Innsbruck: Pflege auch in Innsbruck ein heißes Thema

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Machten die Pflege in Innsbruck zum Thema (v.l.): Hubert Innerebner (Geschäftsführer ISD), Gemeinderat Stefan Gleinser, Vizebürgermeister Johannes Anzengruber, Bürgermeister Georg Willi und Gemeinderat Helmut Buchacher.
Foto: W. Giuliani
09 Jul 15:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Gesprächsrunde mit ExpertInnen schaffte Überblick über Status Quo

Auf Initiative einer Gemeinderatsanfrage der Neos fand am 8. Juli 2022 vormittags eine Gesprächsrunde zum Thema Pflege in der Stadtbibliothek statt. Neben Bürgermeister Georg Willi, waren der ressortzuständige Vizebürgermeister für Soziales und Pflege, Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc sowie der Geschäftsführer der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD), Dr. Hubert Innerebner anwesend. Nach einem Impulsreferat zur Personalsituation aus Sicht der ISD durch Prokurist und Qualitätsmanager, Dr. Reinhard Griener, standen Fachvorträge der Fachhochschule Gesundheit Innsbruck /Ausbildungszentrum West, der Ferrarischule Innsbruck, der Abteilung für Pflege des Landes Tirol und der Nationalen Dach-Organisation der Arbeitswelt Gesundheit (Bern) auf dem Programm. Inhaltlich war allen Beiträgen eines gemein: Das Thema Pflegekrise und mögliche Auswege daraus standen im Mittelpunkt. Moderiert wurde der Vormittag vom Leiter Mobilen Dienste bei den ISD, Mag. Tom Strickner.

„Die Innsbrucker Sozialen Dienste sind eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Innsbruck und das ist gut so. Die Stadt Innsbruck hat dadurch viele Möglichkeiten der Lenkung in Belangen der Pflege. Die Suche nach qualifizierten Personal hat uns vor allem in der letzten Zeit vor Herausforderungen gestellt. Die Initiativen des Bundes und des Landes in diesem Bereich geben aber die Hoffnung, dass sich in absehbarer Zukunft, die Situation wieder entspannt“, führt Bürgermeister Georg Willi aus.

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber hält fest: „Das Thema Pflege ist mir aufgrund meiner persönlichen Ausbildung und beruflichen Erfahrung im Gesundheitsbereich seit Beginn meiner Amtszeit im Februar 2020 ein besonderes Anliegen. Die Corona-Pandemie war herausfordernd. Trotzdem konnten durch systematischen Austausch wichtige Punkte aus den Bereichen stationäre und mobile Pflege mit den in Innsbruck tätigen Systempartnern konkretisiert und umgesetzt werden. So etwa die Entlastung pflegender Angehöriger durch ‚Community Nurses‘ in den eher ländlich geprägten Stadtteilen Mühlau und Arzl, die Etablierung des Care Managements Tirol in den Räumlichkeiten des Magistrates mit Anfang Oktober 2022 und die Einsetzung einer arbeitenden Projektsteuerungsgruppe zur Schaffung der Pflegestrategie 2032.“

Beste Betreuung und Versorgung

Gemeinsam mit den ISD ist es der Landeshauptstadt Innsbruck wichtig, zu Pflegenden beste Betreuung zukommen zu lassen sowie die Besonderheiten einer Großstadt gerade auch in der demographischen Entwicklung zu berücksichtigen.

Unabhängig vom operativ-betrieblichen Bereich verweist Vizebürgermeister Anzengruber auch auf den hoheitlichen: „So wurden etwa im Jahr 2021 insgesamt 2.230 Personen, welche mobile Pflegedienstleistungen von den sieben in Innsbruck tätigen Institutionen in Anspruch genommen haben, vom Amt Soziales - Referat Stationäre Pflege unterstützt.“

Arbeits- und Ausbildungsbedingungen

Darüber hinaus bietet die ISD als Westösterreichs größter Pflegedienstleister sehr gute Arbeitsbedingungen für MitarbeiterInnen. So ist es z. B. gelungen, 80 leistbare Dienstwohnungen in Innsbruck zur Verfügung zu stellen. Dr. Innerebner ergänzt: „Aufbauend auf der Pflegereform des Bundes hat sich Innsbruck unverzüglich als Modellregion für die neuen Ausbildungswege zur Verfügung gestellt. Gegebenenfalls könnte zum Beispiel mit einer sehr kurzen Vorlaufzeit eine moderne Lehrstation im Wohn- und Pflegeheim Pradl eingerichtet werden.“

Zusammenarbeit mit privaten Heimen

Die in Innsbruck ansässigen privaten Heime werden außerdem von der Stadt Innsbruck regelmäßig mit Investitionskostenbeiträgen unterstützt. Durch den bevorstehenden Abschluss einer Vereinbarung mit einem privaten Heim, können bis Ende des Jahres 45 Pflegebetten für InnsbruckerInnen zur Verfügung gestellt werden. Damit erfüllt Innsbruck als einziger Bezirk den Pflegestrukturplan des Landes Tirol fast zu 100 Prozent.

Pflegestation für Obdachlose

Einzigartig in ganz Österreich ist die an die ISD Herberge angeschlossene eigene Pflegestation, die viel dazu beiträgt, dass auch pflegebedürftige, arme und alte Menschen von Seiten der öffentlichen Hand nicht im Stich gelassen werden.

Hintergrund: Innsbrucker Soziale Dienste

Die ISD betreibt derzeit acht Altenwohn- und Pflegeheimen mit insgesamt 1.000 Plätzen. Das stationäre Angebot beinhaltet Dauer-, Kurzzeit- und Tagespflege. Neben dem stationären bzw. teilstationären Angebot hält die ISD eine Vielzahl an mobilen Betreuungsmöglichkeiten bereit, wie die mobile Hauskrankenpflege und Heimhilfe, die mobile Therapie im Bereich Logopädie und Physiotherapie sowie die mobile Essensversorgung durch das Innsbrucker Menü Service. In der mobilen Pflege werden aktuell rund 700 Personen betreut.

Derzeit arbeiten mehr als 550 Menschen als stationäre Pflegekräfte bei der ISD. Diese werden zusätzlich von knapp 100 Abteilungshilfen unterstützt. Etwa 60 MitarbeiterInnen sind in der mobilen Pflege beschäftigt. Insgesamt sind bei den ISD rund 1.400 Menschen beschäftigt.



Quelle: Stadt Innsbruck



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