Salzburg: Letzte Gedenkveranstaltung im Jubiläumsjahr

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Das Gruppenbild des Salzburger Landtages vor 80 Jahren.
Foto: Land Salzburg/Archiv Landtag
10 Dez 06:00 2025 von Redaktion Salzburg Print This Article

80 Jahre nach der ersten Landtagssitzung der Zweiten Republik / Festakt im Landtag

(LK) 80 Jahre Kriegsende, 70 Jahre Staatsvertrag, 30 Jahre EU-Beitritt: Unter dem Titel „Erinnern, Gedenken, Vorausschauen“ findet am Freitag, 12. Dezember 2025, im Landtagssitzungssaal die letzte Jubiläumsveranstaltung im Gedenkjahr 2025 statt.

26 Abgeordnete waren es damals, die am 12. Dezember 1945 erstmalig nach Kriegsende im Ständesaal der Neuen Residenz zusammentraten. Es war die Geburtsstunde des Parlamentarismus in Salzburg nach dem Zweiten Weltkrieg, nur wenige Wochen nach den ersten freien Landtagswahlen am 25. November 1945.

Erste Sitzung dauerte 75 Minuten

Der Salzburger Landtag konstituierte sich im Beisein von Vertretern der amerikanischen Regierung. Eine Stunde und 15 Minuten dauerte die erste Plenarsitzung, bei der Albert Hochleitner zum Landeshauptmann von Salzburg gewählt wurde. Als erster Landtagspräsident fungierte Franz Hell. Drei Parteien waren damals im Landtag vertreten (Volkspartei, Sozialistische Partei, Kommunisten).

Drei Jubiläen

Exakt 80 Jahre danach, am Jahrestag der ersten Landtagssitzung, widmet sich der Salzburger Landtag in einer Gedenkveranstaltung am Freitag, 12. Dezember, ab 10 Uhr dem Jubiläum. Es jährt sich aber nicht nur der Tag der ersten Landtagssitzung, sondern auch der Unterzeichnung des Staatsvertrages (70 Jahre) sowie des Beitritts zur Europäischen Union (30 Jahre).

Pallauf: „Unverzichtbare Säulen“

Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf betont: „Wir wollen erinnern, gedenken aber auch vorausschauen. Salzburg ist Teil des österreichischen Nationalstaates und wir sind eine selbstbewusste Region Europas. Die föderale Verfasstheit unseres Staates steht immer wieder auf dem Prüfstand, vor allem wenn notwendige Reformen diskutiert werden. Föderalismus lebt von starken regionalen Parlamenten. Ihre Nähe zu den Menschen und ihren Lebensrealitäten macht sie zu unverzichtbaren Säulen unserer Demokratie, denn ohne Parlamente gibt es keine demokratische Gesellschaft.“

Edtstadler: „Fundament bis heute“

„Die Jahre der 2. Republik gelten zu Recht als Erfolgsgeschichte. Demokratie und Rechtsstaat, gepaart mit dem Glauben an die Kraft des wirtschaftlichen Aufschwungs, wurden zum Erfolgsmodell. Es ist das Fundament, auf dem unser Wohlstand bis heute steht“, sagt Landeshauptfrau Karoline Edtstadler.

Demokratie als Auftrag

Die Festrede wird der Politikwissenschafter, Universitätsprofessor Reinhard Heinisch, halten. „Die Demokratie ist kein Besitzstand, sondern Auftrag für die Zukunft. Demokratie ist kein Bestandsgut, sondern muss wieder erstritten werden. Man muss sich dessen bewusst sein, dass man wieder für etwas einsteht“, sagt Heinisch im Vorfeld. Die Demokratie sei das einzige, was einen frei entscheiden lasse, „trotz aller Schwierigkeiten“. Die Zukunft des Salzburger Landtages sieht Heinisch darin, „dass es Einheit in der Vielfalt braucht, dass man die Spaltung der Gesellschaft nicht zulässt“. Es gebe die Gegensätze zwischen neuen und alten Salzburgerinnen und Salzburgern, zwischen Stadt und Umland, zwischen Regionen. Diese Gegensätze seien dazu da, überwunden zu werden.


Quelle: Land Salzburg



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