Vorarlberg: Land stärkt Prävention und Beratung in Schwangerschaftskonflikten

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Vorarlberg

03 Mai 14:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bregenz (VLK) – Im Zuge der Weiterführung einer Ordination, in der auch Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden sollen, ist es aus Sicht von Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher wesentlich, präventive Angebote und die Information über Beratungsangebote bei Schwangerschaftskonflikten zu stärken.

In Anbetracht der Weiterführung einer Ordination für Schwangerschaftsabbrüche in Vorarlberg, ist es von zentraler Bedeutung, auch alles zu unternehmen, damit Frauen möglichst nicht in Schwangerschaftskonfliktsituationen geraten. "Über allen unseren Aktivitäten und auch begleitend zur Ermöglichung eines medizinisch sicheren Angebots eines Schwangerschaftsabbruchs in Vorarlberg steht der Grundsatz, dass wir möglichst vielen Frauen bzw. Familien ein ‚Ja zum Kind‘ ermöglichen wollen.", so Rüscher. Dafür brauche es sowohl einen Ausbau der Primärprävention als auch die verstärkte Information über freiwillige Beratungsangebote in Konfliktsituationen. Auch Landeshauptmann Markus Wallner betont in diesem Zusammenhang: „Wir setzen uns für eine umfassende Beratung und Unterstützung von Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen ein.“

Quantitativer Ausbau von sexualpädagogischen Workshops an Schulen

Der Schule kommt neben dem Elternhaus eine wichtige ergänzende Rolle in der Sexualerziehung zu. Eine sexualpädagogische Beratung stärkt das Bewusstsein für den eigenen Körper und den verantwortungsvollen Umgang in Beziehungen. Neben der Wissensvermittlung wird Kindern und Jugendlichen altersadäquat ein geschützter Raum für Fragen und Ängste geboten.

Über die Clearingstelle Sexualpädagogik der Bildungsdirektion werden die PädagogInnen und Eltern beraten, Fortbildungen organisiert und außerschulische Angebote der Sexualpädagogik erheben sowie Anbieter vernetzen. Vertrauensvolle Institutionen, wie bspw. Schloss Hofen, bieten laufend Fortbildungen an. Den einzelnen Lehrkräften steht es frei, außerschulische Personen bzw. Organisationen in den Unterricht einzubinden, sofern die Einbindung im Zusammenhang mit dem Erarbeiten und Festigen des Lehrstoffs erfolgt, den rechtlichen Grundlagen entspricht und in der notwendigen Qualität sowie der Information an die Eltern erfolgt.

In Vorarlberg bieten über zehn qualitätsgeprüfte Organisationen entsprechende außerschulische Workshops an. Damit die inhaltliche Qualität gesichert ist, hat die Bildungsdirektion bereits im Jahr 2019 die genannte Clearingstelle zur Qualitätssicherung von sexualpädagogischen Angeboten eingerichtet.

Seitens des Landes werden nun die finanziellen Mittel für love.li, Amazone, das Ehe- und Familienzentrum der Diözese sowie der Vorarlberger Aidshilfe weiter erhöht, um möglichst allen Schulklassen der Sekundarstufe I, deren PädagogInnen ein außerschulisches Unterstützungsangebot in Anspruch nehmen wollen, dieses auch gewährleisten zu können.

Aktualisierung und Verbreitung der Information über Konfliktberatung für betroffene Frauen

Vorarlberg verfügt über ein sehr gutes und quantitativ ausreichendes Beratungsangebot für Eltern bzw. Frauen in Schwangerschaftskonflikten. Federführende Anbieter sind die Organisation schwanger.li in Feldkirch sowie die bundesfinanzierte Schwangerschaftskonfliktberatung beim IfS.

Im Rahmen der Evaluierung des Angebots auch im Rahmen einer eigenen Ausschusssitzung im Vorarlberger Landtag wurde deutlich, dass das Beratungsangebot zwar in ausreichendem Umfang gegeben ist, allerdings inhaltlich aktualisiert werden soll und die Verbreitung über diese freiwillige Beratungsmöglichkeit an betroffene Frauen gestärkt werden soll.

Es werden daher derzeit die Inhalte aktualisiert und geprüft, ob auch Informationen beispielsweise über die Möglichkeiten einer anonymen Geburt, der Babyklappe oder von Adoptionen angeführt sind. Anschließend wird die Verbreitung dieser Information über GynäkologInnen und AllgemeinärztInnen sowie über die Vorarlberger Apotheken und die neu entstehende Ordination für Schwangerschaftsabbrüche deutlich forciert.


Quelle: Land Vorarlberg



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