Salzburg: Nußdorf am Haunsberg setzt auf noch mehr Lebensqualität

Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
Neuer Ortsplatz wird mit Experten des SIR konzeptioniert / Drei Fragen an Bürgermeisterin Waldtraud Brandstetter
(LK) Historische Gebäude, Verkehrskonzepte oder die Entwicklung von Gewerbeflächen. Für 15 Salzburger Kommunen erarbeiten die Expertinnen und Experten des Salzburger Instituts für Raumordnung und Wohnen – kurz SIR –derzeit maßgeschneiderte Lösungen in puncto Raumordnung oder auch der Ortskernstärkung. In Nußdorf am Haunsberg wird ein neuer Ortsplatz inklusive Bürgerbeteiligung für die Gemeinde konzeptioniert.
Derzeit sind Bad Hofgastein, Mittersill, Nußdorf, Ramingstein sowie Tamsweg mit dem Dorf- und Stadtentwicklungsprozess des SIR gestartet. Im Endspurt befinden sich derzeit Dorfbeuern und Golling. Die Gemeinden Ebenau, Filzmoos, Kaprun, Mauterndorf, Straßwalchen, St. Gilgen, St. Koloman und Unken sind noch im fünfjährigen Entwicklungsprozess. „Jährlich können rund fünf interessierte Gemeinden starten. So können wir als Land die Orte bestmöglich bei ihrer Entwicklung unterstützen“, betont Landesrat Martin Zauner.
Zauner: „Maßgeschneiderte Lösungen.“
Beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess des SIR stehen die individuellen Bedürfnisse der Gemeinden im Mittelpunkt. „Die Raumordnungs-Profis erarbeiten dabei maßgeschneiderte Strategien für die einzelnen Kommunen. Im Mittelpunkt steht dabei der Dialog mit den Bürgern vor Ort. So wird die Entwicklung der Kommunen gemeinsam für die kommenden Generationen mitgestaltet. Eine Win-Win-Situation auf allen Ebenen – wie im konkreten Fall in Nußdorf am Haunsberg“, so Zauner.
Lebendige Dorfgemeinschaft
Der Architekt und Stadtplaner Robert Krasser ist seit mehr als 20 Jahren beim SIR tätig und kümmert sich derzeit unter anderem um das Projekt in Nußdorf am Haunsberg. „Für einen lebendigen Ortskern ist es wichtig, gute Rahmenbedingungen für die Infrastruktur zu ermöglichen. Ein gutes Miteinander zwischen Handel und Bevölkerung steht hier im Vordergrund. Ein ,Leben‘ entsteht etwa nur, wenn alle Institutionen, wie beispielsweise das Gemeindeamt, der Kindergarten, der Nahversorger oder die Sportplätze im Zentrum sind. Denn nach der Musikprobe geht man ins Gasthaus und nach der Schule noch schnell einkaufen. Nußdorf macht hier genau das Richtige“, so Krasser.
Neuer Ortsplatz für Nußdorf
Rund 2.500 Einwohner leben aktuell in Nußdorf am Haunsberg. Die Gemeinde hat im Herbst 2024 dem Dorf- und Stadtentwicklungsprozess des SIR gestartet. Bürgermeisterin Waltraud Brandstetter berichtet im Gespräch mit dem Landes-Medienzentrum (LMZ) über die Hintergründe, warum die Flachgauer Kommune hier aktiv geworden ist.
LMZ: Warum hat Nußdorf sich entschieden beim Dorf- und Stadtentwicklungsprozess teilzunehmen?
Brandstetter: Dorfbeuern, eine unserer Nachbargemeinden, hat ebenfalls am Prozess teilgenommen und sehr positive Erfahrungen gesammelt. Daher sind wir aktiv auf das SIR zugegangen. Die Kontaktaufnahme war sehr unkompliziert. So kam es schnell zu einem persönlichen treffen mit Robert Krasser, dem zuständigen Experten des SIR, am Gemeindeamt.
LMZ: Welches Projekt ist in der Gemeinde geplant?
Brandstetter: Wir wollen den Parkplatz neben unserem Nahversorger zu einem Ortsplatz für alle umstrukturieren. Auch die Gemeindevertretung sowie der Bauausschuss haben das Projekt positiv bewertet. Ziel ist es eine gute Durchwegung in das untere Dorf zu erreichen sowie die Einbindung des Kinderspielplatzes. Im Vorfeld hatten wir einen umfassenden Bürgerdialog zum Projekt – alle örtlichen Vereine und die Anrainer waren eingebunden. Und auch das Thema Zulieferung für den Sparmarkt wurde besprochen. Das SIR hatte sehr wertvolle Anregungen, dass der Platz nicht nur optisch ansprechend gestaltet wird, sondern auch funktional ist.
LMZ: Wie sieht die Unterstützung des SIR aus und welche Erwartungen haben sie an das Projekt?
Brandstetter: Das SIR hat bei der Ortskernstärkung eine sehr große Erfahrung und hat schon viele Projekte in anderen Gemeinden erfolgreich konzeptioniert. Dieser unvoreingenommene Blick von außen und die Weiterentwicklung unseres Konzeptes ist uns sehr wichtig. Des Weiteren werden wir über mögliche Förderungen beraten.
Quelle: Land Salzburg