Linz: 3.000 Wohnungen in Bau – weitere 2.000 Wohneinheiten sind baureif

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Foto: PTU, Pertlwieser
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09 Okt 14:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

115.000 Wohnungen in Linz – historischer Höchststand

Bürgermeister Klaus Luger: „Wohnen in Linz muss leistbar bleiben!“ Stadtrat Markus Hein: „Notwendige Stadtweiterentwicklung vor allem Richtung Süden und in Urfahr möglich!“

In den vergangenen zehn Jahren wurden in Linz rund 9.000 Wohnungen neu errichtet, mehr als 80 Prozent davon in gänzlich neu errichteten Gebäuden. Die Hälfte der neu errichteten Wohnungen ist dabei wohnbaugefördert. Knapp 2.000 neue Wohnungen wurden in bestehenden Gebäuden durch Um- oder Ausbau geschaffen. Die Zahl der Wohnungen ist im vergangenen Jahr von 114.000 auf den historischen Höchststand von 115.100 gestiegen.

Die Nachfrage am Wohnungsmarkt ist nach wie vor ungebrochen hoch. 28.000 von 46.000 Wohnungssuchenden in Oberösterreich möchten nach Linz ziehen, davon 11.000 aus Dringlichkeitsgründen. Das sind Menschen, die einen Hausstand gründen, eine Scheidung hinter sich haben oder Kinder bekommen. Wesentliche Gründe für den nach wie vor hohen Bedarf sind das Arbeitsangebot im OÖ. Zentralraum und die damit verbundene Sogwirkung bei Wanderungsbewegungen.

Die daraus resultierende steigende Einwohnerzahl zeigt deutlich, dass in Linz mehr Neubauwohnungen denn je notwendig sind, um den hohen Bedarf zu decken und die Preise am Wohnungsmarkt nicht explodieren zu lassen.

Die rege Wohnbautätigkeit der vergangenen Jahre deckt die Nachfrage am Wohnungsmarkt und trägt zudem zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei.

„Jede neu gebaute Wohnung sichert statistisch zwei Arbeitsplätze pro Jahr. Investitionen in den Wohnungsneubau fördern somit auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt und stärken die regionale Wirtschaft. Bei einem Neubauvolumen von 1.000 Wohneinheiten werden jährlich 2.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert“, rechnet Bürgermeister Klaus Luger vor.

„Eine große Herausforderung für die Stadtentwicklung ist es, die entsprechende Infrastruktur für die Neubauten zur Verfügung zu stellen. Mit einem eigenen Stadtentwicklungsplan schaffen wir die Gesamtstrategie für Wohn-, Arbeits-, Verkehrs- und Freizeitflächen auf dem Stadtgebiet“, betont Infrastrukturreferent Stadtrat Markus Hein den Schwerpunkt der kommenden Monate.

Wohnen in Linz soll weiterhin leistbar bleiben Haushaltskosten in Linz österreichweit am günstigsten

Linz liegt aktuell bei der Mietpreisentwicklung mit durchschnittlich 10,50 Euro pro Quadratmeter im österreichweiten Städtevergleich im Mittelfeld. In Wien und im Westen Österreichs, etwa in Bludenz, Feldkirch, Bregenz, Innsbruck oder Salzburg liegen die Kosten mit 12 Euro und mehr deutlich höher. Dazu kommt, dass im Vergleich der Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern die Kosten für einen Linzer 4-Personen-Haushalt für Energie- und Infrastrukturdienstleistungen österreichweit am günstigsten sind. Dies ergab eine Studie von Univ. Prof. Dr. Friedrich Schneider.

Laut dieser Untersuchung schneidet Linz bei den jährlichen Gesamtkosten für Energie (Heizung, Strom) und Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Abfall) am besten ab. Die Kosten liegen dabei fast 200 Euro unter dem Mittelwert und fast 300 Euro unter der teuersten Vergleichsstadt.

„Eine wichtige Stütze bei der Forcierung der Wohnbautätigkeit ist die Wohnbauförderung. Damit das Wohnen in Linz trotz des verstärkten Zuzugs weiterhin leistbar bleibt, müssen jährlich 800 bis 1.000 Wohnungen gefördert werden. Im vergangenen Jahr wurden laut oberösterreichischem Wohnbaubericht 2.500 Wohnungen gefördert, davon 532 (21 Prozent) in Linz. Von den Wohnungssuchenden möchte aber weit mehr als die Hälfte nach Linz ziehen“, zeigt Luger die Diskrepanz zwischen Nachfrage und tatsächlicher Verteilung der Wohnbauförderung auf.

Mehr als 2.000 Wohnen in der Pipeline

Derzeit sind insgesamt 2.940 Wohnungen in Bau, knapp 800 sind bereits bewilligt und 1.250 zur Bewilligung eingereicht worden. Weitere 200 Wohnungen stehen kurz vor der Baureife. „Das heißt, wir haben in Linz mehr als 2.000 Wohnungen, die sehr rasch gebaut werden könnten“, stellen Bürgermeister Luger und Infrastrukturstadtrat Hein fest.

„Kann der Wohnraumbedarf nicht mehr mit geförderten Wohnungen gedeckt werden, hätte dies negative Auswirkungen auf die Mietpreise. Denn es ist zu befürchten, dass der private Wohnungsmarkt der Nachfrage entsprechend mit Preissteigerungen reagiert.

