Gratwein-Straßengel: Nach Wohnungsbrand: Brandursache ermittelt

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Foto: Drohne, Stiwoll
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Foto: Robert Tauschmann
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Foto: FF Judendorf
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Foto: Roman Hussnig Peuckert
06 Jän 18:24 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wie berichtet, geriet in der Nacht auf 5. Jänner 2024 die Wohnung in einem Mehrparteienhaus in Brand. Nun wurde die Brandursache ermittelt. Demnach dürfte Feuerzeugbenzin den Brand ausgelöst haben.

Gemeinsam mit Sachverständigen der Landesstelle für Brandverhütung in Steiermark führten Brandermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark und des Bezirkes Graz-Umgebung die Ursachenermittlung in der betroffenen Wohnung im zweiten Obergeschoss durch. Diese war gegen 2.00 Uhr in der Nacht auf Freitag in Vollbrand geraten. Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner des Mehrparteienhauses mussten daraufhin in Sicherheit gebracht werden. Das Rote Kreuz hatte daraufhin drei Personen mit dem Verdacht auf leichte Verletzungen medizinisch versorgt. Wie sich mittlerweile herausstellte, erlitt lediglich eine Person eine leichte Rauchgasvergiftung. Es handelt sich dabei um einen Nachbarn, welcher gemeinsam mit dem Bewohner (17) der ausgebrannten Wohnung Löschversuche unternahm.

Mit Feuerzeugbenzin hantiert

Im Rahmen der durchgeführten Ursachenermittlung konnten Ermittler nun jegliche technische Brandursache ausschließen. Sichergestellte Spuren im Bereich der Brandausbruchsstelle sowie weitere Ermittlungen führten jedoch darauf zurück, dass ein Missgeschick des 17-jährigen Bewohners beim Befüllen eines Sturmfeuerzeuges mit Feuerzeugbenzin den Brand ausgelöst haben dürfte. Der entstandene Schaden kann bislang noch nicht beziffert werden, wird sich ersten Schätzungen zufolge jedoch auf mehrere hunderttausend Euro belaufen. Die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner des Mehrparteienhauses können ihre Wohnungen weiterhin nicht bewohnen. Sie sind bis auf weiteres bei Familienangehörigen bzw. in Notunterkünften untergebracht.

Weitere Ermittlungen des LKA sind im Gange. Eine Anzeige wegen des Verdachts der "Fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst" wird nach Abschluss der Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft Graz erstattet.

Bericht der Feuerwehr:

Einsatzgrund: Brand in einem Mehrparteienwohnhaus
Einsatzort: 8112 Gratwein-Straßengel, Ortsteil Gratwein, Am Grünanger
Alarmzeit: 02.13 Uhr (Einsatzende: 08.00 Uhr)
Alarmstichwort: B12-Wohnhaus

Schon wieder ein Brand in der Steiermark mit fast fatalem Ausgang.
In den frühen Morgenstunden hat sich ein junger Mann zur morgendlichen Dusche begeben, um zeitig in den Tag zu starten. Als er aus der Dusche stieg, schlugen ihm in seiner Wohnung Flammen entgegen. Sofort hat er den Notruf abgesetzt, mit dem Hinweis, es seien mehrere Personen in den Wohnungen des Mehrparteienwohnhauses eingeschlossen. Selbst hat er die Nachbarschaft dann noch aufgefordert, die Wohnungen zu verlassen.
Die zuständige FF Gratwein, die Nachbarfeuerwehren FF Judendorf-Straßengel und FF Eisbach-Rein (alle Gemeinde Gratwein-Straßengel, Graz-Umgebung) sowie die Teleskopmastbühne der Betriebsfeuerwehr Sappi, der Atemluftcontainer, stationiert bei der FF Steinberg-Rohrbach, das Einsatzleitfahrzeug vom Bereich Graz-Umgebung und der Abschnittsführungsstab wurden beim Alarm in Marsch gesetzt.
Brandbekämpfung mit Drohnenunterstützung.
In der ersten Phase schlugen Flammen aus einem Fenster im 2. Obergeschoss. Die Flammen drohten auf den darüberliegenden Dachstuhl überzugreifen. Daher veranlasste der Einsatzleiter OBI Kevin Stessel einen Innenangriff über das Stiegenhaus mit einer Löschleitung unter schwerem Atemschutz in die betreffende Wohnung. Die Sicherung von außen wurde mit einer weiteren Löschleitung vorgenommen.
Zur Lagebeurteilung wurde die Drohne der FF Stiwoll (Teil des Abschnittsführungsstabes) herangezogen, um bei einer Ausbreitung des Brandes auf das Dach sofort weitere Kräfte in Stellung zu bringen. Parallel zum Löschangriff wurden die restlichen Bewohner aus dem Objekt geleitet.
Nebenhaus vom Brand betroffen.
Das angebaute zweite Mehrparteienwohnhaus wurde in der Folge ebenfalls inspiziert und die Bewohner ins Freie gebeten. Um die in den Wohnungen verbliebenen Haustiere kümmerte man sich im Anschluss.
Wie sich bei der Verwendung eines Gasmesswarners gezeigt hat, befanden sich in den Nachbarwohnungen im Brandobjekt aber auch im angebauten Wohnhaus bedenklich hohe Schadstoffkonzentrationen. Die ergriffenen Lüftungsmaßnahmen zeigten aber schnell Wirkung.
Jedenfalls wäre ein Verbleib in den Wohnungen zur Lebensgefahr geworden.
Prüfung auf Bewohnbarkeit der Wohnungen.
Die umliegenden Wohnungen der Brandwohnung sind aktuell nicht benutzbar.


Quelle: LPD Steiermark, Freiwillige Feuerwehr Gratwein



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