Oberösterreich: LR Hiegelsberger - Stelldichein auf der Heumilchwiese - Landesräte würdigen erfolgreiches Artenvielfaltsprojekt von WOERLE

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Die ressortzuständigen Landesräte aus zwei Bundesländern machten sich vor Ort selbst ein Bild vom Fortschritt des Artenvielfalt-Projekts von WOERLE (im Bild v. li.): die Salzburger Naturschutz-Landesrätin Maria Hutter, Gerrit Woerle MBA (Geschäftsbereichsleiter Strategie) und Gerhard Woerle (Eigentümer), der oberösterreichische Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger sowie die beiden Biologen und wissenschaftlichen Begleiter MMag. Dr. Johann Neumayer und Dr. Konrad Steiner (vorne).
Foto: Land OÖ/Franz Neumay
11 Sep 21:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Anerkennung für erfolgreiches WOERLE-Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ Landesräte aus Oberösterreich & Salzburg zu Besuch bei WOERLE ?Nachhaltiges Engagement von WOERLE und Heumilchbauern ?Vorreiterrolle der Privatkäserei bei Bewusstseinsbildung in der Region

Hohen Besuch gab es kürzlich in der Privatkäserei WOERLE. Landesrat Max Hiegelsberger und seine Salzburger Amtskollegin Landesrätin Maria Hutter fanden sich in der Flachgauer Gemeinde Henndorf ein, um sich vor Ort selbst ein Bild von den umfassenden Nachhaltigkeits-Aktivitäten von WOERLE zu machen. Konkret ging es dabei um das bundesländerübergreifende Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“, das in der Heumilchregion Flachgau-MondseeLand umgesetzt wird. Bei WOERLE will man damit zunächst aufzeigen, dass Artenschutz und Landwirtschaft sich nicht ausschließen, sondern schon bei der täglichen Arbeit am Hof untrennbar miteinander verbunden sind. Aber es geht um mehr: Daher hat man bereits im Vorjahr das Artenvielfalts-Projekt initiiert, welches gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten umgesetzt wird und bis 2030 angelegt ist. „Unser Ziel ist es, gemeinsam dem dramatischen Rückgang der heimischen Tier- und Pflanzenarten entgegen zu wirken und Lebensräume für die Artenvielfalt im landwirtschaftlich genutzten Grünland zu schaffen“, erklärt dazu Gerrit Woerle, Geschäftsbereichsleiter Strategie. Dabei betont er, dass Landwirtschaft und Artenvielfalt keine Gegensätze seien: „Gesunde Kühe benötigen ausreichend nährstoffreiches Futter, um beste Milch zu geben. Heubewirtschaftung ist seit jeher eine nachhaltige, ökologische und ursprüngliche Form der Milchwirtschaft. Darüber hinaus hat aber jeder Hof Flächen mit wenig wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten, wie Böschungen, Waldränder, etc., wo man die Biodiversität fördern kann. Die Bäuerinnen und Bauern entscheiden dabei selbst, was wo passiert und geben der Natur bewusst die Chance, wieder ‚Natur‘ zu sein.“

Bei ihrem Besuch konnten sich die Landesräte vom Projektfortschritt überzeugen und mit teilnehmenden Bauernfamilien über deren Erfahrungen sprechen. Dabei unterstrich Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger die Bedeutung der Initiative: „Mit diesem Projekt hat sich Woerle eine der zentralen Fragestellungen der modernen Landwirtschaft vorgenommen. Der aktive Naturschutz ist neben der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und der Kulturlandschaftspflege eine der wesentlichen Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft.“ Mit modernen Konzepten wie der abgestuften Grünlandwirtschaft könne die Landwirtschaft auch in Zukunft sowohl die Ernährung der Menschen als auch artenreiche Wiesen und Weiden sicherstellen, so der Landesrat. Seine Salzburger Amtskollegin, Naturschutz-Landesrätin Maria Hutter, lobte das Engagement der Landwirtinnen und Landwirte und zollte vor allem der Vorbildwirkung von WOERLE große Anerkennung: „Wirklich jeder von uns kann etwas für die Artenvielfalt in unserem Bundesland tun. Je bunter das Leben und damit auch die Grünflächen, umso besser. Das Projekt ‚Artenvielfalt in Bauernhand‘ der Privatkäserei WOERLE zeigt, dass viele unserer Bäuerinnen und Bauern aktiv mithelfen, neue Blumenwiesen anzulegen und bestehende zu erhalten. Hier wird vorbildlich gezeigt, dass artenreiche, ökologisch hochwertige Flächen mit Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht werden können.“

Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte sind seit Projektbeginn mit viel Engagement und Knowhow dabei und das bringt ihnen neben der Förderung der Artenvielfalt auch viele Vorteile: So können etwa durch eine höhere Bestäubungsleistung höhere Erträge erzielt und zugleich die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens gesteigert werden. Artenreiche Wiesen sorgen aber auch für gesunderes Futter für die Kühe, führen zu einer höheren Resilienz in Trockenheitsperioden, bieten Schutz vor Schädlingen und Krankheiten und tragen durch CO2-Stabilisierung im Boden zum Klimaschutz bei.

Leuchtturmprojekt „Artenvielfalt in Bauernhand“Die Wiesen in Österreichs größter Heumilchregion sind ein Paradies der Artenvielfalt. 2019 hat man daher in der Henndorfer Privatkäserei das Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ ins Leben gerufen, das gemeinsam mit den Heumilchbäuerinnen und -bauern in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden soll. Im Rahmen des Projekts sollen auf den Höfen mit ungenutzten Flächen, wie Gstetten, Mager- oder Sauerwiesen, Straßen- oder Waldränder sowie Böschungen, etc., unterschiedliche Lebensräume und Rückzugsorte für verschiedenste Tiere und Pflanzen geschaffen werden, um damit sogenannte „Trittstein-Effekte“ für Insekten & Co über die ganze WOERLE-Heumilchregion zu erzeugen und wissenschaftlich dokumentieren zu können. Das von WOERLE initiierte Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ wird von den externen Experten Dr. Konrad Steiner (wissenschaftlicher Berater), Dr. Johann Neumayer (Insektenkundler und Hummelexperte) und Biologen der Universität Salzburg fachlich begleitet. Um auch die Landwirtinnen und Landwirte der Zukunft für das Thema Artenvielfalt zu begeistern, werden Schülerinnen und Schüler der HBLA Ursprung praxisbezogen in diverse Projekte der Privatkäserei miteingebunden.


Quelle: Land Oberösterreich



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