Vorarlberg: Naturvielfalt und Landwirtschaft

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Vorarlberg

21 Dez 17:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

ÖPUL-Programm 2023-2027: Vorarlberg setzt auf die Fortführung und Erweiterung dieses erfolgreichen Naturschutzkonzepts

Bregenz (VLK) – Das Österreichische Agrarumweltprogramm ÖPUL 2023-2027 trägt mit seinem breiten Angebot an verschiedenen Einzelmaßnahmen wesentlich zum Erhalt und zur Verbesserung der Artenvielfalt im ländlichen Raum bei. Zur Stärkung und Entwicklung von ökologisch besonders wertvollen Lebensräumen und der darin lebenden Flora und Fauna bietet das Land Vorarlberg auch in der kommenden ÖPUL-Programmperiode ein umfassendes Naturschutzprogramm mit maßgeschneiderten, flächenspezifischen Pflege- und Bewirtschaftungsmaßnahmen an, informieren Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner und Umweltschutzlandesrat Daniel Zadra.

Wiesen und Weiden prägen die vielfältige Kulturlandschaft Vorarlbergs. Durch die abwechslungsreiche Geologie und die Nutzungsvielfalt entstand eine bemerkenswerte Vielfalt an landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen. Diese sind nicht nur Produktionsgrundlage für hochwertige Lebensmittel und Erholungsraum für Menschen, sondern wichtige Nahrungs-, Lebens- und Rückzugsorte für unzählige Tiere und Pflanzen. Sie sind das Ergebnis einer über Jahrhunderte praktizierten extensiven Bewirtschaftung.

Biodiversität

„Durch eine standort- und biotopgerechte Nutzung leistet die Vorarlberger Landwirtschaft einen essenziellen Beitrag zur Erhaltung der landestypischen Kulturlandschaft und Biodiversität. Mit der Neuausrichtung des Agrarumweltprogramms sollen die ambitionierten Biodiversitätsziele erreicht werden“, führt Landesrat Gantner aus.

Für ökologisch hochwertige Landwirtschaftsflächen spielen die maßgeschneiderten Naturschutzprogramme seit jeher eine zentrale Rolle. In Vorarlberg stehen aktuell 6227 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen unter Vertragsnaturschutz, dies entspricht 17 Prozent der im ÖPUL geförderten Heimgutflächen. Dies ist ein österreichischer Spitzenwert und unterstreicht den hohen Stellenwert artenreicher Lebensräume in den bäuerlichen Betrieben.

ÖPUL 2023-2027: Maßgeschneidertes Programm erstellt

„Die Artenvielfalt ist auch in unseren Breitengraden stark gefährdet. Was viele nicht wahrhaben wollen: Ohne Artenvielfalt haben auch wir keine Zukunft. Nicht nur die Biene ist für unser Überleben essenziell“, betont Landesrat Zadra. Angesichts der europaweiten und globalen Biodiversitätskrise kommt einer die biologische Vielfalt unterstützenden Landwirtschaft eine Schlüsselrolle zu, deshalb wurden aus über 350 unterschiedlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen maßgeschneiderte Programme erstellt, mit denen alle ökologisch wertvollen und landwirtschaftlich geprägten Lebensraumtypen Vorarlbergs abgedeckt sind. „Die Landwirtschaft hat in der Sicherung der Biodiversität eine tragende Rolle. Für ökologisch hochwertige Flächen werden deshalb wie bisher traditionelle Förderprogramme angeboten, aber auch individuelle Bewirtschaftungskonzepte mit Einzelmaßnahmen sind möglich“, informiert Zadra. Spezielle Sonderprojekte in Europaschutzgebieten und anderen Schutzgebieten, die „Ergebnisorientierte Bewirtschaftung“ sowie Angebote zum Biodiversitätsmonitoring bieten auf vielfältige Weise den naturinteressierten Bäuerinnen und Bauern vertiefende Einblicke in ökologische Zusammenhänge und Anreize für die Umsetzung von gezielten Artenschutzmaßnahmen auf ihrem Betrieb.

Künftig ist bei einer Teilnahme an einer der Basismaßnahmen „Umweltgerechte und Biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“ oder „Biologische Wirtschaftsweise“ die Anlage von Biodiversitätsflächen auf Acker- und Grünlandflächen im Ausmaß von mindestens sieben Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche verpflichtend. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit freiwillig über das Mindestmaß hinaus Biodiversitätsflächen prämienrelevant zu erhöhen. Dadurch kann eine signifikante Steigerung der Blühflächen erreicht werden, wodurch ein wertvoller Beitrag zur Förderung der Insektenfauna geleistet wird.

Premiere: Zusätzliche Fördermittel auch für Alpbetriebe

„Erstmals werden auch Naturschutzmaßnahmen im obersten Stockwerk der Landwirtschaft für Alpbetriebe mit standortangepasster Bewirtschaftung und den sensiblen Naturraum unterstützender Weidewirtschaft angeboten“, freut sich Landesrat Gantner.

Informationsbroschüre

In Kooperation mit der Abteilung Land- und Forstwirtschaft erarbeitete die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz eine kompakte Informationsbroschüre als Wegweiser und Entscheidungshilfe für eine gezielte Lebensraumaufwertung und soll Impulse zur Erhöhung der Naturvielfalt durch gezielte Naturschutzmaßnahmen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb geben.


Quelle: Land Vorarlberg



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