Niederösterreichs Bergbahnen als Motor regionaler Standortentwicklung

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Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger, Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung und Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko präsentierten in St. Pölten eine neue Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung der niederösterreichischen Bergbahnen (v.l.n.r).
Foto: © NLK Reinberger
20 Aug 08:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Danninger und Schleritzko präsentieren Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung

Mit Aktivitäten im Freien und der Möglichkeit zu ausreichendem Abstand böten sich die heimischen Bergregionen innerhalb des von Corona massiv betroffenen Freizeitverhaltens als ideale Destinationen an, sagte Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Jochen Danninger am heutigen Mittwoch in St. Pölten, wo er gemeinsam mit Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung eine neue Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung der niederösterreichischen Bergbahnen präsentierte. Als Beispiele für die sehr zufriedenstellende Zwischenbilanz des Bergsommers nannte Danninger dabei u. a. die rund 10.000 Gäste der neuen Zipline am Annaberg bis Anfang August und ein Plus von 80 Prozent bei den Fahrten auf den Wexl Trails.

„Seit der Gründung der NÖ-BBG, der Niederösterreichischen Bergbahnen-Beteiligungsges.m.b.H. vor rund zehn Jahren wurden rund 62 Millionen Euro in die Standorte Annaberg, Gaming, Göstling an der Ybbs, Mitterbach am Erlaufsee, Mönichkirchen, Puchberg am Schneeberg und St. Corona am Wechsel investiert, was die ehemaligen Wintersportorte in attraktive Ganzjahresdestinationen mit stabilen Besucherzahlen verwandelt hat“, führte der Wirtschafts- und Tourismuslandesrat aus und verwies auf ein zentrales Ergebnis der Studie: „Jeder dritte Arbeitsplatz in den sieben Standortgemeinden hängt direkt mit den Bergbahnen zusammen, insgesamt sind es in ganz Niederösterreich rund 1.500“. Den Urlaub in Niederösterreich zu verbringen, käme also sowohl der eigenen Gesundheit als auch den rund 40.000 in heimischen Tourismusbetrieben Beschäftigten zugute, so Danninger abschließend.

Auch Schleritzko verwies darauf, dass Urlaub in Niederösterreich sehr oft Genuss der alpinen Landschaft bedeute und nannte die Studie eine Bestätigung der bisherigen Aktivitäten: „Die Investitionen waren wichtig und richtig, die Neuausrichtung hat sich als wirtschaftlicher Erfolgsfaktor erwiesen. Das zeigt sich auch an den sieben Standortgemeinden, in denen im Vorjahr 64,3 Millionen Euro an Bruttowertschöpfung von den Bergbahnen ausgelöst wurden. Damit ist jeder vierte hier erwirtschaftete Euro auf die Bergbahnen zurückzuführen“.

Im Folgenden ging der Mobilitätslandesrat insbesondere auf die Bergbahnen auf die Gemeindealpe und den Schneeberg inklusive Wunderwiese etc. ein, die sich nicht nur als ideale Ausgangspunkte für Wanderungen, sondern in Kombination mit Bahnfahrten auch als bunte Erlebniswelten für Groß und Klein präsentierten: „Im Zeitraum vom 1. Juli bis 18. August haben wir auf der Gemeindealpe ein Plus von 12 und beim Schneebergsessellift ein Plus von 4,2 Prozent erzielt“.

Studienautor Helmenstein skizzierte die Ausgangslage in den sieben Standortgemeinden vor Beginn der Investitionen als typische Abwanderungsgebiete mit einem demographisch abnehmenden und unterdurchschnittlich qualifizierten Arbeitskräfteangebot und gedrückten Immobilienpreisen: „Der bestmögliche Hebel für den Einsatz von Steuermitteln ist hier die Stärkung der relativen Stärken im Tourismus, die eine sich selbst tragende Dynamik ins Leben ruft. Auch volkswirtschaftlich ist es sinnvoll, Kapazitäten ganzjährig zu nützen“.

Als messbar positive Effekte führte Helmenstein abschließend den Vergleich mit einer Kontrollgruppe weiterer 27 niederösterreichischer Gemeinden an: Hier haben vier von fünf Standortgemeinden in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung deutlich besser abgeschnitten, die Arbeitslosigkeit befinde sich mit 3,8 zu 5,3 Prozent auf einem niedrigeren Niveau und sei mit 8,95 zu 25,64 Prozent signifikant weniger stark angestiegen. Auch der Anteil der Beschäftigten im Tourismus ist mit 11 zu 7 Prozent deutlich höher.



Quelle: Land Niederösterreich



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