Österreichischer Umweltjournalismus-Preis: Die Preisträger stehen fest

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Österreichischer Umweltjournalismus-Preis: Die Preisträger stehen fest
Foto: Österreichischer Umweltjournalismus-Preis
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GREEN BRANDS Austria und Österr. Umweltjournalismus-Preis
Foto: GREEN BRANDS Austria/APA-Fotoservice/Schedl
17 Sep 15:00 2021 von OTS Print This Article

Schirmherrin Leonore Gewessler und Bundespräsident Alexander Van der Bellen würdigen die Bedeutung des Umweltjournalismus

Wien (OTS) - Zum dritten Mal wurde gestern in Wien der Österreichische Umweltjournalismus-Preis verliehen. Der Preis würdigt herausragende Medienbeiträge rund um Umwelt- und Natur(schutz)themen in Österreich. Über 70 Beiträge wurden eingereicht und lagen den Jury-Mitgliedern zur Bewertung und Entscheidung vor.

Gestern Abend wurden die Preisträger im Rahmen der „GREEN BRANDS Austria“-Gala in feierlichem Rahmen im Palais Niederösterreich in Wien gekürt. Der Österreichische Umweltjournalismus-Preis 2020 wurde in vier Kategorien verliehen.

Schirmherrin des Österreichischen Journalismus-Preises ist Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, die in ihrer Rede auf die schwierige, aber dennoch so wichtige Rolle von Journalistinnen und Journalisten gerade in Zeiten von Fake News hinwies: „Sie sind ein Anker und auch ein Filter. Sie machen diese Welt erfassbar und ihre Probleme verständlich. Sie hinterfragen kritisch, legen legitime Gegenpositionen dar, ordnen Meinungen ein. Ich halte das für essentiell für unsere Demokratie.“

Der Klimaschutz sei journalistisch die größte Herausforderung, die es je gegeben habe. „Die Klimakrise trifft uns in einem ganz umfassenden Ausmaß. Sie ist eine existenzielle Krise, eine existenzielle Herausforderung. Aber wir haben die Möglichkeit, sie zu bewältigen. Das ist unser historischer Auftrag. Ihre Arbeit als Journalistinnen und Journalisten spielt eine ganz wesentliche Rolle darin, wie wir als Gesellschaft auf dieses Thema schauen und uns diesem Thema nähern."

Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte in seiner Video-Botschaft die enorme Bedeutung des unabhängigen und freien Journalismus, der sich gerade in diesen Zeiten besonders deutlich zeige. „Nur eine fundierte und besonnene Berichterstattung schafft Vertrauen und ermöglicht eine eigenständige Meinungsbildung.“ Der Schutz von Umwelt, Natur und Klima gehöre zu den wichtigsten Themen unserer Epoche. „Deshalb sind Umwelt- oder besser ‚Mitwelt‘-Journalisten wichtiger denn je.“

Die mit insgesamt 4.000 Euro dotierten Preise wurden in vier Kategorien verliehen. Die Preisträger des Österreichischen Umweltjournalismus-Preises sind:

Kategorie DIGITALE Medien:

Serie „Gen Z for Planet A“, Online-Serie auf www.a1now.tv

von Anna Teresa Reiter und Jakub Cygan

Begründung der Jury:

„In jedem Sinn flott und jugendlich gemachtes, sehr ‚angewandtes‘ Öko-Streaming-TV. Kein erhobener Zeigefinger, schon gar kein ‚Schulfernsehen‘– super verständlich. Einfach erfrischend zu Klimathemen berichten, so dass wirklich sofort verstanden wird, was man ganz konkret schon macht. Veränderung – die gelebt wird – aufzeigen, das liefert die Serie ‚Gen Z for Planet A‘.“

Kategorie PRINT:

„Die Zukunft schwimmt im Karpfenteich“, „Der Standard“

von Tanja Traxler

Begründung der Jury:

„Ein gutes Beispiel, wie der Eingriff des Menschen in die Natur auch gelingen kann. Globale Öko-Themen und Probleme nicht ‚in a nutshell‘, sondern ‚im Karpfenteich‘ – fokussiert und fundiert erzählt. Recherche und Darstellung zu Karpfen sind breit (Ernährung, Ökosystem) und tief (Anfang der Nahrungskette, Darstellung der wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnisse) angelegt.

