsbrucker Jugendzentren sowie das städtische Referat Frauen und Generationen an der Erstellung der Analyse beteiligt.

„Jugendliche suchen Orte ohne Konsumzwang, an denen sie sich mit anderen treffen und ihre Zeit verbringen können. Die Aufgabe der Stadt ist es, passende Räume und Möglichkeiten sichtbar und zugänglich nutzbar zu machen. Die Handlungsempfehlungen helfen uns, langfristig eine Jugendstrategie zu entwickeln, die die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen aufgreift und widerspiegelt“, betont die zuständige Stadträtin Mag.ª Christine Oppitz-Plörer.

Kurz- und langfristige Unterstützung

Die Analyse zeigt klar einen Bedarf an Ansprechpersonen für Jugendliche im öffentlichen Raum, wie etwa in Form von Mobiler Jugendarbeit, sowie Räumlichkeiten bzw. Raumerweiterungen, beispielsweise beim Jugendzentrum Olympisches Dorf. „Zahlreiche Gespräche mit Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeitern haben deutlich gemacht, dass es Ansprechpersonen für Jugendliche im öffentlichen Raum braucht und die vorhandenen Räumlichkeiten und Orte ausgebaut und nutzbarer gemacht werden sollten“, führen die beiden Geschäftsführenden der POJAT, Mag.ª Martina Steiner und Mag. Lukas Trentini aus: „Gleichzeitig muss das bestehende Angebot weiter ausgebaut werden, wie etwa die Offene Jugendarbeit in der Höttinger Au oder auch die Parkbetreuung, die es bisher nur im Stadtteil Reichenau gibt.“ Weiters werden sogenannte „Awareness-Teams“ empfohlen. Dabei handelt es sich um Personen unterschiedlichen Alters mit Erfahrung im Bereich der Clubkultur sowie Vermittlungs- und Sozialarbeit, die etwa bei Lärmbelästigung, Diskriminierung oder Gewaltausschreitung deeskalierend eingreifen.

Einbindung und Beteiligung

Basierend auf den Handlungsempfehlungen soll langfristig eine Jugendstrategie mit Fokus auf Jugendbeteiligung entwickelt werden. „Erster Schritt einer Jugendstrategie ist es, die Jugendlichen selbst zu Wort kommen zu lassen. Sie selbst sind die Expertinnen und Experten für ihre Lebenswelt. Sie werden gefragt: Was läuft gut? Was funktioniert weniger gut? Welche Verbesserungsvorschläge haben sie? Die Jugendlichen können ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen. Gemeinsam werden Verbesserungsvorschläge, Ideen und Visionen formuliert“, erklären Steiner und Trentini. Auf dieser Basis wird eine Jugendstrategie für die Stadt Innsbruck entwickelt. Die Einbindung der Jugendlichen kann über einen Jugendbeirat oder über Jugendwerkstätten passieren.

„Taskforce Jugend“

Weiters wird empfohlen, ein ExpertInnen-Gremium einzurichten, das sich mit dem Thema Jugendliche in Innsbruck auseinandersetzt. Dazu startete im Sommer 2021 die „Taskforce Jugend“ ihre Arbeit. In regelmäßigen Abständen treffen sich städtische Ämter mit den Jugendzentren der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) sowie der POJAT, um Lebenswelten junger Menschen zu evaluieren und zu verbessern.

In der Stadt Innsbruck bieten insgesamt sechs städtische, von der ISD verwaltete Jugendzentren, fünf private Zentren und die Aufsuchende Jugendarbeit „Streetwork z6“ sichere Aufenthaltsorte für Jugendliche. AD



Quelle: Stadt Innsbruck



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