Oberösterreich: Landesrat Achleitner - Fernwärme-Highway soll OÖ bei Nutzung industrieller Abwärme auf Überholspur bringen

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Oberösterreich

12 Feb 13:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner: „Landesförderung ermöglicht Energieinstitut an der JKU Linz die Federführung bei Forschungsprojekt zur Umsetzung überregionaler Fernwärmenetze“

„Während das Stromnetz viele Kraftwerke, Speicher und Verbraucher auch international miteinander verbindet, sind Wärme-Übertragungsnetze derzeit noch regional sehr abgegrenzte Infrastrukturen. Ein Forschungsprojekt in Oberösterreich will dies ändern: Unser Bundesland soll Vorreiter bei der Nutzung industrieller Restwärme sowie von Geothermie und Solarthermie werden. Mit dem Projekt ‚Heat Highway‘ wollen wir den Umstieg der Industrie auf erneuerbare Energien und die Energiewende bei der Raumwärme auch im privaten Bereich weiter beschleunigen“, erklärt Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner. „Überregionale Fernwärme-Übertragungsnetze sollen Oberösterreich bei der Nutzung von Industrieabwärme auf die Überholspur bringen und einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung in unserem Land leisten. Eine Landesförderung ermöglicht dem Energieinstitut an der JKU Linz, bei diesem Forschungsprojekt die Federführung zu übernehmen. Es sind an ‚Heat Highway‘, einem Projekt im Rahmen des Programms ‚Vorzeigeregion New Energy For Industry‘ des Klima- und Energiefonds, insgesamt 17 Firmen und Organisationen beteiligt, wovon zwölf den Standort in Oberösterreich haben“, erläutert Landesrat Achleitner. Die Landesförderung für das Energieinstitut an der JKU Linz beträgt 150.000 Euro und soll am kommenden Montag von der Oö. Landesregierung beschlossen werden.

„Damit die Nutzung von Restwärme sowie Wärme aus erneuerbaren Quellen wie Erdwärme und Solarenergie auch wirtschaftlich gestaltet werden kann, müssen möglichst viele Wärmequellen, wie Industriebetriebe, Kraftwerke und Müllverbrennungsanlagen, sowie Wärmeverbraucher, wie ebenfalls wieder Betriebe sowie Privathaushalte, auch überregional miteinander verbunden werden. Weiters müssen auch Möglichkeiten geschaffen werden, um Wärme etwa im Sommer, wenn sie weniger gebraucht wird, entweder für Kühlzwecke umzuwandeln oder zu speichern, um sie dann im Winter nutzen zu können“, erläutert Landesrat Achleitner. „Das bietet viele Chancen, bringt aber auch Herausforderungen, wie etwa die Frage, wann welche Wärmeerzeuger mit welchen Mengen ins überregionale Fernwärme-Übertragungsnetz einspeisen sollen und welche Regelungen es dafür geben kann und soll. Ebenso entscheidend ist, welche Kosten derartige überregionale Verbindungen verursachen und welche Energie- und CO2-Einsparungen dadurch erreicht werden können“, so Landesrat Achleitner. „Das Forschungsprojekt ‚Heat Highway‘ soll daher einerseits die wesentlichen wirtschaftlichen, technischen und auch rechtlichen Fragen klären. Anderseits soll die Umsetzbarkeit überregionaler Fernwärme-Übertragungsnetze auch anhand konkreter Beispiele in der Praxis erforscht werden“, betont Landesrat Achleitner.

„Als mögliche Umsetzungsbeispiele sollen insbesondere Industriegebiete in OÖ, mit zahlreichen Betrieben, die Restwärme nutzen können, sowie insbesondere auch eine Verbindung im oö. Zentralraum mit einerseits vielen Wärmeproduzenten und anderseits aufgrund der dichten Besiedelung auch zahlreichen möglichen Fernwärme-Nutzern im privaten Bereich analysiert werden“, erklärt Landesrat Achleitner.

„Oberösterreich will mit diesem Forschungsprojekt einmal mehr eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Energiewende und insbesondere dem Ausstieg der Industrie aus fossilen Energien übernehmen. Wir haben dafür beste Voraussetzungen, etwa viele innovative produzierende Betriebe in unserem Bundesland, aber auch unser neues Oö. Raumordnungsgesetz und unsere neue Oö. Raumordnungsstrategie upperREGION2030, bei denen das Thema Energie eine zentrale Rolle einnimmt“, hebt Landesrat Achleitner hervor. „Mit diesem Projekt leisten wir einen wichtigen Beitrag nicht nur zum Klimaschutz, sondern auch zur Absicherung des Wirtschafts- und Industriestandorts OÖ. Damit stärken wir auch die vielen Energietechnologie-Unternehmen in Oberösterreich und wir schaffen und sichern Arbeitsplätze in unserem Bundesland gerade auch in diesen herausfordernden Zeiten“, unterstreicht Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.

Die Unternehmen und Organisationen, die am vom Land OÖ unterstützten Forschungsprojekt „Heat Highway“ im Rahmen des Programms „Vorzeigeregion New Energy For Industry“ des Klima- und Energiefonds beteiligt sind: Energieinstitut an der JKU Linz (Konsortialführer), Energie AG OÖ Erzeugung GmbH, Linz Strom Gas Wärme GmbH, voestalpine Stahl GmbH, Borealis Agrolinz Melamine GmbH, Austrian Institute of Technology, Montanuniversität Leoben, Allplan GmbH, eww AG, FH Oberösterreich F&E GmbH, OÖ. Energiesparverband, OÖ. Standortagentur Business Upper Austria, Kremsmüller Industrieanlagenbau KG, voestalpine Stahl Donawitz GmbH, Energie AG OÖ Umwelt Service GmbH, Primetals Technologies Austria GmbH, Ars Electronica Linz GmbH & Co KG.


Quelle: Land Oberösterreich



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