Vorarlberg: Profi-Knowhow fürs Ehrenamt

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Profi-Knowhow fürs Ehrenamt::
Foto: Land Vorarlberg/L. Rührnschopf
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Foto: Land Vorarlberg/L.Rührnschopf
12 Apr 06:00 2023 von Redaktion International Print This Article

LH Wallner: Impulsprogramm „Unser Verein“ zur Unterstützung von freiwilligem Engagement

Bregenz (VLK) – Freiwilliges Engagement – ob in Organisationen und Vereinen oder im nachbarschaftlichen Umfeld – ist ein wertvoller Dienst an der Gesellschaft. „Viele Bereiche unseres täglichen Lebens wären ohne ehrenamtliches Engagement nicht vorstellbar, viele für das Gemeinwohl wichtige Dienstleistungen könnten nicht erbracht werden. Deshalb wollen und werden wir weiter nach Kräften dazu beitragen, Freiwilligenarbeit und Ehrenamt zu unterstützen und zu stärken“, betonte Landeshauptmann Markus Wallner im Pressefoyer am Dienstag, 11. April, bei einer Zwischenbilanz des Impulsprogramms „Unser Verein“. Dieses hilft Vereinen dabei, ihre Herausforderungen in den verschiedensten Bereichen – Digitalisierung, Finanzen, Organisation, Inklusion – anzugehen, um erfolgreich zu bleiben. Bisher haben bereits 53 Vereine von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

2019, also unmittelbar vor der Corona-Pandemie, waren laut einer repräsentativen Befragung 43 Prozent der VorarlbergerInnen in organisierter Form ehrenamtlich tätig. Das heißt, dass in den über 5.100 Vereinen im Lande in Summe ca. 172.000 Menschen freiwillige Arbeit leisten. Insgesamt – also zusammen mit jenen, die sich (auch) auf privater Basis engagieren – beträgt der Anteil der freiwillig Engagierten 55,7 Prozent. Sie wenden dafür im Durchschnitt etwa fünf bis sechs Stunden pro Woche auf, was hochgerechnet zwischen 25.000 und 35.000 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht. „Diese Zahlen veranschaulichen eindrucksvoll den unschätzbaren gesellschaftlichen Wert eines lebendigen Vereinswesens. Es gibt kaum einen Bereich, der vom Ehrenamt nicht miterfasst ist“, so Landeshauptmann Wallner.

Gerade in den Jahren der Corona-Pandemie wurden sowohl herausfordernde Trends als auch positive Entwicklungen beschleunigt und verstärkt. So ist zum einen eine abflachende Mitgliederdynamik feststellbar. Zum anderen ist auch die Vereinfachung der Vereinsorganisation ein zentrales Thema – Stichwort Digitalisierung. Die ehrenamtlich Engagierten brauchen Unterstützung durch professionelle Fachleute, was aber für die Vereine meist finanziell nicht leistbar ist. Unter diesen Prämissen wurde das Impulsprogramm „Unser Verein“ entwickelt. „Ziel ist es, den Vereinen möglichst unbürokratische, wirkungsvolle Unterstützung zu bieten und gute individuelle Lösungen zu finden, damit mehr Zeit für die eigentliche Vereinstätigkeit bleibt und weniger für das organisatorische Drumherum nötig ist“, erläuterte Michael Lederer, Leiter des Büros für Freiwilliges Engagement und Beteiligung (FEB). In den Programmpunkten „Digital“, „Organisationsentwicklung“, „Freiwilligenmanagement“ und „Inklusion“ wurden bereits Durchgänge durchgeführt bzw. sind laufend. Für den Baustein „Finanzen“ beginnt die Bewerbungsphase im Juni 2023.

Das Impulsprogramm ist perfekte und individuelle Hilfe zur Selbsthilfe für jeden Verein, erklärte Isabel Baldreich vom Landesverband der PfadfinderInnen Vorarlberg, die an der Programmentwicklung beteiligt war. „Es geht darum die Vereine genau dort zu unterstützen, wo sie konkrete Herausforderungen für sich verspüren“, sagte sie und schilderte den Ablauf des Programms: Nach einer Phase des Analysierens (Start-Workshop, Vereinsgespräche, Vereinscheck) folgt ein Workshop mit selbst gewählten ExpertInnen der Fachgruppe Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT) der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV). Gemeinsam wird in einem Impuls-Coaching ganz konkret an Lösungen gearbeitet, Möglichkeiten und Potentiale werden ausgelotet und nächste Schritte geplant. Ein bis zwei Wochen nach dem Coaching wird mit der Umsetzung im Verein gestartet. Auch dieser Prozess wird professionell vom Vereinscoach (UBIT-ExpertIn) begleitet. Um die Veränderungen im Verein und die Wirksamkeit des Programms einschätzen zu können, erfolgt die Evaluierung ein dreiviertel Jahr später im Rahmen eines Reflexionsgesprächs.

Benedicte Hämmerle, Obfrau der Fachgruppe UBIT, unterstrich die wichtigsten Motive und Gründe für die Bereitschaft zum Ehrenamt. Dazu zählen der Spaß am Engagement und die Möglichkeit der Mitgestaltung. „Unsere Beraterinnen und Berater verfügen über vielfältiges Knowhow, um Organisationen auf dem Weg zum Erfolg zu begleiten. Mit professionellen Strukturen im Verein soll es gelingen, vor allem junge Menschen anzusprechen und fürs freiwillige Engagement zu gewinnen“, so Hämmerle.

80 Prozent der Kosten für die Teilnahme am Impulsprogramm „Unser Verein“ werden je zur Hälfte von Land und Wirtschaftskammer Vorarlberg übernommen, den Vereinen verbleiben 20 Prozent als Selbstbehalt. Mehr dazu siehe unter https://vorarlberg.at/-/freiwillig-engagiert


Quelle: Land Vorarlberg



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