Innsbruck: Projekt Schlachthofblock auf Schiene

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Martin Unterholzner (IIG), IIG-GF Franz Danler, das ArchitektInnenduo Markus Malin und Eva López, Bürgermeister Georg Willi, GR Helmut Buchacher und Stadtplaner Wolfgang Andexlinger (v.l.n.r.) präsentieren das Siegermodell für die Neugestaltung des Schlachthofblocks.
Foto: M. Darmann
12 Mai 18:52 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wettbewerbserfolg für Innsbrucker Architekturbüro, städtebauliche Typologie bleibt

Die Stadt Innsbruck hat einen hohen Bedarf an Mietwohnungen. Anlass genug die gründerzeitlich geschützte Wohnanlage Schlachthofblock im Innsbrucker Stadtteil Dreiheiligen bis zum Jahr 2026 auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Gleichzeitig wird am Areal zwischen Schlachthofgasse 2, 4, 6 und den Häusern Ing.-Etzel-Straße 24, 26 und 28 nachverdichtet und der bestehende Kindergarten wird dreigruppig ausgebaut.

In einem EU-weiten offenen, einstufigen Realisierungswettbewerb wurde das künftige Projekt für die Weiterentwicklung des Schlachthofblockes gesucht. Insgesamt 22 Wettbewerbsbeiträge gingen ein. Als Siegerprojekt wurde jenes von Architektin Eva López und Architekt DI Markus Malin des Innsbrucker Büros "ma.lo architectural office" gekürt. Insgesamt entstehen 148 neue Wohnungen. Koordiniert und begleitet wird das Projekt von der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG).

"Leistbarer Wohnraum in Innsbruck ist knapp. Die Stadt sucht deshalb immer nach Möglichkeiten, den Bestand an städtischen Wohnungen zu erweitern. Mit dem Projekt am Schlachthofblock ist das gelungen. Die aktuelle Planung umfasst eine vielfältige Nutzung und wir schaffen 44 Wohnungen mehr, als ursprünglich vorgesehen", freut sich Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi.

"Wesentliche Qualitätsverbesserung und behutsame Weiterentwicklung waren die Vorgaben der Arbeitsgruppe zum Schlachthofblock in Dreiheiligen. Die Entscheidung fiel auf eine teilweise Erhaltung der Bestandsgebäude in Kombination mit einem partiellen Neubau. Es freut mich sehr, dass der aktuelle Entwurf von ma.lo die Gestaltung des Gevierts nun komplett macht und den Bestand mit dem Neubau gut verbindet", betont IIG-Geschäftsführer, Dr. Franz Danler.

"Interessant bei diesem Projekt ist jedenfalls die Durchmischung der Bewohnerinnen und Bewohner in Hinblick auf soziale Herkunft und Bildungsniveau, Alter, Familienstand usw. Dies entspricht den Intentionen der ursprünglichen Errichter vor über 100 Jahren, welche den Schlachthofblock als sozialpolitisches Projekt verstanden und umgesetzt haben", führt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Schlachthof, Gemeinderat Klubobmann Helmut Buchacher aus, der den Antrag zur Sanierung des Gevierts gestellt hat.

"Das neue Projekt nimmt die vorhandene städtebauliche Typologie der Blockrandbebauung auf und wird an der nördlichen Ecke in einem Hochpunkt nach oben geführt. Trotz der hohen Dichte gelingt damit weiterhin ein möglichst weitgehendes Freihalten des Innenhofs, der einen wesentlichen Charakter des historisch bedeutenden Ensembles darstellt", beschreibt Innsbrucks Stadtplaner, DI Dr. Wolfgang Andexlinger, die Architektur.

"Dachgeometie und Rhythmisierung der Fassade des Bestands haben uns dazu inspiriert, die vorhandene Typologie des Blockrandes weiterzudenken und in etwas Neues überzuführen. Der Neubau entwickelt sich auf selbstverständliche Art und Weise aus der Dachform der Bestandsaufstockung heraus und bildet eine neue funktionale und gestalterische Einheit zwischen Alt und Neu, Historischem und Gegenwärtigem. Der Hochpunkt an der nördlichen Ecke schafft eine neue charkteristische Silhouette entlang der Bahnlinie, die an der Stadteinfahrt in der Wahrnehmung prägend sein wird und ermöglicht eine Verdichtung ohne Verluste bestehender Qualitäten", erläutert das ArchitektInnenduo Eva López und Markus Malin.


Quelle: Stadt Innsbruck



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