Premiere: Digibus fährt zum ersten Mal alleine

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Foto: Salzburg Research/wildbild/Rohrer
20 Sep 18:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Minibus zog erstmals am Salzburgring ganz ohne Lenker seine Runden

(HP) Das gab es in Österreich noch nie: Erstmals zog der selbstfahrende Digibus auf dem Salzburgring völlig autonom mit Passagieren seine Runden. Sonst muss bei allen Testfahrten mit selbstfahrenden Fahrzeugen auf öffentlichen Straßen verpflichtend ein Operator an Bord sein, der jederzeit eingreifen kann. „Eine spannende Entwicklung, die uns die Mobilität von morgen zeigt“, so Landesrat Stefan Schnöll, der sich auf einer sanften Probefahrt der Technik anvertraute.

Die landeseigene Forschungsgesellschaft Salzburg Research untersucht Methoden, Technologien und Modelle für den zuverlässigen und verkehrssicheren Betrieb von automatisierten Fahrzeugen im Personennahverkehr. Erforscht wird, wie sie zu Zubringern in einem regionalen Mobilitätssystem werden können. Außerdem wird daran gearbeitet, die Selbstständigkeit und Fahrsicherheit solcher Fahrzeuge weiter zu verbessern. Testgebiet ist die Gemeinde Koppl, auf den öffentlichen Straßen immer mit einem Operator zur Absicherung.

Sicherheit geht vor

Aber auch auf dem abgesperrten Salzburgring steht die Sicherheit an vorderster Stelle. Supervisor Simon Gröchenig achtet in einer Leitzentrale darauf, dass der selbstfahrende Bus nicht vom programmierten Weg abkommt. „Ziel ist es, in Zukunft ganze Flotten von autonomen Fahrzeugen von einer Stelle aus zu überwachen“, skizziert Projektleiterin Cornelia Zankl von Salzburg Research die weitere Entwicklung.

Aus Sicht der Fahrgäste

Franziska Höllbacher aus Adnet, Otmar Essl aus Hallein, Philipp Werr aus der Landeshauptstadt sind unter den ersten Fahrgästen. „Aufs erste ungewohnt, ohne Fahrer unterwegs zu sein, aber man gewöhnt sich schnell daran“, so ihr Fazit. „Wir üben heute vier Szenarien“, erläutert Projektleiter Karl Rehrl von Salzburg Research. Dazu gehören ein technischer Defekt und eine Situation, dass mehr als die im Bus möglichen sechs Personen mitfahren wollen. „Unser Hauptziel ist es zu erfahren, wie sich die Passagiere fühlen. In abgesperrten Bereichen meistert der Digibus schon alle diese Anforderungen, auf öffentlichen Straßen wird das aber noch Jahre dauern“, bremst Rehrl Erwartungen für einen Einsatz in naher Zukunft.

Zukunftspotenzial als Zubringer

„Die Erkenntnisse sind für den öffentlichen Nahverkehr aufschlussreich, weil hier konsequent an der Wirklichkeit erprobt wird. Wenn er voll ausgereift ist, kann der Digibus als Zubringer zu den Hauptlinien in Außenbereichen von Siedlungen wertvolle Aufgaben übernehmen“, so Schnöll.


Quelle: Land Salzburg



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