Wohnungsknappheit und ein hohes Mietpreisniveau wären die Folge“ führt Bürgermeister Luger weiter aus.

„Wir müssen dort bauen, wo die Menschen wohnen wollen: Das bedeutet einen konkreten Linz-und-Zentralraum-Schwerpunkt, vor allem für geförderte Mietwohnungen. Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind wertvoll und sollen im Rahmen der Möglichkeiten weiter gefördert werden. Am wirkungsvollsten ist jedoch die Förderung gemeinnützige Mietwohnungen, weil diese Wohnform am nachhaltigsten wirkt und den Druck auf die Mietpreise entlastet. Wir hoffen daher auf Grund der ausgeprägten Wohnungsnachfrage im Linzer Zentralraum auf verstärkte Unterstützung aus Mitteln der Wohnbauförderung“, richtet Bürgermeister Klaus Luger den Appell an das Land Oberösterreich.

Stadtentwicklung in Richtung Süden und in Urfahr

Ein großes Zukunftsprojekt beim Linzer Wohnbau ist die künftige Nutzung des Areals der Kaserne Ebelsberg, verbunden mit der Stadterweiterung in Pichling. Auch die Flächen rund um den Mühlkreisbahnhof bietet Chancen für die Stadtentwicklung und eine entsprechende Umnutzung, wenn dieses Gelände von den ÖBB nicht mehr benötigt wird.

970 Wohnungen fertig 3.000 Wohnungen in Bau

Unter den 970 im vergangenen Jahr fertig gestellten Wohnungen waren Bauten in der Coulinstraße in der Innenstadt mit 80, in der Gürtelstraße im Bulgariplatzviertel mit ebenfalls knapp 80, in der Neubauzeile (Neue Heimat) mit 60 und am Menzelweg in Pichling mit 50 Wohnungen Spitzenreiter.

Knapp 3.000 Wohnungen bei insgesamt 142 Projekten sind in Bau. Zu den größten aktuellen Projekten zählen der Bruckner-Tower in Urfahr mit 350, der Winkler-Park (GWG und Baureform) mit 240, die Wohnbebauung der ERSTE Immobilien an der Lastenstraße in der „Grünen Mitte“ mit 170, die Neubebauung der WAG in Oed mit 150, der LUX Tower an der Weingartshofstraße im Bahnhofsviertel mit 130, das Bauvorhaben Auhirschgasse der GWG mit 95 und das GWG-Projekt Karl-Steiger-Straße in Kleinmünchen mit 95 Wohnungen.

Größenmäßig folgen die Wohnbauvorhaben Menzelweg (Pichling) der WSG und das GWG-Projekt Sintstraße im Hafenviertel mit je 60 sowie die Neubebauung an der Schumannstraße in Kleinmünchen durch die LAWOG mit rund 60 Wohnungen.

„Mit den etwa 1.000 Wohnungen, die in Linz jährlich fertig gestellt werden, können wir mit der Bevölkerungsentwicklung derzeit noch Schritt halten. Voraussetzung für die weitere Stadtentwicklung ist, dass in den kommenden Jahren entsprechende Wohnbauförderungsmittel für den Zentralraum zur Verfügung gestellt werden. Besonders im Hinblick auf das große Zukunftsprojekt am ehemaligen Areal der Kaserne Ebelsberg ist dies von Bedeutung“, stellen Bürgermeister Klaus Luger und Stadtrat Hein gemeinsam fest.


70 bewilligte Projekte

780 Wohneinheiten im mehrgeschossigen Wohnbau sind bereits baubewilligt und können somit gestartet werden. Diese teilen sich auf 70 Projekte auf.

Zu den größeren Vorhaben zählen die Studentenwohnanlage an der Altenberger Straße in Urfahr, das Wohnprojekt an der Derfflingerstraße im Kaplanhofviertel, die Bebauungen an der Moosfelderstraße und an der Heliosallee in Pichling sowie ein Wohnprojekt an der Albert-Schöpf-Straße in Oed.

TOP 5 der bewilligten Projekte


1.250 Wohnungen kurz vor Baubewilligung

Für 1.250 Wohnungen bei 50 Projekten wurde die Bewilligung bereits eingereicht, 185 weitere Wohneinheiten (sechs Projekte) stehen kurz vor der Einreichung.

Unter den größten einreichfähigen Projekten befinden sich die Bebauung der GIWOG an der Traundorfer Straße in Pichling, das Projekt „Sompark“ der Realtreuhand an der Sombartstraße in Urfahr, ein Wohnhaus der GSA an der Turmstraße in der Neuen Welt, ein weiteres Bauvorhaben der „Neuen Heimat“ an der Traundorfer Straße sowie ein Projekt der Lewog (beides in Pichling).

Top 5 – Einreichfähige Projekte


18 Projekte mit 1.800 Wohnungen in Planung

Weiters gibt es 18 Projekte, die noch nicht einreichfähig sind. Diese umfassen knapp 1.800 Wohnungen. Hier fehlt zum Beispiel die Zustimmung des Gestaltungsbeirates oder der dafür nötige Bebauungsplan.

Es handelt sich um Stadterweiterungsprojekte in Pichling („Wohnen am See“) und innerstädtische Bauvorhaben (Projekt Friedhofstraße, Weinturm etc.). Die Planungen für das ehemalige Kasernenareal in Ebelsberg sind in der genannten Wohnungszahl noch nicht inkludiert.




Quelle: Stadt Linz



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