Niederösterreich: Mehrere Einsätze der Alpinpolizei und Bergrettung

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Bergrettung - Symbolbild
© Bergrettung Steiermark
23 Jän 14:08 2022 von Redaktion International Print This Article

Ein 63-jähriger österreichischer Staatsbürger aus dem Bezirk St. Pölten-Land begab sich am 21. Jänner 2022 mit seinem Pkw in das Gemeindegebiet von Hohenberg, Bezirk Lilienfeld, und stellte dieses auf einem Parkplatz im Dachsgraben gegen 13:00 Uhr ab. Von dort startete er ordnungsgemäß ausgerüstet eine Wanderung auf den ‚Türnitzer Höger‘, wobei er aufgrund der beträchtlichen Schneemengen erst gegen 16:30 Uhr den Gipfel erreichte. Aufgrund der immer schlechter werdenden Witterung sowie der einbrechenden Dunkelheit verirrte sich der Wanderer beim Abstieg, indem er vom Wanderweg in Richtung Norden abkam und in weiterer Folge im unwegsamen Gelände unterwegs war. Aufgrund der ausweglosen Situation verständigte er um 18:37 Uhr den Bergrettungsnotruf und gab seinen vermutlichen Standort bekannt.
Der Einsatz wurde von einem Alpinpolizisten der Polizeiinspektion Lilienfeld übernommen und die entsprechenden Maßnahmen und Erhebungen durchgeführt.
Von Seiten der Bergrettung waren die Ortsstellen Hohenberg und Lilienfeld mit insgesamt 14 Männer/Frauen eingesetzt. Die Bergrettung Hohenberg begab sich vom Ausgangspunkt des Wanderers zum vermutlichen Ort der verirrten Person. Nachdem im Zuge des Einsatzes bekannt wurde, dass die Person tatsächlich im nordseitig gelegenen Bereich des Högers aufhältig sein dürfte, fuhr der Einsatztrupp der Bergrettung Lilienfeld über eine Forststraße in Lehenrotte, den sog. ‚Kräuterbach‘, zu.
Der verirrte Wanderer konnte schlussendlich gegen 20:08 Uhr auf einer Seehöhe von ca. 890 Meter im Bereich der Materialseilbahn auf einer Forststraße wartend lokalisiert und in weiterer Folge mit dem Bergrettungsfahrzeug zu Tal gebracht werden. Anzuführen ist, dass während des Einsatzes sehr schlechte Witterung (u.a. starker Schneefall, Dunkelheit, Sturm) herrschte. Der 63-Jährige blieb unverletzt.

Ein 47-Jähriger aus Krems fuhr am 22. Jänner 2022, gegen 12:30 Uhr im Zuge einer Skitour auf dem ‚Tirolerkogel‘, Bezirk Lilienfeld, mit seinen Tourenski in das sogenannte ‚Sterngassl‘ ein. Dabei löste sich ein ca. 20 Meter breites Schneebrett. Der 47-Jährige rutschte mit dem Schneebrett ca. 50 m talwärts, wobei sich ein Ski löste. Er wurde nicht verschüttet und konnte mit drei weiteren Skitourengehern die Skitour fortsetzen. Kurze Zeit später verständigte er über Mobiltelefon den Notruf 144 und teilte mit, dass sich ein Schneebrett gelöst, jedoch niemand verletzt bzw. verschüttet wurde.
Die Alpinpolizei Niederösterreich erlangte um 12:35 Uhr Kenntnis vom gegenständlichen Lawinenabgang. Bei dem Einsatz waren Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Türnitz, der Alpinpolizei Niederösterreich und die Bergrettung Türnitz beteiligt.

Am 22. Jänner 2022, um 13:37 Uhr ereignete sich am ‚Großen Sulzberg‘ im Gemeindegebiet von Annaberg, Bezirk Lilienfeld, ein Lawinenabgang, wobei ein Schitourengeher mitgerissen und vollständig verschüttet wurde. Zum Zeitpunkt des Lawinenabganges herrschte im Bereich der ‚Türnitzer Alpen‘ Lawinenwarnstufe 2.
Neben der Alpinpolizei NÖ und der Polizeiinspektion Annaberg, wurde auch die Bergrettung und der Notarzt alarmiert. Weiters wurden Lawinenhunde der Bergrettung angefordert.
Die polizeilichen Erhebungen ergaben, dass ein Teilnehmer einer 5 – köpfigen Gruppe von Schitouren – und Snowboardtourengehern, ein 32-Jähriger aus dem Bezirk St. Pölten-Land, in der Abfahrt vom ‚Großen Sulzberg‘ ein Schneebrett auslöste, wodurch in weiterer Folge ein weiteres Mitglied dieser Gruppe, ein 33-jähriger Mann aus dem Bezirk St. Pölten-Land, von diesem erfasst und ca. 120 Meter mitgerissen wurde. Der 33-Jährige wurde gänzlich verschüttet. Ein vom Verschütteten getragener Airbag Rucksack konnte nicht mehr aktiviert werden. Seine Kameraden konnten den Verschütteten innerhalb weniger Minuten mittels Lawinenverschüttetensuchgeräts orten und in weiterer Folge ausgraben. Er wurde unverletzt geborgen und konnte in Begleitung seiner Freunde noch selbst ins Tal abfahren, bevor die Rettungskräfte an der Unfallstelle eingetroffen waren.
Am Einsatz waren 33 Mitglieder der Bergrettung der Ortsstellen Annaberg, Mitterbach, Türnitz, Hohenberg, St. Aegyd am Neuwalde samt zwei Suchhunden und fünf Bedienstete der Alpinpolizei Niederösterreich beteiligt.


Quelle: LPD Niederösterreich



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