Oberösterreich: LR Hiegelsberger - Waldfondsgesetz ist Lichtblick für Waldeigentümer in schwierigen Zeiten

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19 Jän 17:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

42 Prozent der Landesfläche Oberösterreichs sind bewaldet. Rund 70.000 Waldeigentümer bewirtschaften in unserem Bundesland 500.000 ha Wald nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Durch das mit 350 Mio. Euro dotierte neu geschaffene Waldfondsgesetz werden die Waldeigentümer maßgeblich zur Waldpflege motiviert. „Das neue Waldfondsgesetz bringt erhebliche finanzielle Unterstützung für die Waldbesitzer und für die Waldflächen vor Ort“, freut sich Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: „Die Bundesregierung steht fest hinter der österreichischen Forstwirtschaft und stärkt damit die vielfältigen Leistungen der Wälder für die Gesellschaft."

Umsetzung im Februar 2021 erwartetDie Umsetzung des Waldfondsgesetzes wird nach der Genehmigung in Brüssel voraussichtlich im Februar 2021 erfolgen. Der Waldfonds beinhaltet umfangreiche Förderungsmaßnahmen zur Abgeltung von Borkenkäferschäden, zur Förderung klimafitter, artenreicher Wälder, zur Stärkung der Verwendung des Rohstoffes Holz sowie Forschungsmaßnahmen für die Erzeugung von Holzgas und Biotreibstoffen. Darüber hinaus werden auch Waldpflegemaßnahmen wie die Standraumregulierung und die Erstdurchforstung mit erhöhten Fördersätzen unterstützt. „Die Zielsetzung des Waldfondsgesetzes ist es, klimafitte Wälder zu schaffen. Durch die Aufforstung mit Mischbaumarten und umfassende Pflegemaßnahmen werden gesunde, stabile aber auch ertragreiche Wälder herangezogen, die besser an den spürbaren Klimawandel angepasst sind“, so Landesrat Hiegelsberger.

Motivation für hart getroffene Waldeigentümer – Gerald Kraxberger aus Krenglbach berichtet aus der PraxisWaldeigentümer Gerald Kraxberger aus Krenglbach besitzt rund 4 Hektar Waldfläche im Oö. Alpenvorland. Er hat im Jahr 2019 einen gesamten Hektar Wald an den Borkenkäfer verloren. Das betroffene Waldstück befand sich auf einem Nordhang auf einer Seehöhe von rund 350 m. Die in diesem Bereich natürlich vorkommende Waldgesellschaft des Eichen-Buchen-Mischwaldes wurde nunmehr mittels geförderter Aufforstung wiederhergestellt. Die Kosten der Bepflanzung mit Stieleiche, Rotbuche, Weißtanne, Douglasie und sonstiges ökologisches Begleitgehölz im Pflanzverband 2 x 1,7 m werden aus Mitteln des Waldfonds zu 80 Prozent gefördert. Je nach Baumart wird eine Unterstützung bis zu 2,4 Euro je Bäumchen gewährt.

„Die Waldarbeit hat mir immer große Freude gemacht. Für mich ist Forstwirtschaft ein wichtiges Standbein meines Betriebes, die Förderungen dienen der Waldpflege“, sagt Waldbesitzer Gerald Kraxberger. Auch die Jungwuchspflege ist dem engagierten Landwirt eine Herzensangelegenheit. Ziel des Waldeigentümers ist es angesichts des Klimawandels, die Baumartenanteile so zu steuern, dass möglichst risikoarme Mischwaldbestände entstehen.

Entschädigung für Borkenkäferschäden und Zukunftsprojekte mit HolzFür die Kahlflächen infolge Borkenkäferbefalls sind im Waldfondsgesetz auch Entschädigungen vorgesehen. Die Entschädigung beträgt 3.500 Euro/Hektar und kann ab einer Mindestfläche von gut einem Viertel Hektar gewährt werden.

Starke Nachfrage und ein geringerer Schadholzanfall im Jahr 2020 haben in den letzten Monaten zu einer Erholung des Holzpreises geführt. Die Erlössituation ist aber immer noch unbefriedigend. Das Waldfondsgesetz sieht daher auch Mittel zur Erforschung weitergehender energetischer Nutzungen des Rohstoffes Holz vor. „Die Treibstoffgewinnung aus Holz kann entscheidend zum Energiemix der Zukunft beitragen. Neue Nutzungen und unsere Holzbauoffensive werden künftig den Holzabsatz stabilisieren. Der laufend nachwachsende Rohstoff Holz gewinnt damit an Wertigkeit und somit auch die Motivation der Waldeigentümer für die Bewirtschaftung der Wälder. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft auf vielfältige Weise“, so Landesrat Max Hiegelsberger abschließend zum Waldfondsgesetz.


Quelle: Land Oberösterreich



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