Lücken im Hilfssystem schließen

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Land Tirol/Berger
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21 Apr 09:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Dezentrale, niederschwellige, anonyme und kostenlose Beratung für hilfesuchende Menschen

Die Gründe, den Kontakt zu einer Beratungsstelle zu scheuen sind so vielfältig und so individuell wie die Probleme jener Menschen, die sich in einer Notlage befinden. „Seien es Scham, Vorbehalte oder schlicht die räumliche Distanz – der Erstkontakt für eine Sozialberatung kann für manche Menschen eine große Hürde darstellen“, weiß Soziallandesrätin Gabriele Fischer, der es wichtig ist zu betonen: „Niemand muss sich dafür schämen, Unterstützung anzunehmen“.

Um den betroffenen Menschen den Kontakt zu einer Beratungsstelle zu erleichtern, bietet der Verein DOWAS mit dem Projekt E-Mailberatung eine allgemeine Sozialberatung in Fragen der Existenzsicherung und Wohnungssuche per E-Mail und/oder Telefon an. „Vor allem Hilfesuchende außerhalb von Innsbruck haben damit Zugang zu einer niederschwelligen, anonymen und kostenlosen Beratung“, erläutert LRin Fischer. Ziel des vom Land Tirol geförderten Projekts ist es, Notlagen möglichst rasch zu beseitigen.

Zwei Evaluationen attestieren dem Projekt E-Mailberatung des Verein DOWAS, dass das Angebot gut angenommen wird: „2018 wurden über 1.000 Anfragen per Telefon und E-Mail bearbeitet. Erfahrungsgemäß ist es notwendig, nach dem Erstkontakt weitere Nachfragen zu stellen. Ist das jeweilige Anliegen sehr komplex, so bieten wir Termine in unseren Beratungsstellen an“, informiert Helmut Kunwald, Obmann des Vereins zu Förderung des DOWAS. 40 Prozent der Hilfesuchenden wandten sich 2018 mit Fragen zur Mindestsicherung an die E-Mailberatung, 32 Prozent der Anfragen drehten sich um das Thema Wohnungssuche in Verbindung mit der Mindestsicherung und 28 Prozent der Anliegen betrafen andere Bereiche wie z. B. Verschuldung oder Kinder- und Jugendhilfe. (in diesen Fällen vermittelt das DOWAS zu spezialisierten Facheinrichtungen).

Die E-Mailberatung kann unter
[email protected]
oder [email protected]
kontaktiert werden.

Sozialberatung Imst

Menschen außerhalb der Landeshauptstadt ein Beratungsangebot anzubieten ist auch das Ziel des Pilotprojekts Sozialberatung Imst, das im Jänner dieses Jahres startete. In den Räumlichkeiten der AK Tirol, die auch eine Impulsförderung für das Projekt zur Verfügung stellte, bietet der Verein DOWAS in der AK Imst mittwochs von 9 bis 13 Uhr eine allgemeine niederschwellige Sozialberatung an. Dort erhalten betroffene Menschen von erfahrenen DOWAS-MitarbeiterInnen Beratung zu Themen wie Existenzsicherung oder Wohnungs- und Arbeitssuche. Eine Terminvereinbarung ist nicht notwendig. „Inzwischen vermitteln viele bestehende regionale Einrichtungen und Behörden an die Sozialberatung Imst“, berichtet Kunwald, die darauf hinweist, dass der Verein auch bei der weiteren Nachbereitung unterstützend zur Seite steht und notwendige Telefonate, Urgenzen, Interventionen oder Anträge im Sinne der KlientInnen erledigt. Durchschnittlich werden pro Mittwochvormittag vier bis fünf Beratungstermine mit hilfesuchenden Menschen aus den Bezirken Imst und Landeck verzeichnet.

„Diese beiden Projekte des Vereins DOWAS dienen der dezentralen und wohnortnahen Hilfestellung und werden vom Land Tirol mit 17.200 Euro gefördert. Notlagen zu lindern steht im Zentrum des Impulspakets Soziales“, stellt LRin Fischer abschließend fest.


Quelle: Land Tirol



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