St. Pölten: Raub im Suchtgift-Milieu geklärt – 3 Festnahmen

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Foto: © LPD NÖ
09 Mär 18:29 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein 17-Jähriger aus St. Pölten verabredete sich am 5. März 2021, über einen Messengerdienst, mit einem 20-jährigen Mann aus dem Bezirk St. Pölten zum Ankauf von Suchtmittel. Als Übergabeort wurde eine Wohnung im Gemeindegebiet von Rabenstein an der Pielach vereinbart.
Ein 17-Jähriger, ein 19-jähriger, beide aus St. Pölten und ein 17-Jähriger aus dem Bezirk St. Pölten-Land fuhren gegen 21.00 Uhr zu dem vereinbarten Übergabeort. Nachdem sie sich die Suchtmittel zeigen ließen, nahm der 17-jährige St. Pöltner ein in der Wohnung befindliches Springmesser und hielt es dem 20-Jährigen an den Hals. Der 17-jährige aus dem Bezirk St. Pölten-Land forderte den 20-Jährigen zur Herausgabe von sämtlichen in der Wohnung befindlichen Suchtmittel auf und bedrohte ihn mit dem Umbringen. Dieser Drohung verlieh er mit einem weiteren Messer Nachdruck. Währenddessen wurde das Opfer von dem anderen 17-jährigen geschlagen, wodurch er Verletzungen unbestimmten Grades erlitt. Durch die Drohungen wurden dem Opfer Suchtmittel, Suchtmittelutensilien und Bargeld im Gesamtwert von einem fünfstelligen Eurobetrag abgenötigt. Als ein Zeuge das Zimmer betrat flüchteten die drei Beschuldigten mit dem Auto.
Der Zeuge erstattet über Notruf die Anzeige über den Raubüberfall. Eine sofort eingeleitete Fahndung verlief vorerst negativ.
Die drei Beschuldigten dürften im Anschluss an die Tat in die Wohnung eines weiteren 17-Jährigen nach St. Pölten gefahren sein. Dort hielten sich auch der 17-jährige Vermittler und ein weiterer 17-Jähriger auf. Nachdem die sechs Beschuldigten einen Teil der Suchtmittel konsumiert hatten, verließen der 19-Jährige und der 17-jährige Vermittler mit einem Teil der Suchtmittel die Wohnung.
Kurz darauf intervenierten Bedienstete der Polizeiinspektion St. Pölten-Traisenpark aufgrund einer angezeigten Lärmerregung in der Wohnung des 17-Jährigen. Vor dem Eintreffen der Polizei wollten die vier Beschuldigten noch die Suchtmittel aus der Wohnung schaffen. Sie wurden von der eintreffenden Polizeistreife angehalten. Da die Beamten auch an der Fahndung nach dem Raub beteiligt waren, konnten sie sofort einen Zusammenhang zu der Straftat herstellen und gemeinsam mit dem operativen Kriminaldienst des Stadtpolizeikommandos St. Pölten die erforderlichen Ermittlungen führen.
Das Raubopfer konnte einen der vier angehaltenen Beschuldigten als einen der drei Räuber identifizieren. Der 17-jährige aus dem Bezirk St. Pölten-Land wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten festgenommen. Der Rest der aufgefundenen Raubbeute wurde vorläufig sichergestellt.
Die Amtshandlung wurde vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Suchtmittel, übernommen.
Durch umfangreiche Ermittlungen und der Aussagen des festgenommenen 17-Jährigen konnten auch der 19-jährige St. Pöltner, sowie ein 17-jähriger aus St. Pölten als Beschuldigte ausgeforscht werden. Der 17-Jährige wurde am 6. März 2021, gegen 16.10 Uhr an seiner Wohnadresse in St. Pölten über Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen. Die Erhebungen ergaben, dass dieser 17-jährige nicht an dem Raub beteiligt war. Er wurde daraufhin enthaftet.
Der 19-Jährige stellte sich am 6. März 2021, gegen 17.40 Uhr, selbst bei der Polizei. Er wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten festgenommen. Aufgrund der weiteren Aussagen und der Ermittlungen konnte der an dem Raub beteiligte 17-jährige Beschuldigte aus St. Pölten ausgeforscht werden. Gegen ihn wurde von der Staatsanwaltschaft St. Pölten eine Festnahmeanordnung erlassen. Er wurde am 7. März 2021, gegen 10.35 Uhr, von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich im Stadtgebiet von St. Pölten festgenommen. Die drei Festgenommenen wurden in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert.
Die drei weiteren Beschuldigten wurden der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt. Der 20-jährige wurde ebenfalls der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.
Die Ermittlungen und Überprüfungen zu ähnlich gelagerten Delikten werden fortgesetzt.



Quelle: LPD Niederösterreich



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