Fusch an der Glocknerstraße: Lawinenabgang mit Verschütteten

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Foto: Bergrettung Salzburg/Waraschitz
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Foto: Lawinenwarndienst/Walcher
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Foto: Lawinenwarndienst/Walcher
19 Mär 16:36 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein Lawinenabgang ereignete sich am Vormittag des 19. März in Fusch an der Glocknerstraße. Zwei Einheimische Schitourengeher starteten in der Früh eine Tour von Bad Fusch zum Schwarzkopf. Nach ca. 350 bewältigten Höhenmetern wurden beide von den Ausläufern einer spontan ausgelösten Gleitschneelawine überrascht. Die Lawine riss die 21-jährige Frau ca. 50 Höhenmeter mit. Sie wurde teilweise verschüttet, konnte sich aber selbst bzw. mit Hilfe ihres 24-jährigen Freundes aus der Lawine befreien. Die Schitourengeherin erlitt eine leichte Verletzungen im Gesicht. Beide Sportler konnten selbstständig abfahren. Der Lawinenabgang konnte von einem zufällig anwesenden Bergretter beobachtet werden, welcher die Rettungskette in Gang setzte.

Im Einsatz standen neben sämtlichen Bergrettern auch Lawinensuchhunde der Bergrettung und die Alpinpolizei. Bei der Lawine handelt es sich um eine spontan ausgelöste Gleitschneelawine mit einer Länge von ca. 500 und einer Breite von bis zu 80 Meter.

Update der Bergrettung Salzburg:

Am Sonntagvormittag (10.10 Uhr) wurde die Bergrettung Rauris verständigt: Eine Lawine sei im Bereich des Schwarzkopfes (2765 m) abgegangen, die Situation völlig unklar.


Nach einer ersten Abklärung folgte ein Großeinsatz der Bergrettungsortsstellen Rauris, Fusch und Zell am See, Hundeführern der Bergrettung und Alpinpolizei. „Uns wurde ein Lawinenabgang im Bereich Schwarzkopf Nord gemeldet“, so der Pinzgauer Bezirksleiter Bernd Tritscher, doch erste Hubschrauberflüge zeigten einen großen Lawinenabgang zwischen Schwarzkopf (2765 m) und Klemerbrettkopf (2567 m), im sogenannten Riegergraben). Ein Skitourengeher-Paar aus dem Pinzgau war im Bereich der Rieger Hochalm (1780 m) unterwegs, als sich ein Schneebrett von selbst löste und die Frau gut 50 Meter mitriss; sie wurde dabei leicht verletzt. Das Paar konnte selbständig abfahren.

Bergretter und Hundeführer der Bergrettung wurden auf den Lawinenkegel geflogen. „Es war unklar, ob noch weitere Personen verschüttet wurden“, erzählt der Rauriser Bergrettungshundeführer Wolfgang Waraschitz, der gemeinsam mit vier weiteren Hundeteams den gut 500 Meter langen und bis zu 100 Meter breiten Lawinenkegel absuchte. Auch mittels LVS und Recco-Geräten wurde von den Einsatzkräften von Bergrettung und Alpinpolizei der große Kegel abgesucht. Die Lawinengefahr verschärfte sich für die Einsatzkräfte zunehmend: „Wir hatten aus diesem Grund extra einen Beobachtungsposten abgestellt, da wir gesehen haben, dass da noch einiges oben ist“, so Waraschitz. Tatsächlich ging in Folge auch eine Nachlawine ab, „doch wir konnten uns rechtzeitig in Sicherheit bringen.“

„Von der Alpinpolizei wurden in der Zwischenzeit alle Besitzer der am Parkplatz abgestellten Fahrzeuge ausfindig gemacht“, schildert Bezirksleiter Tritscher. Zusätzlich wurden alle Skitourengeher im Gelände befragt. Doch nachdem alle Fahrzeuge am Parkplatz in Bad Fusch ihren Besitzern zugeordnet und keine weiteren Vermissten gemeldet wurden, konnte der Einsatz abgebrochen werden. Einsatzende war um 13.30 Uhr.


„In diesen Höhenlagen und aufgrund der herrschend warmen Temperaturen können Lawinen derzeit – so wie heute –mit der Tageserwärmung von selbst abgehen bzw. durch geringe Zusatzbelastung im schwachen Altschnee ausgelöst werden“, sagt Tritscher, der daher zu möglichst frühen Aufbruch rät. Er verweist auch einmal mehr darauf, bei Lawinenabgängen immer die Bergrettung bzw. Polizei zu verständigen, damit solch große Lawineneinsätze vermieden werden können.

Am Einsatz beteiligt waren neben gut 30 Bergrettern aus Rauris, Fusch und Zell am See samt vier Hundeführern der Bergrettung, die Alpinpolizei, Hubschrauberteams von Libelle und Alpin Heli 6, Freiwillige Feuerwehr Fusch und ein Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Pinzgau.


Quelle: LPD Salzburg, Bergrettung Salzburg



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