Salzburg: Pflegefamilien schaffen neues Zuhause

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Salzburger Pflegefamilien zum Mitmachzirkus ins Kolpinghaus Salzburg ein, um ihnen für ihr Engagement zu danken.
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
02 Okt 20:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Stabilität und Geborgenheit für landesweit rund 230 Kinder

(LK) Das Land und der Verein „Kinder brauchen Eltern“ luden am Samstag Pflegeeltern mit ihren Schützlingen zu einem Mitmachzirkus ins Kolpinghaus Salzburg ein. Der gemeinsame Tag diente einerseits der gegenseitigen Vernetzung, war aber vor allem auch ein Dankeschön für die engagierten Pflegefamilien.

Nichts deutete beim fröhlichen Zusammentreffen der Familien beim Mitmachzirkus mit Jongleur und Clown sowie beim gemeinsamen Grillen darauf hin, dass die Kinder nicht an der Seite ihren leiblichen Eltern sind und bereits in jungen Jahren schwierige Situationen durchleben mussten.

Pewny: „Geborgenheit und Stabilität.“

“Pflegeeltern leisten einen überragenden persönlichen Einsatz, indem sie Kinder zu sich in ihre eigenen vier Wände aufnehmen und ihnen das vermitteln, was ihnen in ihrem bisherigen Leben gefehlt hat: Geborgenheit und Stabilität. Diese Bereitschaft, soziale Verantwortung zu übernehmen, kann nicht hoch genug geschätzt werden“, betont Soziallandesrat Christian Pewny.

Hälfte der Pflegekinder im Zentralraum

Von den 2022 landesweit insgesamt 230 Pflegekindern fanden die meisten in den bevölkerungsreichsten Bezirken, dem Flachgau und der Stadt Salzburg, ein neues Zuhause. 64 beziehungsweise 62 Kinder wurden dort in Pflegefamilien betreut. Besonders viele Pflegekinder pro 1000 Einwohner bis 18 Jahre gibt es im Lungau, dort waren es im Vorjahr 7,4, gefolgt von der Stadt Salzburg mit 2,7.

Kindeswohl als oberste Devise

Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat zum Thema Pflegefamilien mit Roland Ellmer, dem Leiter des Referats für Kinder- und Jugendhilfe, gesprochen.

LMZ: Wie erfolgt die Entscheidung, dass Kinder zu Pflegeeltern kommen?

Roland Ellmer: Individuell und nach sehr genauer Prüfung des Einzelfalls. Ist das Wohl eines Kindes bei den Eltern gefährdet oder sind letztere nicht in der Lage, ihr Kind entsprechend seinen Bedürfnissen zu versorgen und zu betreuen, überlegt die Kinder- und Jugendhilfe – im besten Fall gemeinsam mit den Eltern - welche weitere Betreuung für das Kind die beste ist. Bei Babys und Kleinkinder unter vier Jahren wird vorrangig die Betreuung durch Pflegeeltern bevorzugt.

LMZ: Für welche zeitliche Dauer verbleiben die Kinder in den Pflegefamilien?

Roland Ellmer: Wenn ambulante Hilfen wie zum Beispiel Beratung, Tagesbetreuung oder Betreuung in der Familie nicht ausreichen und Pflegefamilien die beste Lösung zur Wahrung des Kindeswohls ist, so sind die Pflegeverhältnisse zumeist auf Dauer angelegt. Kinder brauchen für ein gesundes Aufwachsen verlässliche, vertrauensvolle und beständige Bezugspersonen.

LMZ: Wie stellt man sich als Pflegefamilie zur Verfügung?

Roland Ellmer: Pflegefamilien, aber auch alleinstehende Personen, die bereit sind, ein Kind in Pflege zu nehmen, melden sich am besten bei der Kinder- und Jugendhilfe ihrer Bezirkshauptmannschaft. Dort erhalten sie alle nötigen Informationen. Die Anzahl der Pflegewerber, die bereits eigene Kinder haben und die, die noch keine Kinder haben, hält sich im Übrigen in etwa die Waage.


Quelle: Land Salzburg



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