Steiermark: Mehr Plätze und mehr Personal für die steirische Kinder- und Jugendhilfe

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Landesrätin Doris Kampus und Landesrat Werner Amon präsentierten das Kinder- und Jugendhilfe-Paket. 
Foto: Land Steiermark/Robert Binder
27 Okt 20:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Land Steiermark stockt Budget um sieben Millionen Euro auf.

Graz (27. Oktober 2022).- Um den wachsenden Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe gewachsen zu sein, setzt das Land Steiermark eine Offensive für jene Kinder und Jugendlichen, die besondere Unterstützung in ihrem Aufwachsen brauchen. Details dieses Maßnahmenpaketes im Umfang von sieben Millionen Euro präsentierten Soziallandesrätin Doris Kampus und Personallandesrat Werner Amon heute (27.10.2022) in Graz, nachdem es zuvor von der Regierung beschlossen worden ist.

Das Paket umfasst einen deutlichen Ausbau der Plätze in der stationären Kinder- und Jugendhilfe in der gesamten Steiermark sowie ein Personalpaket für landeseigene Einrichtungen beziehungsweise die Kinder- und Jugendhilfe im öffentlichen Bereich, die an den Bezirksvertretungsbehörden angesiedelt ist.

Insgesamt leben etwa 2.000 Kinder und Jugendliche nicht in ihrer Herkunftsfamilie, sondern in einer Einrichtung beziehungsweise in einer Pflegefamilie. Im Jahresschnitt werden weitere 8.000 Kinder und Jugendliche im Rahmen mobiler Kinder- und Jugendhilfe in ihren Familien unterstützt.

Soziallandesrätin Doris Kampus: „Wir haben eine steigende Anzahl an Kindern und Jugendlichen, die Hilfe brauchen, um gut und sicher aufwachsen zu können. Die Fälle, die in der Kinder- und Jugendhilfe betreut werden, werden immer komplexer. Zeitgleich gibt es einen Mangel an Fachpersonal. Diese Entwicklungen fordern auch uns in der Steiermark heraus. Darum bin ich sehr froh, dass wir dieses große Kinder- und Jugendhilfe-Paket nun beschlossen haben.“

Personallandesrat Werner Amon: „Die aktuellen Herausforderungen wie die Pandemie oder der Krieg in der Ukraine gehen auch an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorüber. Die Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe sind deshalb gestiegen. Um dieser großen Verantwortung in der Steiermark weiterhin gerecht zu werden, und Familien, die Hilfe benötigen, auch weiterhin bestmöglich zu unterstützen, haben wir für die nächsten Jahre ein umfangreiches Paket geschnürt. Wir werden alles tun, um die derzeit offenen Stellen in der Sozialarbeit nachzubesetzen und in den kommenden Jahren auch mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Sozialarbeit, als Psychologen und für die Elternberatungsstellen aufnehmen.“

Die Maßnahmen im Detail:

Geschaffen werden 20 neue Plätze in der Kinder- und Jugendhilfe – und zwar über die gesamte Steiermark verteilt: sechs Plätze bei KRISUN in Kapfenberg, sechs Plätze in der landeseigenen Einrichtung „Aufwind“ sowie weitere acht Plätze als Aufstockung in bestehenden Einrichtungen regional verteilt.Die Gruppen in stationären Einrichtungen werden verkleinert, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch besser auf die komplexen Situationen eingehen können. Die Größe der Gruppen wird von 13 auf 9 reduziert.Die Qualitätserfordernisse im Rahmen der Verordnung für die Kinder- und Jugendhilfe werden den neuen Gegebenheiten angepasst, um dem akuten Personalmangel zu begegnen. Das geschieht in enger Abstimmung mit dem Dachverband für Kinder- und Jugendhilfe.Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im stationären und mobilen Bereich werden Ungleichbehandlungen bei der Bezahlung beseitigt, nun werden alle in derselben Gehaltsstufe 8 entsprechend des SWÖ-KV eingestuft.Die derzeit offenen Stellen im Bereich der Sozialarbeit in den Bezirksverwaltungsbehörden und in der Sozialabteilung (insgesamt 12 VZÄ) sollen so schnell als möglich nachbesetzt werden.Das Personal in Sozialarbeit, Psychologie und in den Elternberatungsstellen soll in den kommenden Jahren aufgestockt werden. Insgesamt sollen ab dem Jahr 2023 35 VZÄ neu aufgenommen werden, das entspricht einem Investitionsbedarf von 2,5 Millionen Euro mehr pro Jahr.Um den Beruf der SozialarbeiterIn zu attraktivieren, wird auch an einem Paket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen gearbeitet, das z. B. die Aufhebung der Blockzeiten oder die flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten beinhalten soll.


Quelle: Land Steiermark



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