Das macht die Lektüre dieses Textes zu einem Gewinn an Kenntnis über Einzelheiten und an Verständnis für Zusammenhänge! Belegt mit Zahlen und Fakten – ergänzt um eine für Reportagen erforderliche Vermittlung der Örtlichkeiten und Tätigkeiten in bildhafter Sprache – ist dieser Text ein herausragendes Beispiel dafür, wie sich ökologische und ökonomische Zusammenhänge darstellen lassen. Zugleich wird vermittelt, was an überlieferten Denk und Handlungsweisen erneuert in die gegenwärtig Dominierenden eingebaut werden sollte, etwa das Denken in Zusammenhängen, in Wechselwirkungen und in Langfristigkeit.“

Kategorie RADIO:

Sendereihe „5MinutenClimateChance“, Radiosendung auf „Orange 94.0“

von Mathias Hackl, Hannah Hofbauer, Franziska Hörbst, Jonas Hörbst, Balduin Landl, Martin Mehrwald, Alex Reichinger, Katharina Toth und Lukas Weymann

Begründung der Jury:

„In der Sendereihe gelingt es hervorragend, die Themen zur Klimakrise im Dialog attraktiv aufzubereiten. Einerseits werden Standardbegriffe – von denen jeder glaubt, dass sie alle verstünden, und die doch kaum jemand erklären kann – sehr verständlich dargelegt und andererseits fließen doch immer wieder auch überraschende Aspekte ein, von denen man noch nicht gehört hatte. Junge, freche und kurzweilige ‚Belehrung‘, die man sich gerne gefallen lässt. Kurz-getaktetes, aufmerksamkeitserregendes Radio-Programm unter dem Generalthema ‚Klimawandel‘. Es ist fast unmöglich, bei den pfiffigen Clips nicht zuzuhören.“

Kategorie TV:

„Die drohende Stille“, ORF 2, „Am Schauplatz“

von Robert Gordon

Begründung der Jury:

„In dem Beitrag gelingt es, ein brennendes Thema – das sonst oft zu kurz kommt – so zu thematisieren, dass jeder sofort erkennen kann, wie dramatisch ‚die drohende Stille‘ tatsächlich ist. Dieser Beitrag schafft es, das komplexe Thema Biodiversität erlebbar zu machen. In einfachen, ruhigen Bildern werden alltägliche Beispiele gezeigt, die dennoch eine hohe Betroffenheit auslösen. Der Beitrag schaut ganz genau und intensiv auf Veränderungsvorgänge, die – wenn man eben nicht so genau hinsieht und auch nicht die richtigen Konsequenzen zieht – ‚ganz plötzlich‘ zu einem Öko-Kollaps führen können. Mit Sachlichkeit werden die in Umwelt und Natur zu beobachtenden Wechselwirkungen zwischen Technik und Bewirtschaftung einerseits, Fortpflanzung und Leben der Tiere andererseits dargestellt und bestens vermittelt – mit Zahlen und ohne zu moralisieren.“

Über den Österreichischen Umweltjournalismus-Preis

Der Österreichische Umweltjournalismus-Preis wurde 2017 von der Umweltinitiative MUTTER ERDE ins Leben gerufen, um Medien, Öffentlichkeit und Unternehmen für Umweltthemen zu sensibilisieren und qualitätsvolle und kritische Berichterstattung rund um umweltrelevante Themen zu fördern.

Die Umweltinitiative MUTTER ERDE (www.muttererde.at ) ist ein Zusammenschluss des ORF und der führenden Umwelt- und Naturschutzorganisationen Österreichs: dem Alpenverein, BirdLife, GLOBAL 2000, Greenpeace, Naturfreunde, Naturschutzbund, VCÖ und WWF.

Zukünftig verleiht die Umweltinitiative MUTTER ERDE den Preis nicht mehr selbst, sondern er wird - mit ihrer Unterstützung - von der GREEN BRANDS Organisation (www.green-brands.org ) ausgerichtet. Die Preisgelder in Höhe von 4.000 Euro stiften beide Organisationen je zur Hälfte.

Der Jury des Österreichischen Umweltjournalismus-Preises gehören an:

Assoc. Prof. Dr. Herbert Formayer (BOKU) Dr. Friedrich Hinterberger (SERI) Doris Holler-Bruckner (oekonews.at) Em. O. Univ. Prof. Dr. phil. Helga Kromp-Kolb (BOKU) Werner Müllner (Austrian Press Agency APA) Rainer Nowak (Die Presse) Roswitha Reisinger (Lebensart)

Prof. Claus Reitan (Nachhaltigkeitskommunikation) Rainer Schultheis (UORF Radio) Nana Siebert (DER STANDARD) Prof. Fred Turnheim (Österreichischer Journalisten Club) Thomas Weber (BIORAMA) Agnes Zauner (GLOBAL 2000)



Quelle: OTS



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