Tirol: Neu - Psychosoziale Zentren für rasche und bedarfsgerechte Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen

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v. r.: LRin Gabriele Fischer mit Michael Wolf, Geschäftsführung Psychosoziale Zentren Tirol (vorne), Markus Walpoth, Geschäftsführung pro mente tirol, Leo Alber, Geschäftsführung Psychosozialer Pflegedienst Tirol und Robert Fiedler, Geschäftsführung start pro mente (hinten)
Foto: © Land Tirol/Pölzl
30 Mär 20:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

  • pro mente tirol, Psychosozialer Pflegedienst und start pro mente implementieren in Tirol Psychosoziale Zentren
  • Insgesamt vier regionale Anlaufstellen in Innsbruck, im Ober- und Unterland sowie in Lienz
  • Enge Vernetzung mit bestehender Hilfslandschaft in Tirol

Von April bis Juli nehmen in Innsbruck, im Oberland, im Unterland und in Lienz die insgesamt vier neuen Psychosozialen Zentren ihren Dienst auf. Als Erst-Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Belastungen und ihre Angehörigen zählen zu ihren Kernaufgaben die Situationsanalyse, die Entwicklung von Handlungsstrategien sowie die Weitervermittlung an die individuell passenden Hilfsangebote. „Mit den Psychosozialen Zentren etablieren wir in Tirol ein niederschwelliges Unterstützungsangebot, das eine rasche und bedarfsgerechte Hilfe und Versorgung von Betroffenen und Angehörigen sicherstellt“, erklärt Soziallandesrätin Gabriele Fischer. „Längst wissen wir: Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und soziale Teilhabe hängen wesentlich von der psychischen Gesundheit eines Menschen ab. Die Bandbreite psychosozialer Belastungen ist groß und reicht von leichtem seelischen Unwohlsein bis hin zu schweren psychischen Erkrankungen. Es ist unsere gesellschaftliche Aufgabe, die psychische Gesundheit auf eine Stufe mit der physischen zu stellen und Menschen mit psychischen Erkrankungen die entsprechende Unterstützung zu bieten. Die Psychosozialen Zentren stellen einen Meilenstein in der Weiterentwicklung der psychosozialen Hilfestellung in Tirol dar.“

Träger der Zentren sind die drei psychosozialen Einrichtungen pro mente tirol, Psychosozialer Pflegedienst und start pro mente. Mit der Einrichtung wird auf bestehende Herausforderungen im psychosozialen Sektor, beispielsweise im Hinblick auf Wartezeiten oder die Kooperation zwischen unterschiedlichen Angeboten, reagiert, erklärt Markus Walpoth, Geschäftsführung pro mente tirol: „Die Psychosozialen Zentren sind dafür da, Menschen zu erreichen, die noch nicht oder nicht mehr von anderen zuständigen Stellen begleitet werden können. Zugleich wird durch ihre Einrichtung die gesamte psychosoziale Hilfslandschaft in Tirol optimiert, da sie bestehende Angebote vernetzen und die Bedarfslage hinsichtlich künftiger Weiterentwicklungen jeweils aktuell überblicken.“

„Vertraulich. Kompetent. Zeitnah. Kostenlos“

Zur Zielgruppe der Psychosozialen Zentren zählen sowohl Betroffene als auch deren Angehörige. Sie werden – nach dem Motto „Vertraulich. Kompetent. Zeitnah. Kostenlos“ – bei der Suche nach geeigneten Hilfen bis zur Eingliederung in vorgesehene psychosoziale Angebote mit Überbrückungsleistungen unterstützt. „Ein multidisziplinäres Team klärt gemeinsam mit den Menschen, die sich an die Psychosozialen Zentren wenden, ihre gegenwärtige Situation und den Hilfebedarf ab. Gemeinsam wird entschieden, ob etwa ein stationärer Aufenthalt, eine Psychotherapie oder eine Wohnraumsicherung benötigt wird. Die Hilfesuchenden werden dann über die weiterführenden psychosozialen Angebote informiert sowie bedarfsgerecht weitervermittelt“, führt Michael Wolf, Geschäftsführung Psychosoziale Zentren Tirol, aus.

„Trialogisches Prinzip“ im Fokus

„Die Psychosozialen Zentren sind kein Ersatz für das vorhandene psychosoziale Hilfsangebot, sondern sie bauen auf diesem auf und sollen einen schnellstmöglichen bedarfsgerechten Zugang zur bestehenden psychosozialen Hilfslandschaft in Tirol gewährleisten“, betont Leo Alber, Geschäftsführung Psychosozialer Pflegedienst Tirol. „Eine enge Kooperation zwischen den unterschiedlichen Angeboten und den Psychosozialen Zentren sollen etwa HelferInnenkonferenzen, Vernetzungstreffen und gemeinsamen Fort- und Weiterbildungen gewährleisten. Daneben ist den Psychosozialen Zentren auch der Einbezug des sozialen Umfeldes der Betroffenen ein Anliegen: Nach den trialogischen Prinzipien stellen sie das gleichberechtigte Miteinander von Betroffenen, Angehörigen und professionellen HelferInnen ins Zentrum“, unterstreicht Robert Fiedler, Geschäftsführung start pro mente.

Psychosoziales Zentrum in Innsbruck öffnet nach Ostern

Als erstes der insgesamt vier Psychosozialen Zentren öffnet jenes in der Landeshauptstadt Innsbruck am 19. April seine Türen. Es ist in der Maximilianstraße 23 untergebracht und wird, wie auch die anderen Psychosozialen Zentren, werktags von 9 bis 14 Uhr zugänglich sein. Auf das Psychosoziale Zentrum in Innsbruck folgen sukzessive bis Juli die Eröffnungen der Zentren in Imst (Oberland), Lienz und im Unterland (Standort wird noch festgelegt). In einem weiteren Schritt ist, zusätzlich zu den vier zentralen Standorten, auch die Einrichtung tageweise besetzter Außenstellen geplant. Telefonisch sind die Psychosozialen Zentren unter der Nummer 050 500 (Montag bis Freitag von 9 bis 14 Uhr) zu erreichen.

Hintergrund der Einrichtung der Psychosozialen Zentren ist die Empfehlung des Beirates für psychosoziale Versorgung sowie der Maßnahmenplan „psychische Gesundheit“ der Landeszielsteuerungskommission Tirol vom November 2019.

Psychosoziale Zentren Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr Tel.: 050 500 E-Mail: [email protected]

Psychosoziales Zentrum Innsbruck Maximilianstraße 23 6020 Innsbruck


Quelle: Land Tirol



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