Misha Glenny wird Rektor des Wiener Instituts für die Wissenschaften vom Menschen

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Misha Glenny wird Rektor des Wiener Instituts für die Wissenschaften vom Menschen
Foto: IWM/Klaus Ranger
09 Apr 10:00 2022 von OTS Print This Article

Wien (OTS) - Der Vorstand des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen hat den preisgekrönten Journalisten und Autor Misha Glenny zum Rektor des Wiener Instituts ernannt. Seit der Institutsgründung im Jahre 1982 ist Glenny die dritte Person, die dieses Amt innehat.

Die?internationale Suche nach einer neuen Führung des IWM wurde im Sommer 2021 eingeleitet, nachdem Shalini Randeria, die seit 2015 dem IWM vorstand, ihre Wahl zur Präsidentin und Rektorin der Central European University in Wien angenommen hatte. Die Findungskommission erhielt viele exzellente Anträge, und Anhörungen mit den in die engere Wahl gekommenen Kandidat:innen fanden im Dezember 2021 unter Einbeziehung der Permanent Fellows des Instituts statt. Am 16. Dezember 2021 wählte der Vorstand des IWM einstimmig Misha Glenny zum dritten Rektor des IWM. Er wird sein Amt im Mai 2022 antreten.

In einer ersten öffentlichen Stellungnahme zu seiner Berufung sagte Glenny: „Ich besuchte das IWM zum ersten Mal 1986, als ich, gerade in Wien angekommen, meine Karriere als Journalist begann. Ich hatte das Privileg, den Gründungsrektor, Krzysztof Michalski, zu treffen und regelmäßig den Diskussionen im Haus beizuwohnen, die den Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa vorwegnahmen. Ich freue mich außerordentlich, das Amt des Rektors gerade im 40. Jubiläumsjahr des IWM anzutreten. Es ist eine große Ehre für mich, die Führung dieser Institution in einer Zeit zu übernehmen, in der ihre herausragende Bedeutung angesichts der Wiederkehr des Krieges in Europa erneut deutlich geworden ist. Und natürlich bin ich hocherfreut, wieder in Wien zu sein, einer Stadt, die eine entscheidende Rolle in meinem Leben gespielt hat.“

Der Präsident des Vorstands des IWM, Bundespräsident a.D. Heinz Fischer, betonte: ”Die herausragende Karriere und regionale Expertise von Misha Glenny, gepaart mit seinem tiefen Verständnis für die Geschichte und den Auftrag des Instituts, wie auch seine Begeisterung für die Arbeit der am IWM tätigen Wissenschaftler:innen, haben seine Berufung zu einer logischen Wahl gemacht. Ich bin zuversichtlich, dass das Institut mit ihm an der Spitze seine langjährige Erfolgsgeschichte fortsetzen wird.”

Über Misha Glenny

Misha Glenny ist ein preisgekrönter Journalist, der sich als Guardian- und BBC-Korrespondent für Mitteleuropa mit Berichten über die Revolutionen von 1989 und Jugoslawienkriege einen Namen machte. Im Jahr 1993 erhielt er den Sony Gold Award for Outstanding Contribution to Broadcasting und 2012 wurde er als BT Information Security Journalist of The Year ausgezeichnet.

Seine Publikationen stießen weltweit auf beträchtliche Resonanz. Sein Bericht über den Rückfall Jugoslawiens in den Bürgerkrieg, Jugoslawien: der Krieg, der nach Europa kam, ist seit dreißig Jahren im Druck, während sein Buch Der Balkan 1804-1999: Nationalismus, Krieg und die Großmächte als Standardwerk zur modernen Geschichte der Region gilt. Die Bücher McMafia: Die grenzenlose Gewalt des organisierten Verbrechens und Cybercrime: Kriminalität und Krieg im digitalen Zeitalter waren für mehrere Preise nominiert. McMafia wurde als Fernsehserie verfilmt, die Verfilmung seines letzten Buches, Der König der Favelas: Brasilien zwischen Koks, Killern und Korruption ist ebenfalls im Entstehen begriffen. Außerdem verfasst Glenny regelmäßig Beiträge für führende Zeitungen und Journals in Europa, Nordamerika und Japan.

Misha Glenny hat an der Columbia University, der London School of Economics und dem University College London gelehrt. Im Jahr 2019 war er Visiting Fellow am IWM. Er wird von Regierungsstellen regelmäßig zu Fragen des Balkans und Osteuropas, des transnationalen organisierten Verbrechens und der Cyber-Sicherheit konsultiert.

Über das IWM

Das Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) ist ein unabhängiges Institute for Advanced Study in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Seit 1982 fördert es den intellektuellen Austausch zwischen Ost und West, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie zwischen einer Vielzahl von Disziplinen und Denkrichtungen, und hat sich zu einem lebendigen Zentrum des Wiener intellektuellen Lebens entwickelt. Seine Programme richten sich an renommierte Gelehrte, junge Nachwuchswissenschaftler sowie Journalisten, Übersetzer und öffentliche Intellektuelle. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen, die in engem Zusammenhang mit den Herausforderungen für Entscheidungsträger und Gesellschaft stehen, kennzeichnet die IWM-Gelehrtengemeinschaft.


Quelle: OTS



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