Niederösterreich: Neue Sonderausstellung im Krahuletz-Museum Eggenburg:

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Niederösterreich

17 Mai 05:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Eröffnung am 21. Mai im Rahmen des NÖ Museumsfrühlings

Einem unbekannten Pionier archäologischer Forschung widmet sich die neue Sonderausstellung „Von Hausbergen und Grabzeichen, der Maler, Sammler und Archäologe Ignaz Spöttl“ im Krahuletz-Museum in Eggenburg.

Ignaz Spöttl, er lebte von 1836 bis 1892, war einer der ersten, die Niederösterreich archäologisch erkundeten und eine vielfältige Sammlungstätigkeit entfalteten. Darüber hinaus dokumentierte er historische Objekte von Grabkreuzen aus Schmiedeeisen über Hausberge und Grabhügel bis hin zu den geheimnisvollen Erdställen in Bildern. Die Aquarelle und Zeichnungen sind ihrerseits schon wieder Zeitdokumente geworden. Von ihnen besitzt das Krahuletz-Museum über 100 Stück, rund ein Drittel davon wird in der Sonderschau zu sehen sein. Die Bilder der Hausberge werden auch heutigen Fotografien gegenübergestellt und zeigen die Veränderung in der Landschaft und den Dokumentationswert der Werke Spöttls.

Die Eröffnung findet am Samstag, 21. Mai 2022 um 18 Uhr vor dem Krahuletz-Museum in Eggenburg durch Landesrat Mag. Ludwig Schleritzko statt und ist eine Veranstaltung im Rahmen des NÖ Museumsfrühlings. Die Sonderausstellung ist bis Ende November 2022 zu sehen. Sie entstand in enger Kooperation mit der NÖ Landesbibliothek in St. Pölten, die weitere Bilder Spöttls besitzt und wo sie 2023 gezeigt wird. Begleitend erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog, der Spöttls Leben und Wirken beleuchtet.

Das Museum hat von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Ignaz Spöttl war ein vielseitig interessierter aber vermutlich schwieriger Mensch. Finanziell unabhängig beschäftigte er sich mit dem Sammeln, Forschen und Malen. Die mittelalterlichen Hausberge im Weinviertel, also Burgen aus Erdwällen und Holz, eisenzeitliche Grabhügel (Tumuli, Hügelgräber) und Erdställen, unterirdische Gänge vor allem im Löss, deren genaue Funktion bis heute ungeklärt ist, hatten es ihm besonders angetan und wurden wiederholt gezeichnet. Volkskundliches und kunstgeschichtliches Interesse zeigte er an schmiedeeisernen Grabkreuzen und Hauszeichen, die er ebenfalls bildlich festhielt, da er deren Verlust erahnte. Botanik und Mineralien begeisterten ihn, er malte Kleindenkmäler und pflegte eine überaus wertvolle Münzsammlung. Über seine Interessensgebiete hielt er Vorträge, publizierte und war Mitglied in den einschlägigen Vereinen und Gesellschaften, aus denen er jedoch meist im Unfrieden austrat.

Die Bilder Spöttls wurden bereits 1902 zur Eröffnung des Krahuletz-Museums in seiner Erstaufstellung präsentiert. Sie kamen über Eugen Frischauf, einem der Gründer der Krahuletz-Gesellschaft, an das Museum, der sie vermutlich aus dem Nachlass Spöttls ersteigert hatte.

Nähere Informationen: www.krahuletzmuseum.at.


Quelle: Land Niederösterreich



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