Projekt ,,Rückenwind“ erhält Kaiser-Maximilian-Preis 2019

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BU: In einem feierlichen Festakt wurde der Kaiser-Maximilian-Preis 2019 an das Siegerprojekt „Rückenwind – Solidarity with the forgotten corners“ übergeben. V.r.n.l.: Bürgermeister Georg Willi, Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Landesrätin Beate Palfrader, Leo Kaserer (Geschäftsführer Cubic), Markus Albrecht (Geschäftsführer Cubic), Elfriede Moser (Obfrau Cubic), Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann und Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl.
Die Fotografen
09 Mai 18:56 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Europäische Initiative für die Jugend wurde am 8. Mai ausgezeichnet

Das Preisträger-Projekt des Kaiser-Maximilian-Preises 2019 steht fest: „Rückenwind – Solidarity with the forgotten corners“ erhält die Auszeichnung für europäische Verdienste auf regionaler und kommunaler Ebene. Bei einer Abendveranstaltung am 8. Mai wurde die mit dem europaweit ausgeschriebenen Preis prämierte Initiative im Haus der Musik Innsbruck bekannt gegeben. Hinter dem Projekt „Rückenwind“ steht die Idee, Jugendlichen von 17 bis 30 Jahren europaweite Auslandsaufenthalte und gemeinnütziges, interkulturelles Engagement im Rahmen von Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekten oder der Mithilfe in Kinder- und Jugendeinrichtungen zu ermöglichen.

Die Laudatio auf das von Diplomsozialarbeiter Leo Kaserer ins Leben gerufene Siegerprojekt der Arbeiterkammer Tirol und des Vereines CUBIC Cultur & Bildung nahm Landesrätin Dr.in Beate Palfrader vor. Die Übergabe der Urkunde, der Kaiser-Maximilian-Medaille und des Geldpreises in Höhe von 10.000 Euro erfolgte durch Landeshauptmann Günther Platter, Bürgermeister Georg Willi und Vizebürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer.

„Wir setzen mit der Auszeichnung von ‚Rückenwind‘ ein Zeichen für Toleranz und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Europa“, hob Landesrätin Palfrader die europaweite Bedeutung des Projektes in ihrer Laudatio hervor. „Es ist ein Sozial-, Friedens-, Partizipations- und Generationenprojekt, das den europäischen Gedanken in sich trägt und weitergibt.“ Die Landesrätin dankte allen Institutionen und Beteiligten, insbesondere dem Initiator Leo Kaserer und der Arbeiterkammer (AK) Tirol, ohne die es „Rückenwind“ in seiner jetzigen Form wohl nicht geben würde.

„Diese Preisverleihung sehe ich als einen der Höhepunkte unseres Kaiser-Maximilian-Jahres, denn mit ihm zeichnen wir außerordentliche generationsübergreifende Projekte aus, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung, das Zusammenwachsen Europas, das friedliche Zusammenleben und den Zusammenhalt in Europa verdient machen“, erklärte LH Günther Platter. „Und die Neuausrichtung des Kaiser-Max-Preises hätte wohl nicht besser starten können, denn es stellt die Chancen junger Menschen in einem gemeinsamen Europa in den Mittelpunkt.“

„Es zeigt sich, dass sich der Maximilian-Preis durch die heuer erfolgte Neuausrichtung wirklich zu einer bürgernahen Auszeichnung entwickelt hat. Dieses Tiroler Projekt muss vor den Vorhang geholt werden und soll möglichst viele Nachahmerinnen und Nachahmer finden,“ betonte Bürgermeister Willi. „Junge Europäerinnen und Europäer lernen dabei für ihre Zukunft. Sie verstehen, wie wichtig der europäische Gedanke, der gesellschaftliche Zusammenhalt, Toleranz und die gegenseitige Wertschätzung sind.“

„Ganz im Sinne des Jugenddialogs am Vormittag gestalten die Jugendlichen im Projekt ‚Rückenwind‘ selbstständig und verantwortungsvoll ihr gemeinsames Europa der Zukunft. Durch diese Initiative wird ein wichtiges Bild von Europa geprägt – ein Europa des Zusammenhaltes und der Chancen, gerade für junge Menschen. Der für Europa so wichtige Dialog wird gestärkt und die Menschen in den Vordergrund gerückt,“ hielt Vizebürgermeisterin Oppitz-Plörer fest. Beim BürgerInnendialog am Nachmittag erfolgte unter dem Titel „Visionen, Strategien und Utopien für die Zukunft Europas“ eine interaktive Diskussion zwischen „Podium“ und „Publikum“

