Wien: Martini – Gans in Bio

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Foto: Gans / Symbolbild
24 Okt 11:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die Wahl einer heimischen Biogans aus Weidehaltung verhindert Tierleid

Heuer kann – bei Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften – voraussichtlich wieder so richtig Martini gefeiert werden. Doch ob daheim oder im Lokal: Wer großes Tierleid vermeiden will, sollte jedenfalls darauf achten, dass die Tiere aus heimischen Betrieben stammen. Am besten – auch für das Tierwohl – ist natürlich Bio-Qualität.

Wobei natürlich eines auch klar ist: Kein Tierleid gäbe es, wenn wir Martini mit vegetarischen oder veganen Alternativ-Menüs feiern. Und die Gänse – die laut der Legende den frommen Martin, der sich versteckt hatte, durch ihr Schnattern zur Bischofswürde von Tours verholfen hatten – ehrt man so wohl am besten.

Stopfgänse aus dem Ausland

Wer auf das Gansl dennoch nicht verzichten will, sollte jedenfalls darauf achten, dass es aus heimischer Bio-Weidehaltung kommt. Denn obwohl das Stopfen – also die Zwangsernährung – von Gänsen oder Enten in Österreich verboten ist, so kann diese Methode bei importierten Tieren sehr wohl angewandt worden sein. Das heißt, dass die Gänse – und in jüngster Zeit auch vermehrt Enten – während der Stopfperiode mehrmals täglich mit einem mit Fett angereicherten Maisbrei zwangsernährt wurden – was für die Tiere ausgesprochen schmerzvoll ist. Die Menge wird dabei gesteigert und beträgt am Ende bei mehr als dem Doppelten als zu Beginn. Im gleichen Zeitraum vergrößert sich die Leber der Tiere auf das bis zu zehnfache Gewicht und ist am Ende nichts anderes als eine pathologische Fettleber.

Das alles kann leicht vermieden werden, wenn man beim Einkauf eben bewusst eine heimische Bio-Gans aus Weidehaltung wählt. Denn so ist garantiert, dass das Tier nicht zwangsernährt wurde – in kontrollierten Biobetrieben sind auch die Haltungsbedingungen generell deutlich besser.

Sicherheit in „Natürlich gut essen“-Betrieben

Schwieriger ist es allerdings, wenn man das Gansl nicht daheim zubereitet, sondern in ein Lokal essen geht. Hier ist es zumindest gut, vorher nachzufragen, woher die verarbeiteten Tiere stammen und ob sie aus einer Weidehaltung kommen. Aber auch hier kann man auf Nummer sicher gehen – und auf die „Natürlich gut essen“-Auszeichnung achten: Bei diesem Programm von OekoBusiness Wien werden Gastronomiebetriebe beraten und dann in Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet – je nachdem wie gut sie die Bio- und Nachhaltigkeitskriterien von „Natürlich gut essen“ umgesetzt haben.

„In diesen Betrieben wird nicht nur auf Bioqualität, Regionalität und Saisonalität der Produkte geachtet, sondern auch auf das Tierwohl“, betont Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin Stadt Wien – Umweltschutz. „Auch ist die Information der Gäste in Lokalen, die mit der „Natürlich gut essen“-Plakette gekennzeichnet sind, Teil des Programms. So kann man in Lokalen genauso gut auf die Qualität der verwendeten Produkte achten, wie beim privaten Einkauf. Denn ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist gut für den Umwelt- und Klimaschutz, für die Gesundheit der Menschen und das Tierwohl in den Herstellungsbetrieben.“

50 Betriebe wurden bereits ausgezeichnet

Inzwischen wurden bereits 50 Wiener Lokale von „Natürlich gut essen“ ausgezeichnet – darunter auch solche, die ein Gansl-Essen anbieten: https://unternehmen.oekobusiness.wien.at/ueber-uns/natuerlich-gut-essen/

Die wichtigsten „Natürlich gut essen“ Kriterien sind:

Bio gesamt: zumindest 30 % (Bronze: mind. 30 %, Silber: über 75 %, Gold: über 90 %) Eier: jedenfalls Freilandhaltung (Gold: 100 % Bio) Milchprodukte: mind. 4 Bio-Produkte (Gold: 100 % Bio) Fleisch und Fisch: mind. 1 Sorte Bio (Gold: 100 % Bio), verpflichtende Herkunftsangabe Vegetarisches Angebot auf der Speisekarte

Wien isst G.U.T.

„Natürlich gut essen“ ist eine der Säulen von „Wien isst G.U.T. – Gesund und genussvoll - Umwelt und klimafreundlich – Tierfair“: Unter diesem Titel werden Aktivitäten, Initiativen und Programme für einen umfassend nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln von der Stadt Wien – Umweltschutz gebündelt, koordiniert und erweitert. www.wien-isst-gut.wien.gv.at


Quelle: Stadt Wien



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