Lockdown in Österreich verändert Online Dating

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Foto: Pixabay.com - athree23
18 Dez 16:46 2020 von Redaktion International Print This Article

Der Lockdown in Österreich hatte massive Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben. Besonders für alleinstehende Singles ist diese Zeit ein Wechselbad der Gefühle, macht sich die Einsamkeit durch die Corona-Pandemie mittlerweile deutlich breiter als noch zu Anfang der Beschränkungen. Restaurants sind geschlossen, das Feiern verboten und auch die Ausgangsbeschränkungen tragen nicht gerade dazu bei, dass sich Österreichs Singles wieder verlieben können – im Gegenteil. Das Dating wie man es kennt wurde durch das Coronavirus maßgeblich verändert, sind nun lockere Treffen oder gar One-Night-Stands keine Option, schließlich sollen soziale Kontakte beschränkt werden und auch die Abstandsregelungen trageb nicht dazu bei, sich näherzukommen.

Boom der Dating Apps

Dating-Apps erleben seit Corona einen regelrechten Boom, ist es dort schließlich einfach, Gleichgesinnte kennenzulernen und eine Beziehung zumindest via Smartphone und Internet aufzubauen. Persönliche Treffen fallen jedoch ins Wasser, beschränken Singles sich nun auf Telefonate, Texten oder Video-Chats. Erst im Oktober ist in Österreich der Tinder Konkurrent Facebook Dating an den Start gegangen und auch Parship und Co. verhelfen Singles zu ihrem perfekten Match.

Davon gibt es in Österreich schließlich genug – rund 1,75 Millionen Singles, vor allem in Wien und Vorarlberg, warten dort auf ihr Glück, die meisten von ihnen sehnt sich noch immer nach einer festen Beziehung. Laut Parship haben sich bereits mehr als 25 Prozent der Österreicher via Online Dating verliebt und dort auch einen festen Partner gefunden. In Wien haben demzufolge 21 Prozent der Singles ihren Beziehungsstatus mithilfe eines Online Portals geändert.

Längere und intensivere Gespräche unter Singles

Dennoch: Das Bedürfnis nach Intimität ist nach wie vor vorhanden, kann das auch nicht über eine Dating-Plattform befriedigt werden. Das sexuelle Verlangen ist laut einer Studie von Dr. Barbara Rothmüller in Wien bei vielen Menschen erst durch die Corona-Pandemie und dessen Folgen gewachsen. Dr. Rothmüller bestätigte dahingehend bereits, dass die Komunikation über das Thema Sex innerhalb des Datings gestiegen sei. Sexuelle Handlungen sowie Kontakte werden dabei auf eine ganz neue Ebene gehoben, ist das Thema Selbstbefriedigung auch ein Thema. 21 Prozent gaben an, dass das Begehren mit sich selbst Sex zu haben, beispielsweise mit einem Masturbator für die sexuelle Befriedigung des Mannes oder einem Dildo für die Frau, deutlich gestiegen sei.

Auch die Kommunikation innerhalb des Datings intensiviert sich, hat sich die Dauer der Gespräche auf Tinder bereits um 25 Prozent verlängert. Lange Telefonate sind dabei keine Ausnahme, führen diese oft dazu, dass schneller eine engere Bindung zwischen den Singles aufgebaut und die Sehnsucht zueinander aufrechterhalten werden kann. So hat der Lockdown auch eine positive Auswirkung auf die Pärchensuche, nimmt man sich nun bewusst mehr Zeit für die Auswahl eines geeigneten Matches und intensiviert die Beziehung zunächst durch Ferngespräche statt durch kurze One-Night-Stands.

Verabredungen werden meist verschoben

Dass es schließlich zu einer Verabredung kommt, ist dennoch nicht die Norm, denn viele Menschen sind gerade wegen der Infektionsgefahr sichtlich vorsichtig geworden. Die meisten Singles lehnen ein Treffen ab und verschieben es auf das kommende Jahr, wiederum andere halten sich auch bei einem Date an die Abstands- und Hygieneregeln und auch jene, die vor dem Ausbruch des Virus häufig wechselnde Bekanntschaften hatten, unterbrachen dieses Vorgehen ihrer Gesundheit zuliebe.



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