Graz: Pulitzer-Preisträger zu Gast im Rathaus

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Foto: Stadt Graz / Fischer
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10 Jul 07:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Der gebürtige Grazer Christo Buschek ist Teil eines Teams, das den Pulitzer-Preis erhielt.

Es war eine Sensation für den heimischen Journalismus, als Christo Buschek vor wenigen Wochen für die vierteilige auf BuzzFeed News veröffentlichte Reportage „Built to Last" als erster Österreicher mit dem renommierten Pulitzer-Preis in seiner über 100-jährigen Geschichte ausgezeichnet wurde. Er wurde mit dem bedeutenden Journalismus-Preis für seine Mithilfe bei der Recherche über Internierungslager in China gewürdigt. Besonders bemerkenswert ist, dass der Preisträger nicht als Journalist, sondern als Softwareprogrammierer tätig ist. Mit datenbezogenen Recherchen unterstützt er menschenrechtsorganisationen und Investigativjournalisten. Gemeinsam mit Megha Rajagopalan und Alison Killing beteiligte er sich seit 2018 an Nachforschungen über die Uiguren-Camps, die von den chinesischen Behörden betrieben werden. Seine Werkzeuge halfen, die Daten zu sammeln und auszuwerten. In die Recherche flossen Satellitenbilder, Karten des chinesischen Internetanbieters Baidu, persönliche Interviews und weitere Analysen ein. Am Ende der Recherche wurden 280 Lager ausfindig gemacht. Durch seine Software konnten bereits Kriegsverbrechen in Syrien aufgedeckt werden. Zudem schult er Mitarbeiter von Non-Profit- und Menschenrechtsorganisationen in digitaler Sicherheit und Datenschutz.

Heimkehr nach Graz

Heute war der gebürtige Grazer zu Gast im Rathaus und wurde von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner in Vertretung von Bürgermeister Siegfried Nagl empfangen. Mit ihm kam seine in Paris lebende Schwester Tamara Buschek und deren Töchter Mila (8). Ebenso dabei Kommunikater Josef Mantl.

Christo Buschek, der seit vielen Jahren in Berlin lebt, berichtete, dass niemand aus seinem Team mit dem Preis gerechnet hatte, die Überraschung sehr groß war. Von Beruf Programmierer, sieht Buschek die Technologie bzw. datenbezogene Recherche künftig als entscheidenden Teil des Journalismus aber auch im Bereich der Menschenrechte sei sie essentiell.


Quelle: Stadt Graz



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