Zum Projekt „Rückenwind“

Das Projekt „Rückenwind“ wurde 2006 vom Diplomsozialarbeiter Leo Kaserer gegründet, mit dem Ziel, TirolerInnen von 17 bis 30 Jahren im Rahmen internationaler Projekte erste Auslandserfahrungen zu ermöglichen und zwar niederschwellig insbesondere auch für bildungs- und arbeitsmarktferne Personen. Ein wichtiges Ziel ist dieStrukturierung des Alltags, die Verbesserung der schulischen und beruflichen Integration und die Förderung und Entwicklung der Lebensperspektiven der Freiwilligen. Die TeilnehmerInnen werden von SozialarbeiterInnen und MentorInnen begleitet und mittels Sprach- und Medienworkshops auf die Projekte vorbereitet. Seit 2013 wird das Projekt neben einem Netzwerk von europäischen Partnerorganisationen auch in enger Kooperation mit der AK Tirol organisiert.

„Rückenwind“ gewann 2012 den SozialMarie Publikumspreis, wurde 2013 in Brüssel als herausragend ausgezeichnet und erhielt 2015 den Europa-Staatspreis beim Forum Wachau. Der Film zum Projekt „Last Fisherman“ wurde 2017 beim International Ocean Film Festival mit dem Culture Award 2017 prämiert. Das Projekt „Solidarity with the forgotten corners“ist die aktuelleUmsetzung der „Rückenwind“-Idee: In entlegenen, oft von Landflucht betroffenen Regionen Europas werden für die TeilnehmerInnen maßgeschneiderte Lernaktivitäten durch geförderte Freiwilligenarbeit im Rahmen von ausgewählten Projekten angeboten – immer in Begleitung von ExpertInnen und SozialarbeiterInnen. Der Fokus liegt inhaltlich auf Umwelt, Kultur und Soziales. Es kann zwischen 25 Kurz-, Mittel- und Langzeitaktivitäten (zwei Monate bis ein Jahr) gewählt werden. Das Projekt ist gefördert von der AK Tirol und dem Erasmus+ Programm „Jugend in Aktion“. Für die TeilnehmerInnen entstehen durch die Förderungen keine Kosten.

Jury entschied einstimmig

Die Fachjury setzte sich zusammen aus Vizebürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer, Landesrätin Dr.in Beate Palfrader, Gudrun Mosler-Törnström BSc (KGRE), Dr.in Camilla Mariotto (Universität Innsbruck), Mag. Christian Biendl (Landesschulrat), Mag.a Martina Steiner (Plattform Offene Jugendarbeit Tirol), Hanspeter Wagner (AdR) und Boris Tonhauser (RGRE). Das Interesse an dieser europaweiten Auszeichnung war groß: Aus sieben europäischen Staaten wurden 15 Projekte eingereicht.

Neues Konzept

Anlässlich des Kaiser-Maximilian-Jahres 2019 erneuerten das Land Tirol und die Stadt Innsbruck den Ausschreibungs- und Verleihungsprozess. Waren es bisher herausragende Persönlichkeiten aus dem Bereich der europäischen Regional- und Kommunalpolitik, denen der Preis seit 1998 verliehen wurde, werden nun Projekte und Initiativen prämiert, die in gemeinsamer, kreativer und nachhaltiger Weise dem europäischen Gedanken verpflichtet sind. Der Preis besteht aus einer Urkunde, einer Medaille in Form eines Schautalers von Kaiser Maximilian I. aus dem Jahr 1509 sowie einem Geldpreis in Höhe von 10.000 Euro. Der Preis wird ab heuer alle zwei Jahre vergeben und einem grenzüberschreitenden europäischen Projekt zuerkannt. Dieses Geld ist für das ausgezeichnete Projekt zweckgewidmet.


Quelle: Stadt Innsbruck



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