PC-Gamer bekommen keine Grafikarten mehr, wegen steigenden Kryptowährungs-Kursen!

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Foto: ftbarr / pixabay.com
03 Jän 18:03 2022 von Redaktion International Print This Article

Seit Monaten steigt der Kurs der Kryptowährung Bitcoin jeden Tag weiter an. Innerhalb von vier Monaten konnte sich der Kurs der elektronischen Währung um fast 400 % steigern. Dies führt zu einer gesteigerten Nachfrage von hochwertigen Grafikkarten, mit denen die Bitcoin-Schürfer nach den wertvollen Bitcoins suchen.

In den letzten Monaten konnten Videospiele für den PC neue Spieler Rekorde verzeichnen. Neuvorstellungen wie „Cyberpunk 2077“ und „Valheim“ lockten so viele neue PC-Gamer an, wie noch nie zuvor. Die neuen Spiele erzielten sogar Verkaufsrekorde, die die neuen Spiele für die PlayStation 5 und die Xbox Serie X bei weitem übertrafen.

Das hat auf dem Zubehörmarkt einige Probleme hervorgerufen. Die Gamer sind auf schnelle Computer mit besonders schnellen Grafikkarten angewiesen, um die Spiele möglichst ruckelfrei und schnell spielen zu können. Die Karten sind notwendig um eine gute Benutzererfahrung bei Spielen anbieten zu können und werden auch in anderen Geräten verwendet, um zum Beispiel die Eishockey-Wetten bei William Hill oder andere hochwertige Spiele in hoher Auflösung genießen zu können. Bitcoin-Schürfer benutzen die schnellen Grafikkarten, um möglichst viele Berechnungen durchführen zu können, mit denen sie elektrische Währungen verdienen können. Aus diesem Grund sind in den letzten Monaten Lieferprobleme bei den Hochleistungs-Grafikkarten aufgetreten, so dass bei den Händlern fast alle hochwertigen Modelle vergriffen sind. Auf den Verkaufsplattformen kommt es dementsprechend zu kuriosen Angeboten. Grafikkarten werden teilweise zum doppelten Verkaufspreis angeboten und auch noch zu dem Preis verkauft. Es bietet einigen Händlern die Möglichkeit Gewinne zu machen, die vorher noch nie erzielt werden konnten.

Dazu kommt noch, dass in den vergangenen Monaten Engpässe bei der Produktion der Karten und der Komponenten in China aufgetreten sind. Die gleichen Lieferprobleme führten auch zu Produktionsausfällen in der Automobilindustrie, die auf die gleichen Komponenten angewiesen sind. Ford und Chrysler mussten sogar schon Produktionslinien abschalten und General Motors hat inkomplette Fahrzeuge hergestellt, die später mit den fehlenden Komponenten aufgerüstet werden müssen. Es scheint, dass einer der Gründe dafür, der steigende Boom bei den Kryptowährungen ist, der mit den steigenden Kursen viele neue Schürfer anlockt, die auf die hohen Rechenleistungen von Grafikkarten angewiesen sind.

Die Kryptowährungen werden mithilfe komplizierter mathematischer Berechnungen erzeugt, was allgemein als schürfen bezeichnet wird. Im Prinzip kann jeder Computer, der an das Internet angeschlossen ist, sich an diesen Prozess beteiligen und wird dafür mit elektronischen Währungen belohnt. Normale Computer bieten aber heutzutage nicht mehr genug Leistung, um sich effizient an diesen Vorgang zu beteiligen. Aus diesem Grund nutzen Schürfer Grafikkarten, deren Prozessoren über höhere Leistungen verfügen. Sie eignen sich hervorragend für diese Arbeit, da sie parallel viele Daten verarbeiten können, im Vergleich zu den Prozessoren der Computer.

Die gestiegene Nachfrage hat zu einem angespannten Verhältnis zwischen den Spielern und den Herstellern gesorgt. Viele Spieler beschweren sich über die Grafikkarten-Hersteller, die mittlerweile auch in ihrer Werbung die hohen Leistungen der Grafikkarten beim Schürfen nach elektronischen Währungen nutzen. Nvidia, Ein Hersteller von Hochleistungsgrafikkarten hat vor kurzem mitgeteilt, dass er gegen die Bitcoin-Schürfer vorgehen wird. Mit einer Softwarebremse will er die Leistung der Grafikkarte um die Hälfte reduzieren, wenn damit nach elektronischen Währungen geschürft wird. Dies wird allerdings nur bei dem neuen Modell RTX 3060 funktionieren, die nächste Woche auf dem Markt kommen soll.

Um die Krypto-Schürfer nicht als Kunden zu verlieren, plant NVidia allerdings eine neue Grafikkarte auf den Markt zu bringen, die ausschließlich zum Schürfen von elektronischen Währungen eingesetzt werden kann. Die sogenannten „Cryptocurrency-Mining-Prozessoren (CMP)“ sollen sich ausschließlich auf das Schürfen von Kryptowährungen konzentrieren und sich nicht auf die Verfügbarkeit von anderen Grafikkarten auswirken. Mit diesen neuen CMP-Karten soll es möglich sein, den Energieverbrauch zu senken, damit die Server die elektronischen Währungen günstiger verdienen können. Diese Karten werden dann auch keinen Anschluss mehr für Monitore haben, dass sie ausschließlich für den speziellen Einsatz in der Krypto-Welt entwickelt wurden.



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