Vorarlberg: Pilotversuch zur Unterbindung des Ausweichverkehrs im Bereich Bludenz/Klostertal

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Pilotversuch zur Unterbindung des Ausweichverkehrs im Bereich Bludenz/Klostertal::
Foto: VLK Info Grafik
14 Feb 14:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Tittler: Entlastung für Siedlungsgebiete im Klostertal und in Bludenz

Bludenz (VLK) – Die Hauptrouten zu Schigebieten sind an Winterwochenenden, vor allem den Samstagen, häufig überlastet. Dies gilt auch für die Zufahrt über die A14 (Rheintal-Walgau Autobahn) und S16 (Arlberg-Schnellstraße) in Richtung Klostertal/Arlberg, Montafon und Tirol. Die Stauerscheinungen auf der A14 und S16 haben Ausweichverkehr auf dem untergeordneten Straßennetz zur Folge. Deshalb startet das Land Vorarlberg gemeinsam mit der Regio Klostertal-Arlberg und der ASFINAG – nach dem Vorbild der Maßnahmen in Tirol und Salzburg – im Februar 2023 einen Pilotversuch zur Unterbindung dieses Ausweichverkehrs. „Mit dieser Maßnahme wollen wir die Siedlungsgebiete im Klostertal und in Bludenz vom Staufluchtverkehr entlasten“, sagt Landesrat Marco Tittler.

Die Bürgermeister der Regio Klostertal-Arlberg haben sich an das Land Vorarlberg mit dem Anliegen gewendet, angesichts des massiven Ausweichverkehrs durch die Ortszentren von Bludenz und der Gemeinden im Klostertal durch den Wintertourismus geeignete Maßnahmen zur Unterbindung dieses Ausweichverkehrs zu entwickeln. „Diese Maßnahmen sollen eine Entlastung für die einheimische Bevölkerung bringen und keine größeren Einschränkungen für den Tourismus im Tal, solange der Durchzugsverkehr Richtung Tirol auf den höherrangigen Straßen A 14 und S 16 bleibt“, betont der Dalaaser Bürgermeister und Regio-Obmann Martin Burtscher.

Eine Analyse der Verkehrsdaten zeigte, dass in Folge des hohen Verkehrsaufkommens auf der S 16 (bis zu ca 15.000 Kfz/24h in Richtung Arlberg), an sechs bis acht Samstagen im Jahr auch ein extremer Staufluchtverkehr auf der L 97 im vorderen Klostertal von bis zu 5.000 Kfz/24h in Richtung Arlberg auftreten (zum Vergleich: ca. 1.000 Kfz/24h pro Richtung an einem normalen Samstag), und ebenso im Stadtgebiet von Bludenz. Dies führt zu negativen Auswirkungen für die BewohnerInnen in den durchfahrenen Orten, etwa erhöhte Lärm- und Schadstoffbelastungen, eine verringerte Verkehrssicherheit, oder eine beeinträchtigte Versorgungssicherheit infolge von Stauerscheinungen auf den überlasteten Straßenabschnitten.

In einer Kooperation des Landes Vorarlberg mit der Regio Klostertal-Arlberg, der ASFINAG und der Bezirkshauptmannschaft Bludenz als zuständige straßenpolizeiliche Behörde wurden deshalb gemeinsam mit externen Experten verschiedene Varianten zur Unterbindung des Ausweichverkehrs entwickelt und nach deren Umsetzbarkeit bewertet. Die Varianten umfassten groß- und kleinräumige Maßnahmenbündel von Durchfahrtssperren im Gemeinde- und Landesstraßennetz, Abfahrtssperren im Bereich der Abfahrtsrampen sowie Dosieranlagen zur Erhöhung des Verkehrswiderstands.

Pilotversuch am 25. Februar 2023

Nachdem in der diesjährigen Wintersaison erstmals nach der Corona-Pandemie wieder große Verkehrsbelastungen im Zulauf zu den Schigebieten auftreten, haben sich die Verantwortlichen der Regio Klostertal-Arlberg und des Landes nun darauf verständigt, einen Pilotversuch im Februar 2023 zu starten, um die Wirksamkeit und Akzeptanz der Maßnahmen evaluieren zu können:
Am Samstag, 25. Februar 2023 werden die SchitouristInnen und Kfz-LenkerInnen im Zulauf zum Arlberg und in Richtung Tirol durch Informationstafeln aufgefordert, auch bei hohem Verkehrsaufkommen auf der A14 und der S16 zu verbleiben, und nicht auf das niederrangige Straßennetz auszuweichen. Begründet ist das durch die parallele Verordnung eines Fahrverbots auf der L93 im Bereich von Stallehr in Fahrtrichtung Westen (ausgenommen Zielverkehr Stallehr, Bings) und die gleichzeitige Umsetzung einer Dosierampel im Bereich der L 97 in Bings im Zeitraum von 7:00 bis 18:00 Uhr, um den erwartbaren Staufluchtverkehr auf dem niederrangigen Straßennetz an diesem Tag zu unterbinden bzw. zu reduzieren.

Der Pilotversuch wird von der Exekutive, der BH als zuständiger Behörde und den verantwortlichen Straßenerhaltern begleitet. Ebenfalls werden die Maßnahmen an die Navi-Anbieter und Verkehrsdienste gemeldet, damit die Informationen auch über diesen Weg bei den Kfz-LenkerInnen ankommen. Der Pilotversuch wird nur bei entsprechend guter Witterung durchgeführt. Die Wirkung des Pilotversuchs wird durch begleitende Verkehrszählungen evaluiert werden, um daraus Erkenntnisse für allfällige Maßnahmen in den Folgejahren ziehen zu können.

Ebenfalls werden am Samstag, 18. Februar 2023 die Anreisenden zu den Schigebieten und weitere Kfz-LenkerInnen auf der A14 im Zulauf zum Arlberg und in Richtung Tirol durch Informationstafeln angehalten, auf der A 14 und der S 16 zu verbleiben, und nicht auf das niederrangige Straßennetz auszuweichen. Dies hat den Grund, dass an diesem Faschingssamstag bereits durch Faschingsumzüge in Bludenz, Bings und Stallehr mit erheblichen Verkehrsbehinderungen auf dem Landesstraßennetz zu rechnen ist, und somit zusätzlicher Ausweichverkehr vermieden werden soll.

Auswertungen

Um die erreichten Auswirkungen zu verifizieren, sind begleitend zum Pilotversuch Beobachtungen und Zählungen bzw. Auswertungen der Zählstellendaten geplant. So können durch diese „Erfolgskontrolle“ wertvolle Schlüsse zur Wirksamkeit der Maßnahmen gezogen werden, und diese Erfahrungen in allfällige weitere Maßnahmen in den Folgejahren einfließen.


Quelle: Land Vorarlberg



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