Tirol: Neue Landes-Förderrichtlinie für Internationale Zusammenarbeit

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Tirol

05 Jän 06:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

  • Ergebnis eines umfassenden Beteiligungs- und Strategieprozesses
  • Qualitätsvolle, zielgerichtete und transparente Unterstützung
  • Entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit in Tirol

Seit den 1960er Jahren engagiert sich das Land Tirol – über die Jahre hinweg kontinuierlich ausgeweitet – für Solidarität in der Internationalen Zusammenarbeit (IZ), in der Internationalen Humanitären Hilfe (IHH) sowie in der Entwicklungspolitischen Informationsarbeit und Bewusstseinsbildung (EIB). „Das Glück, in einem ökologisch, sozial und wirtschaftlich abgesicherten Land zu leben, wird nur einem kleinen Prozentsatz der Weltbevölkerung zuteil. Österreich zählt zu den 20 reichsten Staaten der Welt und Tirol zu den wohlhabendsten Regionen Europas. Obwohl es auch in Tirol offene und versteckte Armut gibt, will sich das Land Tirol gegenüber Menschen und Ländern im Globalen Süden solidarisch zeigen. Mit den neuen Förderrichtlinien soll die Unterstützung in Zukunft noch qualitätsvoller, zielgerichteter und transparenter möglich sein“, sagt die für Entwicklungsarbeit zuständige LHStvin Ingrid Felipe.

Um eine dem aktuellen Stand der entwicklungspolitischen Diskussion und Forschung entsprechende, wirkungsvolle Unterstützung auch weiterhin zu gewährleisten, wurde die Förderrichtlinie für die Internationale Zusammenarbeit des Landes in einem umfassenden Beteiligungs- und Strategieprozess mit befassten Institutionen und Initiativen neu ausgerichtet. Die neue Richtlinie gilt seit 1. Jänner 2022.

„Damit wollen wir einen sichtbaren Beitrag leisten, um die Lebensverhältnisse und Zukunftschancen in den Ländern des Globalen Südens im Sinne einer sozialen, ökologischen und gesellschaftlichen, insbesondere feministischen, Transformation gerechter zu gestalten sowie die Menschen vor Ort zu stärken und im Fall von Katastrophen oder unvorhersehbaren Ereignissen schnelle humanitäre Hilfe zu leisten“, erläutert LHStvin Felipe die Ziele.

In Partnerschaft mit Initiativen und Organisationen der Zivilgesellschaft, Bildungseinrichtungen und engagierten UnternehmerInnen sowie im Rahmen des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino werden zukunftsweisende und innovative Projekte unterstützt. Neu ist, dass das Land Tirol für Projekte mit einer Förderhöhe von über 20.000 Euro einmal im Jahr einen Aufruf zur Einreichung von Projekten mit thematischem Schwerpunkt veröffentlicht. Dabei setzt das Land Tirol Akzente in Bereichen der erneuerbaren Energien, Tourismus, Umweltschutz, Berg- und Biolandwirtschaft, Wasserversorgung, Wasserentsorgung, Naturgefahrenmanagement, duale Ausbildung und Inklusion. Der ausgerufene Schwerpunkt ist zugleich das Thema des jährlich stattfindenden Tiroler Entwicklungstages.

Eine weitere Erneuerung ist die Spendenverdoppelung, mit welcher das Land Tirol die Spendenbeträge von Vereinen, Bildungseinrichtungen, religiösen Personenvereinigungen oder Initiativen, die Projekte in Ländern des Globalen Südens unterstützen, verdoppelt. Für eine Spendenverdoppelung muss ein Spendenbetrag in Höhe von mindestens 1.000 Euro aufgebracht werden, die maximale Förderhöhe beträgt 4.000 Euro. Die Richtlinie bildet ebenso die Grundlage für die zu beschließenden Maßnahmen im Fall von Naturkatastrophen, kriegerischen Ereignissen oder humanitären Katastrophen, wo sofortige Hilfe durch internationale Organisationen vor Ort notwendig ist.

„Neben der Unterstützung vor Ort, ermöglicht die neue Richtlinie auch, das Bewusstsein der Tiroler Öffentlichkeit für die Herausforderungen der Menschen in benachteiligten Ländern dieser Welt durch gezielte entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit zu erhöhen sowie Weiterbildungen und die notwendige Vernetzungsarbeit der AntragstellerInnen und AkteurInnen der Internationalen Zusammenarbeit in Tirol zu fördern“, erläutert LHStvin Felipe.


Quelle: Land Tirol



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